Vierschanzentournee: Wellinger gewinnt in Oberstdorf
72. Vierschanzentournee:Wellinger gewinnt Auftakt in Oberstdorf
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Traumstart für Andreas Wellinger in die Vierschanzentournee: Beim ersten Wettkampf in Oberstdorf sichert der 28-Jährige den deutschen Skispringern gleich den ersten Sieg.
Andreas Wellinger hat das Auftaktspringen der 72. Vierschanzentournee gewonnen und den deutschen Skispringern vor 25.500 Zuschauern in Oberstdorf einen Traumstart beschert.29.12.2023 | 1:00 min
Skispringer Andreas Wellinger hat den Hoffnungen auf den ersten deutschen Sieg bei der Vierschanzentournee seit 22 Jahren einen weiteren kräftigen Schub gegeben. Beim Auftaktspringen vor mehr als 25.000 Zuschauern in Oberstdorf gewann Wellinger vor Ryoyu Kobayashi aus Japan und Stefan Kraft aus Österreich.
Raimund auf Rang sechs, Geiger Siebter
Philipp Raimund zeigte ebenfalls eine gute Leistung und wurde Sechster. Lokalmatador Karl Geiger hatte im zweiten Durchgang Pech mit den Bedingungen und landete auf dem siebten Platz. Aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher holten auch Pius Paschke als Elfter und Stephan Leyhe auf dem 24. Platz noch Weltcup-Punkte. "Ich bin extrem froh für Andreas, das war eine grandiose Leistung. Es war ein perfekter Start", so Horngacher.
Skispringen, Ski Alpin, Biathlon und mehr in Zahlen
Die große Bühne gehörte aber Wellinger. Der Bayer hatte zuvor bei der Tournee noch nie einen Wettkampf gewonnen. Insgesamt feierte er den sechsten Einzel-Weltcupsieg seiner Karriere. Den zuvor letzten deutschen Tageserfolg beim Schanzenspektakel in vier Akten hatte Geiger 2020 geholt - ebenfalls in Oberstdorf. Seit der Premiere 1953 war es der insgesamt 23. deutsche Sieg in der Skisprung-Arena am Schattenberg.
Wellinger mit Riesensatz im ersten Durchgang
Den Grundstein zum Erfolg legte Wellinger mit einem traumhaften ersten Sprung auf 139,5 Meter, mit dem er die Konkurrenten bereits deutlich distanzierte. Schon in der Qualifikation am Donnerstag hatte der 28-Jährige in Oberstdorf den besten Eindruck hinterlassen. Im zweiten Durchgang machte Wellinger mit 128 Metern den Tagessieg klar.
Nach schweren und von Verletzungen geprägten Jahren hatten Wellinger nicht allzu viele eine so starke Saison zugetraut. Der 28-Jährige springt konstant, wie ganz lange nicht. In acht Weltcups vor der Tournee erreichte Wellinger viermal das Podest. Nur einmal schaffte es der Olympiasieger von 2018 nicht unter die besten fünf.
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Topfavorit Kraft noch gut im Rennen
Als Topfavorit im Kampf um den prestigeträchtigen goldenen Adler war allerdings der Österreicher Kraft in den Wettbewerb gestartet. Der 30-Jährige, der die Tournee 2015 bereits einmal gewann, führt im Gesamtweltcup souverän. Mit Platz drei zum Auftakt liegt er noch noch voll im Rennen, zumal sich die deutschen Springer auf den weiteren Tourmee-Stationen häufig schwer taten.
Titelverteidiger Halvor Egner Granerud, der im Vorjahr in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen gewonnen hatte, verspielte hingegen schon im ersten Sprung alle Chancen auf den erneuten Tourneesieg. Mit ganz schwachen 105,5 Meter verpasste der Norweger den zweiten Durchgang.
Hannawald letzter deutscher Gesamtsieger
Seit Sven Hannawald in der Saison 2001/02 gab es bei der Traditionsveranstaltung keinen deutschen Gesamtsieger mehr. Auf den weiteren Stationen treten die Springer in den kommenden Tagen in Garmisch-Partenkirchen (1. Januar/live im ZDF), Innsbruck (3. Januar/live im ZDF) und Bischofshofen (6. Januar) an.