Fußball-EM: Kimmich - neue, alte Rolle steht ihm gut

    Rechtsverteidiger der DFB-Elf:Kimmich - neue, alte Rolle steht ihm gut

    von Maik Rosner
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    Joshua Kimmich hat sich mit seiner neuen, alten Rolle im DFB-Team arrangiert. Das ZDF zeigt ein Porträt des Nationalspielers auf seinem Weg zur EM.

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    Als Joshua Kimmich nach dem 2:0-Sieg gegen Ungarn und dem vorzeitigen Einzug ins EM-Achtelfinale freudestrahlend eine Faust nach oben reckte, wirkte der deutsche Nationalspieler des FC Bayern regelrecht befreit.
    Nichts war ihm mehr anzusehen vom Ballast all jener Debatten, die sich vor nicht allzu langer Zeit um ihn gedreht hatten.
    Kimmich hat sich mit seiner neuen, alten Rolle als Rechtsverteidiger arrangiert. Zu beobachten war das schon vorher, ob in der Nationalelf oder beim FC Bayern.
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    Wechsel im Verein und beim DFB

    Bei den Münchnern war der 29-Jährige bereits Ende Februar vom damaligen Bayern-Trainer Thomas Tuchel zurückversetzt worden. Für die Nationalelf hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann schon angekündigt, Kimmich von März an, statt im defensiven Mittelfeld, wieder hinten rechts einsetzen zu wollen. Also auf jener Position, auf der er in den Saisons 2017/18 und 2018/19 beim FC Bayern hauptsächlich gespielt hatte.
    Bereits bei der EM 2016 war Kimmich bei seinem ersten großen Turnier mit der A-Nationalmannschaft in dieser Rolle eingesetzt worden. Damals war er der neue, junge Rechtsverteidiger. Jetzt sei er "der neue, alte Rechtsverteidiger", scherzte Kimmich in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".

    Kimmich: "Keine Degradierung"

    Dass der ehrgeizige Kimmich launig über seine Rochade spricht, erzählt viel darüber, wie er über den Ressortwechsel denkt. Er sagt: "Ich sehe diese Rolle überhaupt nicht als Degradierung." Kimmich gibt zwar zu:

    Wenn mich jemand nach meiner Lieblingsposition fragt, dann sage ich: das zentrale Mittelfeld.

    Joshua Kimmich, Fußball-Nationalspieler

    Aber die Debatte um die Rückkehr zur Rolle als Rechtsverteidiger sei von außen gekommen. Sie habe für ihn "oft so ausgesehen, als ob da künstlich Unruhe erzeugt werden sollte".
    Tatsächlich spielt er beide Positionen nach eigenen Angaben gern, auch wegen der unterschiedlichen Anforderungen. Darunter jener, es als Rechtsverteidiger oft mit den besten Spielern der Gegner zu tun zu bekommen.

    Gegen Mbappé und Vinícius Júnior

    Wie im März im Test der DFB-Auswahl gegen Frankreichs Kylian Mbappé oder im Mai mit dem FC Bayern im Halbfinale der Champions League gegen Real Madrids Vinícius Júnior. Kimmich habe Mbappé damals "sehr gut im Griff" gehabt, erinnerte Nagelsmann nach dem Sieg gegen Ungarn.
    Kimmich betont, dass er seine neue, alte Position von Anfang an angenommen habe. Jetzt habe er sich auch wieder auf sie eingestellt. Sportdirektor Rudi Völler glaubt sogar, dass der Bayern-Star durch die Rückkehr nach hinten rechts "seine Mitte gefunden" habe.

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    Kimmich froh über Ende der Debatte

    Dazu beigetragen haben dürfte, dass die Debatte um ihn verstummt ist. Seit dem vergangenen Sommer war es auch wegen Tuchels Forderung nach einem defensiv denkenden Mittelfeldspieler um Kimmichs Interpretation der Sechser-Rolle gegangen.
    Nun spielt Kimmich nicht mehr im Zentrum und steht auch nicht mehr im Mittelpunkt.

    Das tut mir vielleicht wirklich ganz gut – eine Zeit lang war schon wirklich viel los. Jetzt ist es ein bisschen entspannter geworden.

    Joshua Kimmich, Fußball-Nationalspieler

    Vertrag bei Bayern bis 2025

    Wie es in Zukunft mit Kimmich weitergeht und vor allem wo, ist allerdings offen. Das gilt besonders in Bezug auf seinen Arbeitgeber. Zwar läuft Kimmichs Vertrag beim FC Bayern noch ein Jahr. Doch ob er unter dem neuen Trainer Vincent Kompany weiter für die Münchner spielen wird, ist noch nicht ganz klar – und auch nicht, in welcher Rolle.
    Wegen seiner Vertragslaufzeit, sagt Kimmich, "liegt es jetzt primär nicht an mir, aktiv zu werden. Mein Fokus liegt einzig und allein auf der Europameisterschaft, und danach wird es einen Austausch geben". Nicht völlig ausgeschlossen also, dass auf seine Rollenwechsel ein Vereinswechsel folgt.

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