GDL kündigt weitere Streiks bei der Bahn an

    Tarifstreit mit Bahn:GDL kündigt neue Streiks bei der Bahn an

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    Die GDL hat einen weiteren Streik im Bahn-Tarifkonflikt angekündigt. Der Ausstand solle 35 Stunden dauern und im Personenverkehr am Donnerstag um 2:00 Uhr beginnen, teilte sie mit.

    Lokführergewerkschaft GDL kündigt nächsten Streik an
    Erneut sind die Verhandlungen zwischen Bahn und GDL gescheitert – laut GDL-Chef Weselsky der Auftakt einer ganzen Streik-Welle. Frühzeitig angekündigt werden diese dann nicht mehr.04.03.2024 | 3:08 min
    Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen neuen Streik angekündigt:
    • von Mittwochabend 18:00 Uhr an im Güterverkehr
    • ab Donnerstag 02:00 Uhr im Personenverkehr
    Der Ausstand werde 35 Stunden dauern, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag nach den erneut gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Bahn. Ab 13 Uhr am Freitagmittag nehmen die Lokführer also ihre Arbeit wieder auf.
    Auf diesen ersten würden weitere Streiks folgen, sagte Weselsky; er kündigte "Wellen-Streiks" an. Die Gewerkschaft werde darüber aber nicht mehr 48 Stunden vorab informieren.

    Damit ist die Eisenbahn kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr.

    GDL-Chef Claus Weselsky

    Claus Weselsky im Gespräch mit Christian Sievers
    Der Personalvorstand der Bahn "lügt die Menschen an", wenn er sage, dass die GDL keine Kompromisse mache, so GDL-Chef Weselsky - "wir haben zusätzliche Kompromisse angeboten".04.03.2024 | 6:04 min

    Letzte Verhandlungsrunde wurde abgebrochen

    Es ist der fünfte Arbeitskampf im seit Monaten andauernden Tarifkonflikt. Die jüngste Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft am Donnerstag nach rund vier Wochen abgebrochen. Bis einschließlich Sonntag galt dabei eine selbst auferlegte Friedenspflicht.

    Dieser Streik wird insgesamt 35 Stunden lang sein. 35 Stunden deshalb, damit jeder in der Republik merkt, worum es uns geht: nämlich um die 35-Stunden-Woche.

    GDL-Chef Claus Weselsky

    Kurz zuvor hatte Verdi zu Warnstreiks bei der Lufthansa aufgerufen. Das gesamte Bodenpersonal soll am Donnerstag und Freitag die Arbeit niederlegen. Der Ausstand soll am Donnerstag um 4:00 Uhr beginnen und am Samstag um 7:10 Uhr enden. Damit wird es auch im Luftverkehr zu erheblichen Einschränkungen kommen.

    Bahn: GDL gefährdet "massiv das Eisenbahnsystem"

    Die Deutsche Bahn hat der GDL vorgeworfen, mit ihrem Verhalten das deutsche Eisenbahnsystem zu gefährden. Die Gewerkschaft beharre "stur und egoistisch" auf ihre Maximalforderungen, erklärte DB-Personalvorstand Martin Seiler am Montag. Die Forderungen "sind jedoch unerfüllbar und gefährden massiv das Eisenbahnsystem".
    SGS Wolsiffer
    Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal an Flughäfen erneut zu Streiks aufgerufen. Was damit auf die Flugreisen zukommt, berichtet Markus Wolsiffer.04.03.2024 | 1:32 min
    "Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste", erklärte Seiler.

    Wir appellieren an die GDL, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen und Lösungen zu finden, die im Interesse aller sind.

    DB-Personalvorstand Martin Seiler

    Auch der Fahrgastverband Pro Bahn machte GDL und DB schwere Vorwürfe. "Die Tarifpartner machen gerade die Verkehrswende kaputt", sagte Pro-Bahn-Chef Detlef Neuß der "Rheinischen Post". "Was jetzt läuft, ist den Fahrgästen nicht mehr zu vermitteln."
    Trotz der gesetzlichen Tarifautonomie sei es nun Zeit, dass die Politik aktiv werde.

    Der Bund ist Eigentümer der Bahn. Deswegen ist er in der Pflicht zu intervenieren.

    Pro-Bahn-Chef Detlef Neuß

    Neue-Streiks
    Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und GDL sind gescheitert. Ab Donnerstag soll es erneute Streiks im Personenverkehr geben.04.03.2024 | 2:21 min

    Knackpunkt bei Bahn: Arbeitszeit

    Seit Monaten ringen GDL und Bahn um einen neuen Tarifvertrag. Knackpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne finanzielle Einbußen. Die Bahn lehnt das ab, hatte in den Wochen zuvor aber Lösungen im Rahmen bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle vorgeschlagen.
    Die GDL erklärte bereits im November eine erste Verhandlungsphase für gescheitert und rief daraufhin nach einer Urabstimmung zu zwei längeren Streiks auf. Fern-, Regional- und Güterverkehr in Deutschland kamen über Tage hinweg weitgehend zum Erliegen. Zwei eintägige Warnstreiks hatte es zuvor schon gegeben.
    So viel verdienen Lokführer im Vergleich

    ZDFheute Infografik

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    Verhandlungen hinter verschlossenen Türen

    Den jüngsten Arbeitskampf beendete die GDL überraschend vorzeitig und kam mit der Bahn Anfang Februar zu erneuten Verhandlungen hinter verschlossenen Türen zusammen.
    Vier Wochen lang wurde auch mit externen Vermittlern - dem ehemaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière und dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (beide CDU) - verhandelt. An die Öffentlichkeit drang in dieser Zeit nichts.
    Eine Anzeigetafel kündigt einen Streik am Bahnhof Südkreuz in Berlin an, am 24. Januar 2024. Die Gewerkschaft GDL hatte für den 22. Januar 2024 einen sechstägigen Streik angekündigt, die bisher längste Arbeitsniederlegung in einem eskalierenden Streit mit der Deutschen Bahn über Lohn und Arbeitszeiten.
    Die GDL streikte im Januar sechs Tage, und das ist teuer. Laut Bahn kostet jeder Streiktag 25 Millionen Euro. Der gesamtwirtschaftliche Schaden ist weitaus höher. 25.01.2024 | 1:34 min
    Am Donnerstag verkündete die Bahn schließlich, die GDL habe die Verhandlungen abgebrochen. Die Gewerkschaft dementierte das nicht, warf der Bahn aber vor, sich nicht an die Absprachen zur Kommunikation nach außen gehalten zu haben. "Diese Informationen sind gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der Gewerkschaftsseite anzuhängen", teilte die Gewerkschaft mit.
    Nach dem GDL-Streik bei der Bahn · Bremen
    Nach dem Ende des sechstägigen GDL-Streiks im Personen- und Güterverkehr der DB bleibt die Frage, was für Folgen das für den Gütertransport auf der Schiene haben könnte.29.01.2024 | 2:43 min
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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