Debakel im Testspiel:1:4 gegen Japan - DFB-Elf blamiert sich
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Nächste Blamage für die DFB-Elf: Gegen Japan verlor das Team von Hansi Flick im Testspiel in Wolfsburg völlig verdient mit 1:4.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bleibt im Tief: Das Heimspiel gegen Japan ist mit 1:4 verloren gegangen. Noch bedenklicher als das äußerst unbefriedigende Ergebnis war die Leistung der Elf von Bundestrainer Hansi Flick, die völlig verdient unterlag. Die 25.000 Zuschauer in Wolfsburg pfiffen schon während der Partie.
Flick wirkte nach dem Abpfiff ratlos und konsterniert. Seine Erklärungsansätze rückten die Stärke des Gegners in den Mittelpunkt, für den Auftritt seines Team schien er keine rechte Begründung zu haben.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler vermied ein klares Bekenntnis zum Bundestrainer: "Das war eine Blamage. Das tut weh nach den letzten Spielen, die schlecht waren", so Völler. "Wir sollten alle mal ein bisschen in uns gehen und überlegen, wie's weitergeht."
Früher Rückstand für DFB-Elf
Beim 0:1 in der 11. Minute fälschte Antonio Rüdiger einen Schuss von Junya Ito unglücklich ab. Leroy Sané gelang nach einer schönen Kombination zwar der Ausgleich (19.), doch Ayase Ueda sorgte nur drei Minuten später für die erneute Führung der Gäste. Der Bochumer Takuma Asano (90.) und Ao Tanaka (90.+2) erzielten spät die weiteren Treffer.
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Das Experiment mit Joshua Kimmich als in den Spielaufbau einrückender Rechtsverteidiger und Nico Schlotterbeck auf der linken Seite war gescheitert, ehe es richtig angefangen hatte. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich brachte keine Sicherheit. Japan hätte früh mehr Tore erzielen können, Torwart Marc-André ter Stegen zeigte mehrere gute Paraden - allerdings auch Wackler.
Fehler in allen Mannschaftsteilen
Von Flicks in den Tagen zuvor in Wolfsburg ausgestrahlter Gelassenheit, seinem Optimismus und seiner Zuversicht war schon nach turbulenten gut 20 Minuten nichts mehr zu spüren. Am Spielfeldrand stand er da und seine Miene glich einer Mischung aus Wut und Entsetzen. Und die Fans, die so sehr auf eine stabilere deutsche Mannschaft gehofft hatten, mochten es auch kaum glauben: So spielt also die von Flick angekündigte "Kernmannschaft" für die Heim-EM?
Leroy Sané bot im Gegensazu zu nahezu allen Teamkollegen eine akzeptable Leistung.
Quelle: dpa
Die deutsche Mannschaft wirkte völlig verunsichert, Flicks Experiment ging überhaupt nicht auf. Kimmich sollte sich bei Ballbesitz ins Aufbauspiel einschalten - das führte in der ersten Halbzeit aber öfter dazu, dass sich die DFB-Profis im Mittelfeld auf den Füßen standen. Einzige Ausnahme: Florian Wirtz sorgte ab und an für Entlastung.
Schlotterbeck völlig überfordert
Japan griff immer wieder gefährlich über außen an. Auf der linken Defensivseite ließ Schlotterbeck Yukinari Sugawara ohne große Gegenwehr flanken, in der Mitte nahm Ito den Ball direkt. Abgefälscht von Rüdiger landete er im Tor.
Für kurze Zeit konnte Sané mit seinem flachen Schlenzer nach feiner Vorarbeit über Kimmich, den aber ansonsten unauffälligen neuen Kapitän Ilkay Gündogan und Wirtz den deutschen Bundestrainer beruhigen. Aber eben nur kurz, weil erneut Schlotterbeck zu nachlässig war. Wieder leistete Sugawara mit einer Hereingabe die Vorarbeit, in Billard-Manier ging's über Ito und Ueda ins deutsche Tor.
Ter Stegen verhindert höhere Pleite
Das Bemühen war der Mannschaft nicht abzusprechen, aber wenn, waren es meist Einzelaktionen der Aktivposten Wirtz und Sané. Japan blieb allerdings weiter brandgefährlich und hätte in der 41. Minuten beinahe das dritte Tor bejubelt: Nach einem Fehlpass von Schlotterbeck in Richtung Rüdiger lief Ueda allein aufs deutsche Tor zu. Ter Stegen verhinderte diesmal noch Schlimmeres.
Flick verzichtete auf einen Wechsel in der Pause. Am Geschehen auf dem Platz änderte sich aber auch nichts. Wie schon zu Spielbeginn unterlief ter Stegen ein Fehlpass, Ito schoss aber vorbei. Zu uninspiriert, zu unsauber, zu unpräzise agierten die Gastgeber im Spielaufbau, immer wieder erkämpften sich Japaner die zweiten Bälle. Ter Stegen musste nach einem erneuten Schlotterbeck-Patzer klären.
Debüt für Pascal Groß
Nach einer guten Stunde hatte Flick ein Einsehen und wechselte den BVB-Profi aus, ebenso den auch schwachen Emre Can, für den Pascal Groß von Brighton & Hove Albion kam und so sein Auswahldebüt unter schweren Bedingungen erlebte. Auf links sollte der Neu-Unioner Robin Gosens für mehr Ordnung als Schlotterbeck sorgen. Doch es wurde zu einem Komplett-Desaster mit zwei weiteren späten Japan-Toren.