Bundesbank-Chef Nagel zu Inflation 2024: "Mehr als halbiert"
Interview
Chef der Deutschen Bundesbank:Nagel zu Inflation 2024: "Mehr als halbiert"
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Die Inflation werde sich 2024 halbieren, sagt Bundesbankpräsident Joachim Nagel. "Das zeigt klar, dass die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank ihre Wirkung zeigen."
Die Bundesbank hat ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr in Deutschland deutlich verringert, zeigt sich für das laufende Jahr aber auch etwas weniger pessimistisch. Die Inflation werde sich mehr als halbieren, sagt Bundesbankpräsident Joachim Nagel.
Sehen Sie das Gespräch mit Joachim Nagel oben in voller Länge oder lesen Sie es unten in Auszügen.
Im Interview mit dem ZDF stellt Nagel fest, dass ...
... gegenwärtig die schwache Auslandsnachfrage bremst:
Für 2023 rechnet die Bundesbank mit einer um 0,1 Prozent schrumpfenden Wirtschaftsleistung (BIP), wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. In der bisherigen Prognose vom Juni wurde ein Minus von 0,3 Prozent erwartet. Zugleich wurde die Wachstumserwartung für 2024 von 1,2 auf 0,4 Prozent reduziert.
Inflationsrate
ZDFheute Infografik
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Gegenwärtig bremse vor allem die schwache Auslandsnachfrage. Zudem zeige sich der private Konsum zögerlich, und die höheren Finanzierungskosten dämpften die Investitionen.
Doch das Bild helle sich bald auf:
"Aber in der Tat, die Wachstumsraten sind relativ schwach".
... die Inflation im nächsten Jahr mehr als halbiert werde:
Bei der Inflation zeige sich eine Verbesserung:
Das zeige klar, dass die zehn Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) ihre Wirkung zeigen. Trotzdem ist es aus Sicht von Nagel noch zu früh, um über Zinssenkungen nachzudenken. "Weil die Inflation noch immer zu hoch ist", sagt Nagel. "Unser Ziel ist 2 Prozent, nicht 2,7 Prozent."
... der Ampel-Haushalt 2024 relativ ausbalanciert sei:
Die Bundesregierung und die Bundesbank arbeiteten keineswegs gegeneinander, sagt Nagel. "Zunächst mal ist es gut, dass man jetzt für 2024 einen Haushalt aufgestellt hat", so Nagel. Das gebe Planungssicherheit.
"Alles, was wir sehen in den Beschlüssen für den Haushalt '24 sieht stark danach aus, dass wir hier keine negativen Effekte haben, etwa, dass die Inflationsrate nach oben angeschoben wird und wir sehen auch keine negativen Impulse auf den wirtschaftlichen Ausblick."
Das Interview führte ZDF-Moderatorin Anne Gellinek.