E-Autos aus China: EU-Kommission nennt Höhe der Strafzölle
EU plant Strafzölle ab Oktober:Zölle für E-Autos aus China werden konkret
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Im Streit um Strafzölle für E-Autos aus China hat die EU-Kommission die geplante Höhe der Zölle festgelegt. Die Zölle sollen ab Oktober und nicht rückwirkend ab Juli gelten.
Für Autos des chinesischen Herstellers BYD sollen Strafzölle fällig werden.
Quelle: dpa
Die EU-Kommission will die Strafzölle für Elektroautos aus China bei bis zu 36,3 Prozent festsetzen. Die Zusatzzölle sollen spätestens Ende Oktober in Kraft treten und für vorerst fünf Jahre gelten, wie die Kommission mitteilte. Für große Autobauer wie Tesla und VW, die in China produzieren, greifen allerdings niedrigere Aufschläge.
Die EU-Kommission stellte ihre abschließende Untersuchung zu den Anfang Juli angekündigten Zöllen vor. Für den chinesischen Hersteller BYD sieht die EU einen endgültigen Zollsatz von 17 Prozent vor, für Geely 19,3 Prozent und für SAIC den Höchstsatz von 36,3 Prozent vor. Die Sätze sind durchweg etwas niedriger als zunächst geplant.
Niedrigere Zölle für Tesla und VW
Für Unternehmen wie Volkswagen und ihre chinesischen Joint-Venture-Partner soll für Importe in die EU ein Zollaufschlag von 21,3 Prozent gelten. Der US-Autobauer Tesla von Milliardär Elon Musk hat nach Kommissionsangaben den niedrigsten Satz von 9,0 Prozent für Elektroautos bekommen, die Tesla aus China in die EU importiert.
Die Nachfrage nach Elektroautos geht zurück. Im Juli wurden 36,8 Prozent weniger E-Autos zugelassen als noch im Vorjahr, so das Kraftfahrt-Bundesamt.05.08.2024 | 0:23 min
Streit um Zölle für E-Autos schwelt seit Monaten
Die EU-Kommission wirft China unzulässige Subventionen für seine Hersteller vor und fürchtet Schäden für europäische Anbieter wie Firmenschließungen oder Entlassungen. Es seien aber immer noch Verhandlungen mit Peking möglich, um die Zölle abzuwenden, hieß es von Mitarbeitern der Kommission. Die Gespräche hatten bisher kein Ergebnis gebracht. Stattdessen rief China in dem Streit Anfang August die Welthandelsorganisation (WTO) an.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte die Untersuchung damit begründet, die Weltmärkte würden von "billigeren chinesischen Elektroautos überschwemmt". Tatsächlich legten die Verkäufe im vergangenen Jahr deutlich zu: Laut der US-Denkfabrik Atlantic Council stiegen sie weltweit um 70 Prozent auf einen Wert von 34,1 Milliarden Dollar (rund 31,2 Milliarden Euro). Fast 40 Prozent dieser E-Autos gingen demnach in die EU.
China verurteilt Vorgehen der EU scharf
Die chinesische Handelskammer bei der EU (CCCEU) verurteilte die geplanten Zölle erneut scharf und warf der Kommission einen "protektionistischen Ansatz" vor. Es gebe keine hinreichenden Beweise, dass Elektroautos aus China europäischen Herstellern schadeten, betonte die Handelskammer.
Bereits im Juni hatte Minister Robert Habeck in China Gespräche zum Thema Zölle geführt:
Im Streit um geplante Strafzölle der EU auf chinesische E-Autos hat sich Robert Habeck bei seinem China-Besuch um Annäherung bemüht. Der Besuch beim Ministerpräsidenten fiel aus.22.06.2024 | 1:57 min
Auch Kommissionsmitarbeiter räumten nun ein, dass die Studie keinen Beleg für bereits entstandene Schäden für europäische Hersteller ergeben hat. Solche drohten allerdings in "unmittelbarer Zukunft" bis 2025, sagte eine Expertin, die anonym bleiben wollte.
Nach dem Aus der staatlichen Prämie sind die Verkaufszahlen von E-Autos gesunken. Doch die Probleme liegen tiefer. Warum fremdelt die Autonation Deutschland so mit der E-Mobilität?
von Kevin Schubert
Analyse
Unterschiedliche Positionen zu Strafzöllen in Deutschland
In Deutschland gelten insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der Verband der Automobilindustrie (VDA) als Kritiker der Zölle. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte dagegen Verständnis für das Brüsseler Vorgehen geäußert, wie auch andere Industrieverbände.
Quelle: ZDF
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