Aufsteiger im großen Stadion: RB-Frauen gehen in Offensive
Gegen Wolfsburg in der WM-Arena:Großer Bahnhof für Leipzigs Fußball-Frauen
von Ullrich Kroemer
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Eine so große Kulisse hat es für ein Frauenfußballspiel in Sachsen noch nicht gegeben: Gegen den VfL Wolfsburg tritt Aufsteiger RB Leipzig in der großen Arena an.
Die Spielerinnen von RB Leipzig treten gegen den VfL Wolfsburg an diesem Wochenende in der großen Red-Bull-Arena an.
Quelle: Imago
An den Fußballerinnen von RB Leipzig kommt man derzeit in Leipzig nicht vorbei. Die Konterfeis der Kickerinnen - verbunden mit dem Slogan "Mutig nach vorn" - sind auf Dutzenden Plakatwänden überall in der Messestadt präsent.
Premiere in der Red-Bull-Arena
Die Pflichtspiel-Premiere der RB-Frauen am Sonntag in der großen Red-Bull-Arena gegen den VfL Wolfsburg (14 Uhr) ist ein Meilenstein für den Bundesliga-Aufsteiger, der 2016 in der vierten Liga begann. 9.000 Karten waren schon bis Donnerstagnachmittag im Vorverkauf abgesetzt. Über 10.000 Fans werden erwartet. Eine solche Kulisse gab es bei einem Frauenfußballspiel auf Klubebene in Sachsen noch nie.
Kein Zweifel, in Leipzig soll ein neuer Leuchtturm für Frauenfußball hierzulande entstehen. Und wie immer, wenn Red Bull in etwas investiert, soll es zum einen nachhaltig sein und zum anderen ganz nach oben gehen. Deswegen lässt sich der Klub dieses Spiel samt Marketingkampagne auch einiges kosten. Ein Zuschussgeschäft als Anschubfinanzierung. Auch Bremen und Bayern nutzen die Länderspielpause, um ihren Frauenteams die Bühne in den großen Stadien zu geben.
Odebrecht: "Leipzig ist bereit für Frauenfußball"
Perspektivisch wollen die Leipzigerinnen um Meisterschaft, Pokal und Champions-League-Teilnahme spielen und den Vorreitern Bayern München und Wolfsburg Konkurrenz machen. "Leipzig ist eine Sportstadt und bereit für den Frauenfußball", sagt Odebrecht. Die erfahrene Stürmerin Sandra Starke, die aus Wolfsburg kam, unterstreicht, dass Frauenfußball nicht nur ein Feigenblatt im Klub ist.
Zudem habe RB Leipzig "die Möglichkeiten, Frauenfußball langfristig voranzubringen", so Starke weiter. Die erfahrene Deutsche Meisterin und Pokalsiegerin war im Sommer aus Wolfsburg nach Leipzig gewechselt.
Am kommenden Wochenende rollt auch in der Frauen-Bundesliga der Ball wieder. Wieder sind der FC Bayern und VfL Wolfsburg die Topfavoriten.
von Frank Hellmann
FAQ
Dabei emanzipieren sich die Frauen durchaus von den erfolgreichen Männern. "Wir wollen Einblicke geben - Fans wie den Medien -, damit sie mehr in unseren Sport eintauchen können", erklärt Ex-Nationalspielerin Odebrecht.
Gleiche Spielidee wie die Männer
Dieses immense Potenzial, um das auch jeder Gegner weiß, macht es Trainer Saban Uzun aktuell nicht leichter. Der gebürtige Tübinger muss einen "mittelgroßen Umbruch" im Team mit acht neuen Spielerinnen managen und dazu die neuen Ansprüche und Gegebenheiten in der 1. Liga moderieren. Hinzu kommt das schwerst mögliche Auftaktprogramm mit Spielen in Frankfurt (1:3), Wolfsburg und Meister Bayern München am kommenden Sonntag.
Leipzigs Frauen-Cheftrainer Saban Uzun beim Training.
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"Man darf das nicht mit den Männern vergleichen, als die in die 1. Liga aufgestiegen und einfach durchmarschiert sind", sagt der 36 Jahre alte Aufstiegstrainer. "Es gibt allein innerhalb der 1. Liga der Frauen nochmal drei unterschiedliche Leistungsklassen."
Uzun will RB-Mentalität in die Bundesliga tragen
RB wäre wohl froh, im ersten Jahr im gesicherten Mittelfeld der Zwölfer-Liga zu landen. "Wir wollen zu Hause eine Festung entwickeln, mit den Fans eine verschworene Einheit sein", wünscht sich Uzun. Das soll mit aggressivem RB-Fußball gelingen, der auch die Männer groß gemacht hat.
"Wir als Klub haben eine Identität - Intensität, Aggressivität, Dynamik, Tempo -, und das wollen wir neu in die Bundesliga mit hineintragen", betont Uzun. Mal sehen, ob so der Funke auf die Fans am Sonntag überspringt.
Sie kommen als Talente und werden gestandene Spielerinnen: SGS Essen sieht sich als Ausbildungsverein. Kein Verein macht es Spielerinnen einfacher Bundesliga-Erfahrung zu sammeln.09.06.2023 | 25:24 min