GDL kündigt Wellenstreiks an - Weselsky wirft Bahn Lüge vor
GDL kündigt Wellenstreiks an:Weselsky wirft Deutscher Bahn Lüge vor
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Der Personalvorstand der Bahn "lügt die Menschen an", wenn er sage, dass die GDL keine Kompromisse mache, so GDL-Chef Weselsky - "wir haben zusätzliche Kompromisse angeboten".
Sehen Sie hier das Interview mit Claus Weselsky in voller Länge.04.03.2024
Bahnreisende in Deutschland müssen sich in den kommenden Wochen auf eine Welle von Streiks einstellen: der erste Ausstand beginnt im Personenverkehr am Donnerstagmorgen und endet Freitagmittag. So kündigte es der Chef der Lokführergewerkschaft GDL am Montag an.
Fast vier Wochen sei ohne ein Ergebnis verhandelt worden, sagt GDL-Chef Claus Weselsky im ZDF heute journal. Beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, nicht zu Kompromissen und Lösungen bereit zu sein.
Sehen Sie das Interview oben in voller Länge oder lesen sie es unten in Auszügen.
Im Interview mit dem ZDF heute journal stellt Weselsky fest, dass...
... er den Einstieg in die 35-Stunden-Woche in 2026 angeboten hat
Die Eisenbahn sei kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr, sagt GDL-Chef Claus Weselsky. Eine Rufschädigung sei das nicht, denn "man muss den Ruf der Deutschen Bahn nicht mehr schädigen". Die Deutsche Bahn sei "unzuverlässig", "unpünktlich" und habe eine "marode Infrastruktur".
Im Hintergrund wurde lange versucht, eine Einigung zu finden, sagt Weselsky. "Heute muss ich feststellen: vertane Zeit."
Herr Seiler stellt sich hin und sagt: Wir machen keine Kompromisse. Und an der Stelle lügt er die Menschen an. Wir haben Kompromisse zusätzlich angeboten.
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Claus Weselsky, GDL-Chef
"Ich habe den Einstieg in die 35-Stunden-Woche in 2026 angeboten", führt Weselsky im ZDF aus. "Ein Jahr zeitversetzt gegenüber den anderen." Auch die dreistündige stufenweise Absenkung bis zum 01.01.2028 habe Weselsky als "völlig normal und völlig legitim gesehen, weil ausreichend Zeit zur Verfügung steht".
Arbeitszeit:
Arbeitszeitverkürzung für alle Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich schrittweise bis 2028
Grundsätzliche Fünf-Tage-Woche
Entgelt:
420 Euro monatlich mehr Lohn (die ersten sechs Monate ohne Entgelterhöhung)
Tarifverträge:
für alle Berufsgruppen
Laufzeit von 24 Monaten
Bisher forderte die GDL außerdem:
Freiwillige Arbeitszeiterhöhung mit entsprechender Entgeltanpassung
eine steuerfreie Inflationsprämie von 3.000 Euro
Erhöhung des Arbeitgeberanteils der betrieblichen Altersvorsorge
Einheitliche Vergütung und Erhöhung um mindestens 324 Euro für Auszubildende
Allgemeine Erhöhung der Zulagenum 25 Prozent
Arbeitszeit:
Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde ohne Lohnausgleich im Jahr 2026 für das Fahrpersonal
Weiterhin Sechs-Tage-Woche möglich
Entgelt:
331 Euro monatlich mehr Lohn (die ersten neun Monate ohne Entgelterhöhung)
Tarifverträge:
Laufzeit von 32 Monaten
keine Tarifverträge für DB InfraGO
Bisher bot die Bahn außerdem:
Stufenweise 13 Prozent höherer Lohn und eine Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro
Erneut sind die Verhandlungen zwischen Bahn und GDL gescheitert – laut GDL-Chef Weselsky der Auftakt einer ganzen Streik-Welle. Frühzeitig angekündigt werden diese dann nicht mehr.04.03.2024
... die nächste Stufe der Eskalation erreicht ist
"Wir ändern die Taktik", sagt Weselsky. Zuvor seien die Streiks immer 48 Stunden vorher angekündigt worden. Was jetzt folge, seien Streiks ohne langfristige Vorankündigungen.
Wir können und wollen auch nicht mehr 48 Stunden vorher Streiks ansagen.
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Claus Weselsky, GDL-Chef
"Das bedeutet, dass die Menschen sich nicht mehr auf die Bahn verlassen können und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch dieser sogenannte Notfahrplan nicht funktionieren wird", sagt Weselsky. Das sei "die nächste Stufe der Eskalation".
Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn sagt, die GDL solle Rücksicht nehmen "auf die Fahrgäste". Diese müssten am Donnerstag Alternativen suchen.05.03.2024 | 6:29 min
... die Streiks ab jetzt wesentlich später angekündigt werden
Die Streiks würden weiter angekündigt, aber nicht mehr mit 48-Stunden-Fristen, sondern wesentlich verkürzt. Ziel sei es, dass der Arbeitgeber am Ende reagieren müsse. Der Streik ende am Freitag. "Wie Sie jetzt wissen, ist der nächste Streik schon in der Vorplanung", sagt Weselsky.
"Wir haben keinen Streik ohne Beendigungsdatum angesagt", stellt Weselsky fest. Stattdessen würden die Streiks mit einer kürzeren Ankündigungsfrist angesagt.
Das Interview führte ZDF-Moderator Christian Sievers.
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