Abfluss verstopft: Welche Hausmittel helfen können
Wirksame Hausmittel:Wie die Abflussreinigung ohne Chemie gelingt
von Agnes Heitmann
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Chemische Abflussreiniger schaden nicht nur der Umwelt. Bei häufiger Anwendung sind sie auch schlecht für die Rohre. Es gibt aber günstige und umweltschonende Alternativen.
Ist der Abfluss verstopft, genügen bereits einfache Hausmittel zur Rohrreinigung. Warum auf chemische Abflussreiniger verzichtet werden kann.
Quelle: PantherMedia
Erst gluckert es verdächtig im Abfluss, dann fließt das Wasser immer langsamer ab und im schlimmsten Fall gibt es eine komplette Verstopfung. Spätestes dann muss man handeln. Mit kostengünstigen Hausmitteln oder einfachem Werkzeug kann man oft selbst den Abfluss wieder freibekommen.
Mögliche Ursachen für verstopften Abfluss
Je nachdem, wo sich der verstopfte Abfluss befindet, können unterschiedliche Ursachen für die Blockade des Rohrs vorliegen. In der Dusche sind es meist Haare und Rückstände von Seifen, Shampoos und Co., die den Abfluss blockieren. In der Badewanne kommen neben Haaren oft auch Öle oder Reste von Badesalzen hinzu. Auch Kleinteile wie zum Beispiel Spielzeug von Kindern können den Abfluss verstopfen.
In der Küche bestehen die Ablagerungen zum großen Teil aus Essensresten, Fetten und Ölen, die im Rohr aushärten und in denen sich meist zusätzlich Rückstände verfangen.
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Abfluss reinigen: Diese Hausmittel können helfen
Sind vor allem Fettablagerungen Ursache für das schlechte Abfließen des Wassers, dann hilft manchmal schon eine Kombination aus Spülmittel und heißem Wasser, um die Verschmutzung weiter durch das Rohr zu spülen.
Leichte Verstopfungen lassen sich auch durch eine natürliche chemische Reaktion lösen, die entsteht, wenn man Backpulver, Natron oder Waschsoda mit Essigessenz oder Zitronensäure mischt. Dafür werden vier Esslöffel Backpulver, Natron oder Waschsoda in den Ausguss gestreut und mit einer halben Tasse Essigessenz oder Zitronensäure ins Rohr eingespült. Die Mischung einer Base und einer Säure beginnt im Abfluss zu sprudeln und zu schäumen. Nach etwa einer halben Stunde ist die Reaktion beendet. Im besten Fall haben sich dadurch alle Ablagerungen gelöst, die Verstopfung ist beseitigt und man kann mit heißem Wasser alles wegspülen.
Im Internet kursiert der Tipp, eine Flasche Cola könnte über Nacht Rohrverstopfungen lösen. In der Praxis funktioniert das nur mit sehr leichten Verschmutzungen. Vor allem die Kohlensäure in der Cola - und nicht wie oft behauptet die Phosphorsäure - kann Ablagerungen wegsprudeln.
Die Kombination mit Backpulver kann die Wirkung der Cola verstärken. Cola mit bekannten Minz-Kaubonbons in den Abfluss zu schütten, empfehlen Experten nicht, da die extreme Reaktion die Rohre beschädigen kann.
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Mechanische Lösungen gegen hartnäckige Verstopfungen
Lösen einfache Hausmittel die Verstopfungen nicht auf, können Saugglocke (Pömpel) oder Rohrspirale helfen.
Pömpel: Der Pömpel bietet sich vor allem an, wenn vermutet wird, dass das Rohr am oberen Ende blockiert ist. Mithilfe von Unterdruck kann die Verstopfung gelöst werden. Ist das Rohr anschließend wieder durchlässig, sollte man mit heißem Wasser nachspülen und schauen, ob das Wasser wieder in normalem Tempo abfließt oder ob weitere Reinigungsmaßnahmen notwendig sind. Meist lohnt sich im Anschluss eine Reinigung mit Spülmittel und heißem Wasser oder aber mit Backpulver oder Natron und Essigessenz, damit die Rohre komplett sauber werden.
Damit die Saugglocke die Verstopfung im Rohr lösen kann, sollte das Becken mit Wasser gefüllt werden, sodass der Pömpel bedeckt ist. Dann setzt man den Gummisaugnapf fest über den Abfluss, hält mit beiden Händen den Stiel fest und drückt ihn nach unten. Zieht man nun kräftig nach oben, entsteht ein Unterdruck, der die Verstopfung lösen kann. Eventuell muss man diesen Vorgang mehrfach wiederholen. Allerdings sollte man nicht zu schnell vorgehen, damit die Rohrdichtungen nicht beschädigt werden. Danach entfernt man den Pömpel und lässt das Wasser ablaufen.
Rohrspirale: Bei Verstopfungen, die tiefer im Abfluss sitzen, bietet sich eine Rohrspirale an. Diese führt man bis zur Verstopfung und versetzt sie durch eine Kurbel in Schwingung, sodass sich die Verschmutzungen lösen. Wie bei der Saugglocke sollte man auch dabei nicht zu viel Kraft anwenden, um die Rohre und Anschlüsse nicht zu beschädigen.
Kabelbinder: Sitzt die Verstopfung nicht zu tief und hat man keine Rohrspirale zur Hand, kann man sich mit einem Kabelbinder behelfen. Diesen mehrfach an den Seiten mit einem Cuttermesser einschneiden, sodass kleine Zähne entstehen. Anschließend im Abflussrohr hin und her bewegen. Damit kann man beispielsweise Haare und Verschmutzungen aus der Leitung ziehen.
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Verstopfen des Abflusses vorbeugen
Es ist sinnvoll, jeden Ablauf mit einem passenden Sieb abzudecken, sodass Haare, Essensreste oder andere größere Partikel gar nicht erst hineingelangen.
Größere Mengen Öl oder Fett aber auch Kaffeesatz oder stärkehaltige Lebensmittel wie Mehl sollten nicht im Abfluss landen.
Das regelmäßige Nachspülen mit heißem Wasser bewirkt, dass sich Fettverschmutzungen in den Rohren lösen. Außerdem kann die regelmäßige Reinigung mit Backpulver und Essig Verstopfungen und Gerüchen vorbeugen.
Agnes Heitmann ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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von Julia Ludolf
mit Video
Quelle: ZDF
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