ETF: Die erfolgreiche Geldanlage wird 25

Seit 25 Jahren an der Börse:Warum ETFs eine Erfolgsgeschichte sind

von Valerie Haller und Anne Sophie Feil
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ETFs werden immer beliebter. Seit 25 Jahren gibt es sie an der deutschen Börse. Was macht sie erfolgreich, und wie sollen Anleger reagieren, wenn es an den Börsen turbulent wird?

Hessen, Frankfurt/Main: Ein Großplakat mit der Aufschrift "25 Years Xetra ETFs" wird auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse neben der Anzeigetafel mit der Dax-Kurve aufgestellt.
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ETFs als Eintrittsticket zur Börse

Die Turbulenzen merken auch Kleinanleger in ihren Depots. Eines der beliebtesten Anlageprodukte ist der ETF. Ein börsengehandelter Indexfonds. Der feiert nun sein 25. Jubiläum. Es ist eine Erfolgsgeschichte, meint auch Franz-Josef Leven vom Deutschen Aktieninstitut.

ETFs sind die Form von Aktieninvestment, die in den letzten Jahrzehnten am stärksten gestiegen sind. Das gilt für das Volumen, das investiert ist. Das gilt aber auch für die Anleger, die in ETFs investieren.

Franz-Josef Leven, Deutsches Aktieninstitut

Für viele Sparer wurde der ETF das Eintrittsticket zur Börse, besonders auch für junge Menschen. Laut Deutschem Aktieninstitut ist fast jeder zweite ETF-Sparer unter 40 Jahre alt.
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"Ich glaube, das ist der Erfolg des ETFs, dass er die Deutschen mehr zu Kapitalmarktinvestoren gemacht hat und sie dazu gebracht hat, mehr für die Altersvorsorge zu tun," sagt Fondsmanagerin Heike Fürpaß bei MorgenFund. Sie war von Anfang an dabei und hat die ersten ETFs in Deutschland aufgelegt.

Vorteil ETF: Einfache Struktur, niedrige Gebühren

Der Erfolg des ETF ist auch seine Schlichtheit. Er bildet meist eins zu eins einen Index ab. Beispiel: Wer einen ETF auf den Dax kauft, investiert automatisch in die 40 größten deutschen börsennotierten Firmen. Steigt der Dax, steigt auch der Kurs des ETF.
Der Vorteil des ETF sind die im Vergleich zu anderen Investmentfonds geringen Gebühren. Denn anders als ein aktiv gemanagter Fonds, kopiert der ETF einfach nur den Inhalt des Wertpapierindex. Ein Fondsmanager hingegen wird für seine Anlagestrategie bezahlt, was eben kostet.
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Deutsche Börse: mehr als 2.000 ETFs zur Wahl

Wenig aufwändig ist auch das Handeln mit dem ETF. An der Börse kann er einfach gekauft oder verkauft werden. Wer sein Geld in ETFs anlegen will, hat verschiedene Optionen. Man kann eine größere Summe auf einmal investieren oder einen Sparplan starten, bei dem regelmäßig ein kleiner festgelegter Betrag eingezahlt wird.
Gut für Privatanleger: Direktbanken und Neobroker haben inzwischen die kostenlose Ausführung von Sparplänen etabliert. Das wird auch gut angenommen. Laut Deutschem Aktieninstitut investiert rund die Hälfte der ETF-Anleger ihr Geld mit einem solchen Sparplan.
Das Angebot ist riesig. Allein die Deutsche Börse bietet mehr als 2.300 ETFs an. Mit ihnen kann man unter anderem in Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Edelmetalle investieren. Es gibt aber auch ETFs mit Themenschwerpunkten wie Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit oder Luxusgüter. Auch Länder- ETFs kann man kaufen.

Börsenturbulenzen verunsichern Anleger

In den vergangenen Monaten konnten sich Anleger über stetig steigende Kurse freuen. Seit US-Präsident Trump mit Zöllen die Welt in Atem hält und der Dax auch mal um satte zehn Prozent abrauschte, fragen sich Kleinanleger, wie sie nun reagieren sollen. Experten raten, Ruhe zu bewahren.
ZDF-Börsenreporterin Valerie Haller berichtet aus Frankfurt und ZDF-Korrespondentin Nicola Albrecht über den Börsenstart in New York.
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ETF’s haben automatisch eine breite Streuung. Man trägt also nicht das Risiko der einzelnen Aktie, das gleicht Schwankungen aus.

Franz-Josef Leven, Deutsches Aktieninstitut

Wenn man nicht gezwungen sei, Aktien zu verkaufen, weil man das Geld brauche, sei man auf der sicheren Seite, so Leven vom Deutschem Aktieninstitut.
Natürlich ist auch der ETF nicht krisenfest. Wer ihn schon länger bespart, hat aber gute Chancen auf einen satten Gewinn. Das zeigt auch die Erfahrung. Trump hin oder her.
Valerie Haller und Anne Sophie Feil sind Redakteurinnen im ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen.
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