Fußball-Bundesliga der Frauen: Bayern ist der Favorit
Frauen-Liga: Bayern ist Favorit:Münchnerinnen mit Muskelspielen
von Frank Hellmann
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Die Fußballerinnen des FC Bayern haben mit dem Gewinn des Supercups ein Zeichen gesetzt. Das strahlt auch auf den Start der Frauen-Bundesliga am Freitag bei Turbine Potsdam aus.
Jubel bei Klara Bühl und Georgia Stanway: Der FC Bayern gewinnt den Supercup gegen Wolfsburg.
Quelle: dpa
Alexander Straus hat einen guten Vorsatz für die neue Saison gefasst. Der im dritten Jahr beim FC Bayern tätige Norweger möchte Pressekonferenzen auf Deutsch statt auf Englisch geben. Seine Fortschritte führte der Trainer nun nach dem Gewinn des Supercups in Dresden gegen den VfL Wolfsburg (1:0) auf.
Der 48-Jährige suchte nach dem passenden Wort, um die Atmosphäre vor dem dankbaren Publikum in Sachsens Landeshauptstadt zusammenfassen: "Wie sagt man in Deutsch? Geil!" Ein größeres Kompliment für die Kulisse mit 16.690 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion ging am Sonntagabend nicht.
Bayern ist der Favorit auf den Meistertitel
Aber die Münchnerinnen feierten ja nicht nur einen atmosphärischen Erfolg. Das vom Meister ausgesandte sportliche Signal gegen den Pokalsieger mit Blickrichtung aufs Bundesliga-Eröffnungsspiel bei Aufsteiger und Altmeister Turbine Potsdam (Freitag 17 Uhr/live im ZDF) ist nicht zu unterschätzen.
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"Für mich ist der FC Bayern der Favorit auf die Meisterschaft", sagte VfL-Trainer Tommy Stroot. Zweimal hatten die FCB-Fußballerinnen zuletzt in der Liga bereits die Nase vorn. Auch wenn die abgewanderte Weltklassespielerin Lena Oberdorf wegen ihrer schweren Knieverletzung dem Konkurrenten wohl erst im nächsten Jahr helfen kann, "so ist sie nicht mehr bei uns".
Mit Dominique Janssen (Manchester United) und Ewa Pajor (FC Barcelona) habe man insgesamt drei Schlüsselspielerinnen verloren. Stroot warb um Geduld. Eines machte der am Saisonende scheidende 35-Jährige klar:
Revanche für das Pokalfinale
Danach sieht es indes nicht aus. Klara Bühl erzielte als eine von zehn eingesetzten deutschen Nationalspielerinnen, die sich gerade mit Olympia-Bronze dekoriert haben, früh das 1:0 (9.) und hob grinsend hervor, man habe "ein klein bisschen Revanche" für das verlorene Pokalfinale vor drei Monaten genommen: "Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Es war ein cooles Spiel."
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Ähnlich äußerte sich die Wolfsburger Abwehrchefin Marina Hegering: "Ich fand’s schön. Es ist irgendwie komisch, dass man direkt mit so einem Kracher startet, da muss man sich mit dem Kopf ein bisschen drauf einstellen." Vor allem, wenn man so lange hinterherläuft.
Die über 70 Minuten fast frühreife Vorstellung voller Dominanz und Souveränität kam für Straus "überraschend". Stroot leitete aus dem späten Aufbäumen immerhin einen Entwicklungsprozess ab, der bestenfalls symbolisch für den weiteren Saisonverlauf stehen soll.
Münchner Kader besser und breiter
Doch an der Isar wirkt der Kader breiter und besser aufgestellt. "Wir haben ein Zeichen gesetzt, dass wir in großen Duellen stabil sind. Ein Sieg gegen Wolfsburg ist immer was Besonderes", sagte Bayerns Keeperin Maria Luisa Grohs.
Auf der Tribüne zeigte sich die DFB-Führungsspitze zufrieden, dass das Comeback des oft als Kunstprodukt bekrittelten Supercups glückte. Präsident Bernd Neuendorf sprach von einem "wunderbaren Rahmen". Man wolle den Vergleich zwischen Meister und Pokalsieger künftig stets an einen Spielort vergeben, wo kein Erstliga-Fußball gespielt wird. Gleichwohl bestehe weiterer Professionalisierungsbedarf, "um international nicht ins Hintertreffen zu geraten", so Neuendorf.
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Großer Investitionsbedarf in der Liga
Beispielsweise bedeuten jene 50 Millionen Dollar, die neuerdings die US-Profiliga NWSL aus Fernsehverträgen erlöst, eine neue Dimension, denn in Deutschland fließt auch in den nächsten Jahren nur ein Zehntel der Summe.
In einer Talkrunde mahnte DFB-Geschäftsführer Holger Blask weitere Maßnahmen als nur die Aufstockung auf 14 Klubs zur Saison 2025/2026 an, "um aus dem Frauenfußball eine selbst tragendes System zu machen". Bislang schießt jeder Lizenzverein im Schnitt fast zwei Millionen Euro dazu.
Dass sich der gesamte Frauenfußball unter dem Dach des DFB befinde, ist aus Blasks Sicht ein Vorteil. Wie viel Ausdauer jedoch noch erforderlich sein wird, machte Katharina Kiel, Technische Direktorin vom Tabellendritten Eintracht Frankfurt, deutlich: "Wir sind bei einem Triathlon und kommen gerade aus dem Wasser."
Quelle: ZDF
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