Tarifstreit: Boeing bietet Arbeitern 35 Prozent mehr Lohn

    Hoffnung auf Streikende:Boeing bietet Arbeitern 35 Prozent mehr Lohn

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    Der Streik bei Boeing hält seit Wochen an. Nun haben sich der US-Konzern und Gewerkschaften auf einen Vorschlag verständigt. Beschäftigte sollen 35 Prozent mehr Lohn bekommen.

    Eine Frau, Mitarbeiterin bei Boeing, streikt.
    Mehr als einen Monat streikten die Beschäftigten bei Boeing.
    Quelle: Reuters/David Ryder

    Im Streik zehntausender Arbeiter bei Boeing zeichnet sich nach mehr als einem Monat eine Lösung ab. Der kriselnde Flugzeugbauer bietet nun unter anderem eine Einkommenserhöhung von 35 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren. Die Gewerkschaft IAM will ihre rund 33.000 Mitglieder am kommenden Mittwoch über den Vorschlag abstimmen lassen. Auf der Plattform X teilte IAM mit, das nun ausgehandelte Angebot sei es "wert, in Betracht gezogen zu werden".
    Das neue Angebot sei mit Unterstützung von US-Arbeitsministerin Julie Su ausgehandelt worden, teilte die Gewerkschaft weiter mit. Der Vorschlag sieht außerdem eine Einmalzahlung von 7.000 Dollar (rund 6.400 Euro) vor - sowie den Erhalt von Bonuszahlungen, die ursprünglich abgeschafft werden sollten.
    17.05.2024, Renton, USA: Ein Arbeiter geht an einem Flugzeug vom Typ 737 MAX-9 vorbei.
    Panne folgt auf Panne: Der amerikanische Flugzeugbauer kämpft seit Jahren mit Qualitätsproblemen und Fertigungsfehlern. Die USA erwägen nun ein Strafverfahren gegen Boeing.17.05.2024 | 2:34 min

    Streik erhöht Druck auf Boeing

    Durch den am 13. September begonnenen Streik im Nordwesten der USA wurde die Produktion von Boeings Bestseller-Modell 737 sowie des Langstreckenjets 777 lahmgelegt. Der bereits mit Problemen kämpfende Konzern gerät dadurch noch stärker unter Druck.
    Boeing hatte den streikenden Arbeitern zuletzt eine Einkommenserhöhung von 30 Prozent über vier Jahre angeboten. Nachdem die Gewerkschaft sich darauf nicht einließ, zog Boeing das Angebot zurück. Die IAM hatte auch kritisiert, dass Boeing sich mit dem Angebot direkt an die Arbeiter wandte, statt erst mit ihr zu verhandeln.
    Christian Sievers im Schaltgespräch mit Laura Frommberg, Chefredakteurin des Luftfahrtmagazins Aero Telegraph.
    Bei dem pannengeplagten Flugzeugbauer gebe es "einiges an Verbesserungsbedarf" bei Aufsicht, Qualitätssicherung und Produktionsbedingungen, so Luftfahrtjournalistin Frommberg im Mai.17.05.2024 | 4:04 min
    Die Boeing-Arbeiter hatten im vergangenen Jahrzehnt mehrere Nullrunden akzeptiert und wollten nun eine deutliche Erhöhung erreichen. Das erste Boeing-Angebot mit einem Einkommensplus von 25 Prozent und dem Wegfall von Bonuszahlungen lehnten sie mit einer Mehrheit von fast 95 Prozent ab.

    Boeing kündigt Stellenabbau an

    Vor einer Woche kündigte Boeing an, zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen. Boeing-Chef Kelly Ortberg nannte keine genaue Stellenzahl - aber nach jüngsten Angaben vom Jahreswechsel hatte der Flugzeugbauer gut 170.000 Beschäftigte. Das Unternehmen müsse die Belegschaft an die finanzielle Realität anpassen, erklärte Ortberg.
    Zwei Boeing-Maschinen auf einem Flughafen.
    Der US-Flugzeughersteller Boeing plant, rund 17.000 Stellen zu streichen. Damit will das Unternehmen auf die schweren finanziellen Probleme reagieren. 12.10.2024 | 0:24 min
    Die Gewerkschaft hatte zuletzt 2008 gestreikt. Der Ausstand dauerte 57 Tage und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund zwei Milliarden Dollar.

    Boeing von Pannenserie geplagt

    Boeing steckt nach einer Pannenserie seit Jahren in der Krise. Zuletzt geriet das Qualitätsmanagement noch stärker in den Fokus, nachdem im Januar bei einer so gut wie neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines im Steigflug ein Rumpffragment herausbrach.
    Nur durch glückliche Umstände wurde niemand ernsthaft verletzt. Unfallermittler kamen zu dem Schluss, dass bei der ausgelieferten Maschine vier Befestigungselemente an dem Rumpfteil fehlten. Boeing konnte auf Anfrage von Behörden keine Unterlagen zu den Montagearbeiten liefern.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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