Verdi-Aufruf: Wann und wo im Nahverkehr gestreikt wird

    Streikwoche im ÖPNV:Wann und wo im Nahverkehr gestreikt wird

    von Silas Thelen und Annika Heffter
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    Bundesweit hat Verdi zu Streiks im ÖPNV aufgerufen. Der Höhepunkt der Streikwelle wird am heutigen Freitag erwartet. Wann und wo der Nahverkehr stillstehen soll - ein Überblick.

    Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Plakat mit der Aufschrift "Streik" ist auf die Frontscheibe eines Busses geklebt.
    Heute ist der Höhepunkt des Verdi-Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr: Viele Busse und Bahnen stehen still. Im ganzen Land sind Kundgebungen und Demonstrationen geplant.01.03.2024 | 1:27 min
    Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ihre rund 90.000 Beschäftigten in dieser Woche nahezu deutschlandweit zu Streiks im kommunalen Nahverkehr aufgerufen - und zwar in Wellen. In den vergangenen Tagen standen mancherorts bereits Busse und Bahnen still. Der Höhepunkt der Streikwoche soll an diesem Freitag, dem 1. März, stattfinden. Dann soll in vielen Bundesländern der Nahverkehr ruhen - gemeinsam mit Fridays for Future sind in vielen deutschen Städten Kundgebungen geplant.
    Mit den Streiks fordert Verdi von den Verkehrsbetrieben Entlastungen und verbesserte Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Bereits Anfang Februar gab es deswegen Arbeitsniederlegungen.

    Wann und wo in Ihrem Bundesland gestreikt wird

    Baden-Württemberg

    • In Baden-Württemberg sind Beschäftigte am Donnerstag, 29. Februar, und Freitag, 1. März, jeweils ganztägig zum Streik aufgerufen, teilt Verdi mit. Betroffen sind die Verkehrsbetriebe in Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen, Konstanz.

    Bayern

    • In Bayern sind keine Streiks angekündigt, das Bundesland ist als einziges nicht von dem Tarifstreit betroffen. Grund: Verdi verhandelt derzeit parallel in allen Bundesländern, in Bayern ist der Tarifvertrag aber nicht gekündigt. Dadurch kann dort nicht gestreikt werden.
    ZDF-Reporter Alexander Röttig berichtet über die Warnstreiks im Nahverkehr bei heute Xpress vom Düsseldorfer Hauptbahnhof.
    Vom Streik merke man in Düsseldorf "nicht allzu viel", so Alexander Roettig. Im Streik eine Fridays for Future und Verdi das Ziel, den öffentlichen Nahverkehr stärken zu wollen.01.03.2024 | 1:03 min

    Berlin

    • In Berlin ruft Verdi von Donnerstag, den 29. Februar, bis Freitag, den 1. März, zum Warnstreik auf. Bereits seit 3 Uhr am Donnerstagmorgen fuhren nahezu keine Busse, Trams und U-Bahnen in der Hauptstadt. Der Streik soll noch bis Freitag, 14 Uhr, andauern.
    • Bereits am Montag, 26. Februar, waren laut den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) Mitglieder verschiedener Gewerkschaften zum Streik in Berlin aufgerufen. Der Warnstreik führte zu kleineren Einschränkungen, insbesondere im Busverkehr sei es zu längeren Wartezeiten gekommen.

    Brandenburg

    • In Brandenburg dürfte vor allem am Freitag, 1. März, der Verkehr von Bussen und Straßenbahnen in vielen Regionen ruhen: Verdi bestreikt dann ganztägig zwölf Verkehrsunternehmen.
    • Zuvor wurden am Mittwoch, 28. Februar, Betriebe in Templin, Prenzlau, Schwedt und Angermünde ganztägig bestreikt. Am Donnerstag, 29. Februar, wurde die Ostprignitz-Ruppiner Nahverkehrsgesellschaft mbH ganztägig bestreikt, so Verdi in einer Mitteilung.
    Im hintergrund hält eine rote Straßenbahn bei Nacht an einer Haltestelle. Im Vordergrund fährt ein roter Bus vorbei.
    Jeden Tag sollen andere Bundesländer bestreikt werden, den Auftakt machen Schleswig-Holstein und das Saarland.26.02.2024 | 1:13 min

    Bremen

    • Die bundesweiten ÖPNV-Streiks erreichen am Freitag, 1. März, auch Bremen. Verdi ruft die Mitarbeiter der Bremer Straßenbahn-AG (BSAG) zum ganztägigen Warnstreik auf. Von 3 Uhr morgens bis zum Betriebsbeginn am Samstag fahren dort nach Angaben des Verkehrsunternehmens keine Busse oder Straßenbahnen, auch Nachtlinien seien betroffen.

    Hamburg

    • In Hamburg rief Verdi Beschäftigte der Hamburger Hochbahn AG und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) ab Donnerstag, 29. Februar, zu einem 48-stündigen Warnstreik auf. Die Arbeitsniederlegung beginnt am Donnerstag um 3 Uhr und endet am Samstag um 3 Uhr. Die Nachtbusse von Freitag auf Samstag seien ebenfalls betroffen, so Verdi in einer Mitteilung.

