Zinswende bleibt aus: Fed lässt Leitzins abermals unberührt

    Zinswende bleibt aus:Fed lässt Leitzins abermals unverändert

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    Noch keine Zinswende in den USA: Die Fed will erst mehr Gewissheit bei der Inflation - und belässt den Leitzins ein weiteres Mal auf dem höchsten Wert seit mehr als 20 Jahren.

    Archiv: Die US-Notenbank am 31.07.2019 in Washington
    Die US-Notenbank
    Quelle: AP

    Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) belässt den Leitzins zum vierten Mal in Folge unverändert auf hohem Niveau. Er liegt damit weiterhin in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent, wie der Zentralbankrat in Washington mitteilte. Zu diesem Satz können sich Geschäftsbanken Zentralbankgeld leihen.
    Es ist der höchste Wert seit mehr als zwei Jahrzehnten. Die Fed machte deutlich, dass sie noch nicht bereit sei, die Zinsen zu senken. Man müsse erst mehr Vertrauen gewinnen, dass sich die Inflation nachhaltig in Richtung zwei Prozent bewege, hieß es in der Fed-Erklärung.
    Frank Bethmann
    EZB-Chefin Christine Lagarde sagte zuletzt, auch im Euroraum sei eine Zinssenkung verfrüht. Frank Bethmann berichtet.25.01.2024 | 1:02 min

    Inflation: Russlands Ukraine-Invasion löste rasante Teuerung aus

    Seit März 2022 hat die Fed ihren Leitzins im Kampf gegen die Inflation im rekordverdächtigen Tempo um mehr als fünf Prozentpunkte angehoben - zuletzt aber nicht mehr an der Zinsschraube gedreht. Die rasante Teuerung war unter anderem vom Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ausgelöst worden.
    Angesichts der nachlassenden Inflation wird erwartet, dass die US-Notenbank bald die Zinsen senken könnte. Im Dezember hatte die Jahresrate bei 3,4 Prozent gelegen. Die US-Notenbank strebt mittelfristig eine Preisstabilität von zwei Prozent an.

    USA: Bruttoinlandsprodukt zum Jahresende gestiegen

    Die rasanten Zinsanhebungen hatten das Wachstum gedämpft. Im vergangenen Herbst war die US-Wirtschaft aber stärker gewachsen als erwartet. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal hochgerechnet aufs Jahr um 3,3 Prozent, wie die US-Regierung mitteilte. Fachleute hatten im Schnitt mit zwei Prozent gerechnet. Volkswirte zeigten sich positiv überrascht. Die Aussichten, eine Rezession zu vermeiden, haben sich verbessert.
    Angesichts des robusten Wirtschaftswachstums dürfte es die Fed mit Zinssenkungen nicht allzu eilig haben. Beobachter rechnen frühestens nach der kommenden Sitzung im März mit einer Zinssenkung. Denn bisher scheint es so, dass es der Fed gelungen ist, den Preisanstieg abzuschwächen, ohne die Wirtschaft vollends auszubremsen.
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    Die Entscheider der Fed rechneten im Dezember für dieses Jahr im Mittel mit einem Leitzins von 4,6 Prozent. Das deutet auf etwa drei Zinssenkungen im Jahr 2024 hin. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass es durchaus mehr sein könnten. Doch gute Wirtschaftsdaten mindern den Druck auf die Fed, die Zinsen schnell deutlich zu senken. 

    Powell: Inflationsdaten mit Vorsicht zu genießen

    Fed-Chef Jerome Powell mahnt immer wieder zur Vorsicht. Zwar gibt die rückläufige Inflation etwas Spielraum. Aber Powell hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass die Daten mit Vorsicht zu genießen seien und man abwarten müsse, ob der Rückgang dauerhaft sei. Er fürchtet, dass bei zu schnellen Zinssenkungen die Inflation wieder in die Höhe schnellen könnte. Denn eine größere Kaufkraft könnte einen Inflationsschub auslösen. Das würde voraussichtlich schnell steigende Verbraucherpreise zur Folge haben.
    Anders als im Euroraum wird die Inflation in den USA vor allem von einer großen Nachfrage und einem starken Arbeitsmarkt angetrieben. Ein starker Arbeitsmarkt erschwert der Fed grundsätzlich den Kampf gegen die Inflation, da er die Löhne antreibt.

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    Quelle: dpa

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