Schmid vor Tour-Finale: Hoffen auf die Magie der Heimat
Finale der Two-Nights-Tour:Schmid: Hoffen auf die Magie der Heimat
von Lars Becker
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Beim Finale der ersten Two-Nights-Tour in Oberstdorf will Rekord-Weltmeisterin Katharina Schmid zurück in die Top Ten. Das sind die Favoriten und so steht es um die Zukunft.
Aus dem Gesamtsieg bei der Two-Nights-Tour wird's wohl nichts, aber ein gutes Ergebnis in Oberstdorf soll her: Katharina Schmid.
Quelle: Imago / Ulrich Wagner
Katharina Schmid ist ein ausgesprochen heimatverbundener Mensch. Deshalb freut sich die Frau, die unter dem Namen Katharina Althaus Rekord-Weltmeisterin wurde, "mega" auf das Finale der Two-Nights-Tour in ihrer Heimat Oberstdorf. "Familie und Freunde werden da sein, der Fanclub kommt", sagt die 27-Jährige vor dem Weltcup-Skispringen am Neujahrstag, 16.15 Uhr (ZDF live):
Deutsche derzeit nicht Weltspitze
Für eine siebenmalige Weltmeisterin sind das eher geringe Ansprüche, aber das gesamte deutsche Frauen-Team fliegt momentan deutlich hinter der Weltspitze her. Beim ersten Springen der Two Nights Tour in Garmisch-Partenkirchen landete Katharina Schmid nur auf Platz zwölf.
Trotzdem macht der zweite Sprung, mit dem sie sich um vier Plätze verbesserte, Hoffnung auf ein Comeback in vorderen Regionen. "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Aber es geht langsam aufwärts", sagt Schmid selbst.
Chefcoach Juffinger: Mit "Emotionen" springen
Der neue Chefcoach Thomas Juffinger hofft, dass seine Vorfliegerin in Oberstdorf weiter mit "Emotionen aus dem Bauch heraus springt: Dann kommt mehr raus. Und vielleicht beflügelt die Heimat ja".
Überhaupt sieht er in der Leistungskrise durchaus auch positive Entwicklungen in seinem Team. Team-Weltmeisterin Luisa Görlich schaffte zum Beispiel als Zehnte von Garmisch-Partenkirchen eines der besten Weltcup-Resultate ihrer Karriere und war damit die Beste im deutschen Team.
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Alvine Holz mit schöner Premiere
Und dann ist da noch die schier unglaubliche Geschichte der 19 Jahre alten Alvine Holz, die bei ihrer Weltcup-Premiere als 27. gleich Punkte sammelte.
Die Berlinerin hatte sich erst 2018 entschlossen, eine Skisprung-Karriere zu starten - nachdem sie im Fernsehen den Olympiasieg von Andreas Wellinger gesehen hatte.
Einen neuerlichen deutschen Erfolg zu erwarten, erscheint illusorisch. Denn: Schmid hatte in Garmisch 45,5 Punkte Rückstand auf die Siegerin Nika Prevc - das sind über 25 Meter.
Nika Prevc, die Tourneefavoritin
Die Slowenien ist auch die große Favoritin auf die Siegprämie von 10.000 Euro für die erste Gesamt-Gewinnerin der Two-Nights-Tour. Schließlich nimmt die 18-Jährige stolze 12,9 Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierte Norwegerin Eirin Maria Kvandal mit ins zweite Springen der "Zweischanzentournee" in Oberstdorf.
Nika Prevc ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass die fliegenden Frauen den Männern durchaus den Rang ablaufen können - zumindest in der eigenen Familie. Die Teenagerin ist momentan deutlich erfolgreicher als ihre drei Flieger-Brüder Peter Prevc, Domen Prevc und Cene Prevc. Peter landete beim Auftakt der Männer-Vierschanzentournee nur auf Platz neun.
Vier Schanzen, die große Hoffnung
Eine eigene Vierschanzentournee bleibt der große Wunsch der Skispringerinnen. Und diese Two-Nights-Tour lässt die Hoffnungen nach der gelungenen Premiere eines Flutlichtspringens in Garmisch-Partenkirchen - das hatten bislang noch nicht einmal die Männer - weiter wachsen.
Auch wenn die 3.500 Zuschauer beim Auftakt noch viel Luft nach oben lassen. "Der Stein ist durch die tolle Premiere eines Nacht-Skispringens in Garmisch-Partenkirchen mal ins Rollen gekommen. Jetzt liegt der Ball beim Österreichischen Skiverband", sagt der deutsche Weltcup-Sportdirektor Horst Hüttel.
Die Austria-Tournee-Orte Innsbruck und Bischofshofen fehlen noch für eine komplette Vierschanzentournee der Frauen. Aber vielleicht macht ja das Neujahrsspringen in Oberstdorf noch mehr Lust darauf - mit Katharina Schmid als Werbeträgerin in ihrer Heimat.
Nach dem Auftakt der Two Nights Tour laufen weiter Diskussionen über die Gleichberechtigung im Skispringen. Ob und wann die Vierschanzentournee für Frauen kommt, hängt auch an den Österreichern.
Für den nationalen Verband steht fest, dass man in Österreich zunächst in Innsbruck und dann in Bischofshofen springen würde. "Für uns kommt definitiv nur infrage, dass die Tournee in der gleichen Reihenfolge wie bei den Männern stattfindet", sagt Mario Stecher als Sportlicher Leiter für Skispringen und Kombination.
Ein großes Problem ist nach wie vor das fehlende Flutlicht am Bergisel in Innsbruck, mit dessen Einführung wohl vor 2026 nicht zu rechnen ist.