Vor USA-Spiel: Wer darf im DFB-Mittelfeld die Fäden ziehen?

    DFB-Team vor USA-Spiel:Wer darf im Mittelfeld die Fäden ziehen?

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    Will der neue Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann erfolgreich sein, muss er das Mittelfeld-Rätsel im DFB-Team lösen. Daran ist schon sein Vorgänger gescheitert.

    Tabula rasa und alles auf null? Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann wird wohl zumindest bei der Mittelfeld-Besetzung seiner DFB-Mannschaft die letzten Maßnahmen von Vorgänger Hansi Flick rückgängig machen.
    Wenn die ersten Eindrücke von den Trainingseinheiten des DFB-Teams im US-amerikanischen Foxborough nicht täuschen, plant Nagelsmann mit den früheren Partnern Ilkay Gündogan und Joshua Kimmich in der Schaltzentrale. Das Duo aus Kimmich und Leon Goretzka, dem Nagelsmann noch in seiner Zeit beim FC Bayern fast blind vertraut hatte, hätte dann ausgedient.

    Der Bundestrainer und das Mittelfeld-Rätsel

    Der Frage, wer im deutschen Spiel die Fäden ziehen soll, kommt große Bedeutung zu. Will Nagelsmann erfolgreich sein und 2024 bei der Heim-EM das versprochene "Sommermärchen 2.0" wahr machen, muss er das knifflige Mittelfeld-Rätsel lösen, an dem Flick gescheitert ist.

    Flicks zahlreiche Mittelfeld-Kombinationen

    In seinen 25 Länderspielen versuchte sich Flick mit neun verschiedenen Mittelfeld-Formationen in der Startelf. Am häufigsten, siebenmal, vertraute er seinem einstigen Münchner Standardmodell mit Kimmich und Goretzka. Doch auch Kimmich und Gündogan durften sechsmal gemeinsam beginnen, Goretzka und Gündogan viermal, zweimal sogar alle drei.
    Richtig glücklich wurde Flick mit keiner dieser Varianten, und so probierte er andere aus. Ebenfalls zweimal startete Kimmich mit dem von Nagelsmann nicht berücksichtigten Emre Can, je einmal kombinierte Flick Gündogan mit Jamal Musiala, Florian Neuhaus und Julian Weigl.

    Nagelsmann hört auf die Spieler

    In seinem letzten Länderspiel gegen Japan (1:4) warf Flick plötzlich alles über den Haufen. Gündogan, gerade erst mit der Kapitäns-Binde ausgestattet, begann erstmals mit Can, Kimmich musste rechts in die Viererkette, Goretzka blieb zu Hause. 
    Nagelsmann holte den Münchner zurück, dürfte ihn aber bei seinem Debüt am Samstag (21 Uhr MESZ) gegen die USA in Hartford auf die Bank setzen. Bei der Zusammenstellung seiner Zentrale berücksichtigt er neben den Trainingseindrücken jene aus den Gesprächen mit seinen Stars. "Wo ich mir Rat hole? Die Spieler sind das Wichtigste", sagte er.
    Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich und Ilkay Gündogan beim Aufwärmtraining
    Joshua Kimmich (l.) und Ilkay Gündogan: Nagelsmanns Mittelfeld-Zentrale?
    Quelle: imago

    Nagelsmanns Auftrag ist klar, das Personal auch?

    Sein Auftrag an das Mittelfeld ist klar: "Stress erzeugen beim Gegner, dass es ihm weh tut, gegen uns zu spielen." Doch sind Gündogan und Kimmich dafür wirklich die Idealbesetzung? Nagelsmann hält große Stücke auf beide. Sein erster Anruf im neuen Amt galt Gündogan, den er als Kapitän bestätigte. Und Kimmich galt Nagelsmanns Bayern-Zeit als sein verlängerter Arm auf dem Platz, der Sechser betrauerte den Rauswurf des Trainers öffentlich ("Wenig Liebe, wenig Herz").
    Allerdings: Wie jetzt Thomas Tuchel in der Münchner Dauer-Debatte um die "holding six" wünschte sich auch Nagelsmann damals noch bei den Bayern eine "Pressingmaschine". Kimmich, hieß das, ist keine - dabei ist die Rolle im modernen Fußball wichtiger denn je. Auch der feine Techniker Gündogan ist kein "Zerstörer", wie Nagelsmann ihn in Neuling Robert Andrich sieht. Doch würde er den Leverkusener oder seinen zweiten Backup Pascal Groß neben Gündogan stellen, brächte dies die Hierarchie durcheinander, weil er Kimmich "opfern" müsste. Das wird Nagelsmann nicht wollen.
    Quelle: SID

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