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Lutz über "negatives Feedback":Bahn will Pünktlichkeit über 70 Prozent
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Die für Sommer geplante Sanierung des Streckennetzes verheißt wenig Gutes. Bahnchef Lutz will negativem Feedback der Kunden zuvorkommen und die Pünktlichkeit der Züge verbessern.
Im vergangenen Jahr war jeder dritte Fernzug zu spät.
Quelle: dpa
Trotz der geplanten umfangreichen Sanierung des Streckennetzes will die Deutsche Bahn 2024 pünktlicher werden. "Wir wollen in diesem Jahr auf jeden Fall oberhalb der 70 Prozent landen", sagte Bahnchef Richard Lutz der "Bild am Sonntag".
Ziel der Bahn sei eine Pünktlichkeitsquote von 80 Prozent im Fernverkehr bis 2030, erklärte der Bahnchef weiter. Man wolle das "sogar ein oder zwei Jahre vorher erreichen, weil sich dann die Sanierungen stabilisierend auf das gesamte Netz auswirken". Ohne die grundlegende Sanierung der Infrastruktur könne das Ziel nicht erreicht werden.
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Verspätungen von 30 Minuten oder länger stören Kunden "zu Recht"
Über eine Verspätung von ein paar Minuten würden sich die Menschen nicht aufregen, sagte Lutz. "Schwierig ist es, wenn die Verspätungen länger als 30 Minuten dauern, wenn man seine Anschlüsse verpasst und die Züge ausfallen. Das ist das, was die Kunden auch zu Recht stört. (...) An diesem Thema sind wir dran."
Einer gemeinsamen Strategie von Bahn und Bundesverkehrsministerium zufolge sollen bis 2030 80 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich sein, also beispielsweise ICE- und Intercity-Züge.
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Bahnchef: Brauchen uns mit Tarifangebot nicht zu verstecken
Die geplante Generalsanierung der Bahn ist mit der monatelangen Vollsperrung wichtiger Strecken verbunden. Ab Sommer 2024 will die Bahn Strecken sperren. Beginnen sollen die Arbeiten mit der Sanierung der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim.
In Bezug auf den Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL sagte Lutz, das Angebot des Konzerns wäre finanziell das höchste, das es je gegeben habe. "Insofern brauchen wir uns da, glaube ich, nicht zu verstecken."
Hohe Bonuszahlungen trotz Problemen bei der Bahn
Bahn und GDL verhandeln über neue Tarife. Bis zum 3. März gilt eine Friedenspflicht, mit der Streiks ausgeschlossen sind. Beide Seiten haben sich zum Ziel gesetzt, bis dahin einen Abschluss zu erzielen.
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Trotz der vielen Probleme bei der Bahn verteidigte Lutz in dem Interview die hohen Bonuszahlungen, die er und die übrigen Vorstände für 2022 erhalten hatten.
"Mir ist bewusst, dass man diese Diskussion um Managergehälter und sogenannte Boni nur schwerlich gewinnen kann. Ich will aber ein, zwei Fakten nennen: Mein Gehalt und auch das Gehalt meiner Vorstandskollegen wird nicht von uns festgelegt. Sowohl die Höhe als auch die Struktur werden vom Aufsichtsrat beschlossen", erklärte der Bahnchef.
Quelle: AFP, Reuters, epd, dpa
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