Nach Umfrage: Kimmich mit klarer Kante gegen Rassismus

    Umfrage sorgt für Gesprächsstoff:Kimmich mit klarer Kante gegen Rassismus

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    Für Vielfalt in der deutschen Nationalmannschaft hat sich Joshua Kimmich stark gemacht und sich klar gegen Rassismus gewandt. Er reagierte auf die Ergebnisse einer Umfrage.

    Joshua Kimmich im Trainingslager Weimarer Land am 28.05.2024.
    Bislang sechs Tore in 84 Länderspielen: Joshua Kimmich vom FC Bayern.
    Quelle: IMAGO

    Der Nationalspieler vom FC Bayern hat mit großem Missfallen auf eine WDR-Umfrage reagiert, der zufolge jeder fünfte Deutsche es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der DFB-Auswahl spielen würden:

    Gerade wer im Fußball aufgewachsen ist, weiß, dass das absoluter Quatsch ist.

    Joshua Kimmich

    "Gerade der Fußball ist ein Beispiel dafür, wie man verschiedene Nationen, verschiedene Hautfarben, verschiedene Religionen vereinen kann. Darum geht es auch bei uns in der Mannschaft. Ich würde sehr, sehr viele Spieler sehr vermissen, wenn sie nicht hier wären. Das ist absolut rassistisch und hat keinen Platz bei uns in der Kabine", sagte Kimmich am Samstag im EM-Quartier des DFB-Teams in Herzogenaurach.
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    Viele Nationalspieler mit Migrationshintergrund

    Im vorläufigen 27-Mann-Kader von Bundestrainer Julian Nagelsmann stehen einige Akteure mit Migrationshintergrund. "Wir versuchen, alle Menschen hinter uns zu bringen", meinte Kimmich.

    Wenn man überlegt, dass wir vor einer Heim-EM stehen, ist es schon absurd, so eine Frage zu stellen, wo es eigentlich darum geht, das ganze Land zu vereinen.

    Joshua Kimmich

    "Es geht jetzt nur darum, gemeinsam Großes zu erreichen. Wir als Mannschaft versuchen, alle Menschen in Deutschland hinter uns zu bringen", sagte der 29-jährige Profi des FC Bayern.

    Umfrage-Ergebnis eindeutig

    Die Mehrheit der Befragten (65 Prozent) stimmte der Aussage in der repräsentativen Umfrage für die WDR-Sendung "Sport Inside" nicht oder überhaupt nicht zu. Zwei Drittel der befragten Deutschen finden es demnach gut, dass im Nationalteam mittlerweile viele Fußballer spielen, die einen Migrationshintergrund haben.
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    Die Umfrage wurde für die TV-Dokumentation "Einigkeit und Recht und Vielfalt" bei Infratest dimap in Auftrag gegeben. "Bei den Dreharbeiten sind unseren Autoren rassistische Aussagen über die Nationalmannschaft begegnet", teilte die "sportschau" via X mit. Um zu prüfen, ob diese repräsentativ seien oder Einzelmeinungen, habe der WDR eine Umfrage in Auftrag gegeben.
    Quelle: dpa, sid
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