Preise und Inflation 2023: Weihnachten wieder günstiger?
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Preise für Essen und Geschenke:Ist Weihnachten dieses Jahr wieder günstiger?
von Robert Meyer
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Festessen, Geschenke, Heizen: Vergangenes Weihnachten war für viele Menschen deutlich teurer. Haben sich die Preise 2023 wieder entspannt?
Weihnachten vergangenes Jahr war deutlich teurer, dieses Jahr haben sich die Preise entspannt. Trotzdem wirkt sich die Inflation noch auf die Kauflaune im Weihnachtsgeschäft aus - mehr dazu im Video.21.12.2023 | 1:51 min
Die Inflation ist so niedrig wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Bedeutet das auch, dass Weihnachten dieses Jahr wieder günstiger wird? Nicht unbedingt, wie der Blick auf das Festessen, Geschenke und Preise für die Weihnachtsbeleuchtung zeigt.
Benzinpreise stabil - aber weiter hoch
Zum Beispiel zu Beginn der Weihnachtstage, kurz vor Heiligabend. Das Auto ist gepackt, die Kinder sitzen auf dem Rücksitz, es muss für den langen Weg zu Oma und Opa nur noch getankt werden. Viel hat sich an den Spritpreisen im Vergleich zu Dezember vergangenen Jahres nicht geändert. Sie sind stabil, zuletzt sogar etwas gesunken - aber weiter deutlich höher als vor der russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022.
Kraftstoffpreise im Vergleich zu 2020
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Wer kürzere Strecken mit der Bahn zur Familie fährt, ist günstiger unterwegs als an vergangenen Weihnachtsfesten. Lange Fahrten mit dem ICE kosten ähnlich viel wie Anfang 2022.
Gas und Strom wieder günstiger
Ausgestiegen aus dem Auto, man kommt durch die Tür ins muckelig beheizte Haus von Oma und Opa. Hier spürt man dieses Weihnachten wieder gesunkene Energiepreise. Insgesamt sind sie um 4,5 Prozent gefallen im Vergleich zum November 2022. Das sind aber immer noch deutlich höhere Preise als vor der russischen Invasion in die Ukraine. Immerhin der Strompreis für die Weihnachtsbeleuchtung ist mittlerweile wieder fast auf dem Vorkriegs-Niveau angekommen.
Preis pro kWh bei neuen Gas-Verträgen
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Kaum hat man die Jacke ausgezogen und sich neben den dieses Jahr vermutlich teureren Weihnachtsbaum auf das alte Sofa der Großeltern gesetzt, steht Oma schon mit Schokolade und Keksteller im warmen Wohnzimmer bereit. Die meisten Zutaten dafür sind in diesem Jahr nicht günstiger geworden, aber auch hier ist der extreme Preisanstieg erstmal vorbei. Weizenmehl, Eier oder Zucker sind teurer als noch vor zwei Jahren, seit einigen Monaten aber stabil. Nur Butter ist mittlerweile günstiger als vor der Energiekrise.
Die Gründe für die teils steigenden, teils stagnierenden Lebensmittelpreise sind vielfältig. Schlechte Ernten beim Zucker, Ausfall des ukrainischen Weizens, gestiegene Butterproduktion.
Der Höhepunkt der Inflation wurde bei Lebensmitteln insgesamt im März 2023 erreicht. Die höheren Energiepreise kamen mit Verzögerung bei den Lebensmitteln an: Zuerst wurden Futter, Dünger oder Gewächshäuser teurer - und erst dann die Produkte Supermarktregal. Darum werden einige Lebensmittelpreise auch noch weiter steigen, wie aktuell der für Schokolade - sie ist zurzeit 13 Prozent teurer als im Dezember 2022.
Zutaten-Preise im Vergleich zu Kriegsbeginn
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Fleischpreise haben sich auf hohem Niveau stabilisiert
Beim Festessen an den Feiertagen ist die extreme Inflation auch vorbei. Die Fleischpreise sind weiter hoch, aber im vergangenen Jahr nicht wesentlich gestiegen.
Aktuelle Essenpreise im Vergleich zu ...
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Die Wohnung ist warm, für Essen ist gesorgt, fehlt nur noch die Bescherung unter dem Weihnachtsbaum. Auch bei den Geschenken spielt die Inflation nicht mehr die größte Rolle. Spielzeug ist in den vergangenen Jahren nicht teurer geworden. Die Preise für andere beliebte Geschenke wie Bücher oder Schmuck sind stabil oder steigen nicht mehr so stark.
Das Weihnachtsgeschäft lief nicht wie erhofft: Der Handelsverband rechnet mit einem Minus von 5,5 Prozent. 23.12.2023 | 1:21 min
Vergleicht man die Preise über einen längeren Zeitraum hinweg, fällt trotzdem auf: Man kann sich zum Beispiel mit dem 50-Euro-Schein von Oma heute etwas weniger leisten als noch vor zwei Jahren:
50-€-Geschenk von Oma: Wie viel kann ich mir davon noch kaufen?
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Es ist "nicht zu erwarten", dass die Preise im kommenden Jahr wieder auf das Niveau vor dem russischen Überfall auf die Ukraine sinken werden, sagt die Inflations-Expertin Silke Tober von der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. "Das heißt: Alles ist immer noch teurer. Das ist auch ein wesentlicher Grund für unsere sehr schwache Konjunktur." Aber die gute Nachricht: "Ab März dürften Nahrungsmittelpreise wirklich deutlich geringer ansteigen." Die Deutsche Bundesbank geht 2024 von nur noch 2,7 Prozent Inflation aus.
Im Dezember und Januar wird die Inflationsrate voraussichtlich "wieder einen Sprung nach oben" machen, erklärt Silke Tober von der Hans-Böckler-Stiftung. Letzten Dezember hatte zum Beispiel der Staat die Gasrechnung bezahlt und dadurch die Inflation einmalig gesenkt, dieses Jahr nicht. Und zudem sei noch fraglich, welche Auswirkungen die Ausgabenkürzungen der Ampel-Koalition oder die Probleme auf dem Handelsweg im Roten Meer nächstes Jahr haben werden.