    Hessen

    • In Frankfurt und Kassel ruft Verdi die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr zum Warnstreik am Freitag, 1. März, und Samstag, 2. März, auf. U-Bahnen und Straßenbahnen werden demnach bestreikt, die Buslinien nicht. In Wiesbaden sind auch Busse von den Streiks betroffen, teilt Verdi gegenüber ZDFheute mit.
    Archiv, 23.02.2024: Eine Straßenbahn steht an der Haltestelle Hauptbahnhof. Die Gewerkschaft Verdi ruft für kommende Woche bundesweit zu Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auf.
    Die bundesweite Warnstreikwoche im Öffentlichen Nahverkehr hat begonnen.26.02.2024 | 0:26 min

    Mecklenburg-Vorpommern

    • In Mecklenburg-Vorpommern sind am Freitag, 1. März, die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs (TV-N) und der Verkehrsgesellschaft Vorpommern Rügen (VVR) zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen, teilt Verdi Nord mit.

    Niedersachsen

    • Verdi ruft die Beschäftigten des ÖPNV im Tarifvertrag Nahverkehr in Niedersachsen im Zeitraum von Mittwoch, 28. Februar, bis Freitag, 1. März, zu Warnstreiks auf. Betroffen war am Mittwoch zunächst nur Göttingen. Seit Donnerstag wird auch in den Städten Hannover, Braunschweig, Osnabrück, Wolfsburg und Goslar gestreikt.
    • Am Freitag, 1. März, beteiligen sich die Beschäftigten laut Verdi an der gemeinsamen Streikaktion mit Fridays For Future, wie in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde.
    Verdi-Fahnen wehen vor der Zufahrt des Busdepots der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB).
    Die Dienstleistungsgewerkschaft will kürzere Wochenarbeitszeiten und mehr Urlaubstage für ihre Arbeitnehmer durchsetzen.19.02.2024 | 1:28 min

    Nordrhein-Westfalen

    • In Nordrhein-Westfalen wurden rund 30 kommunale Nahverkehrsbetriebe, unter anderem in Duisburg, Düsseldorf, Köln, Bonn und Dortmund, zu einem 48-stündigen Warnstreik von Donnerstag, 29. Februar, bis zum Freitag, 1. März, aufgerufen. Das teilt der Verdi-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen mit.

    Rheinland-Pfalz

    • In Rheinland-Pfalz wurden am Montag, 26. Februar, Teile des Busverkehrs bestreikt. Von Donnerstag, 29. Februar, bis Freitag, 1. März, ruft Verdi zudem zu einem zweitägigen Warnstreik im Nahverkehr auf. Betroffen seien die kommunalen Verkehrsbetriebe in Mainz, Pirmasens und Trier sowie der regionale Busverkehr in der Rhein-Nahe-Region, teilt die Gewerkschaft mit.
    • Wegen eines anderen Tarifkonflikts sollen zur selben Zeit außerdem die Tarifbeschäftigten der privaten Omnibusbetriebe streiken. Laut Verdi dürften die Streikmaßnahmen weite Teile des Landes treffen, Pendler- und Schülerverkehr sowie auch den gesamten Überlandverkehr in den betroffenen Regionen und Gemeinden.

    Saarland

    • Auch im Saarland wurden am Montag, 26. Februar, Teile des Busverkehrs bestreikt.
    Eine Passantin geht über eine leere und verlassene Straßenbahnhaltestelle, es ist dunkel.
    Die Gewerkschaft Verdi hat für die nächsten zwei Tage zum bundesweiten Streik aufgerufen.19.02.2024 | 1:29 min

    Sachsen

    • In Sachsen wurden Warnstreiks im Regionalverkehr für Donnerstag, 29. Februar, und Freitag, 1. März, angekündigt. Eine Übersicht der betroffenen Verkehrsbetriebe bietet die Gewerkschaft Verdi auf ihrer Internetseite an.

    Sachsen-Anhalt

    • In Sachsen-Anhalt wurden ganztägige Warnstreiks für Donnerstag, 29. Februar, und Freitag, 1. März, angekündigt.

    Die Tarifverhandlungen laufen derzeit parallel in allen Bundesländern außer Bayern. In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Verdi fordert unter anderem:

    • kürzere Arbeitszeiten ohne finanzielle Einbußen,
    • längere Ruhezeiten zwischen einzelnen Schichten,
    • mehr Urlaubstage oder
    • mehr Urlaubsgeld.

    Auch Wendezeiten, also die planmäßige Zeit zwischen der Ankunft an einer Endhaltestelle bis zur Weiterfahrt in die Gegenrichtung, spielen eine Rolle. (Quelle: dpa)

    Schleswig-Holstein

    • Verdi Nord ruft alle Beschäftigten im Bereich des Omnibus Verband Nord (OVN) in Schleswig-Holstein zu einem fünftägigen Warnstreik auf. Der Warnstreik dauere vom Dienstbeginn am Montag, 26. Februar, bis zum letzten Dienst am Freitag, 1. März, an.
    • Nicht betroffen von diesem Ausstand waren die kommunalen Busunternehmen in den kreisfreien Städten Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster. Fahrgäste dieser Unternehmen müssen sich nun aber auf Einschränkungen von Freitag, 1. März, bis Sonntag, 3. März, einstellen. Hintergrund sei, dass die Tarifverhandlungen mit den kommunalen Arbeitgebern am Mittwoch ohne Ergebnis beendet worden seien, teilte Verdi mit.

    Thüringen

    • In Thüringen ruft Verdi am Mittwoch, 28. Februar und Donnerstag, 29. Februar, zu jeweils ganztägigen Warnstreiks auf. Bus- und Bahnfahrer der kommunalen Verkehrsunternehmen in Erfurt, Gera, Jena, Mühlhausen, Nordhausen, Sondershausen, Weimar, dem Landkreis Weimarer Land und dem Saale-Holzland-Kreis sind dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Davon ist auch der Schülerverkehr betroffen.
    Quelle: dpa, Reuters, ZDF

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