Gutes Werkzeug: Was Heimwerker brauchen - und was nicht

Ohne gutes Werkzeug geht nichts. Dabei sei es gar nicht so einfach, Qualität zu erkennen, räumt Handwerksprofi Mick Wewers ein. Auch bei Schnäppchen müssen Qualität und Ausstattung stimmen.

Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist das Material. Schraubendreher aus hochwertigem Stahl verformen sich beim Festziehen nicht. Auch Schrauben- oder Steckschlüssel sollten aus Stahl sein, denn auf den polierten Oberflächen bleibt Schmutz oder Fett nicht haften und sie liegen fester in der Hand. Außerdem ist Edelstahl langlebig und korrosionsbeständig. Bei Zangen ist Sicherheit ein Muss - Handwerkprofi Mick Wewers rät, unbedingt auf Quetschsicherung und Klemmschutz zu achten.

Gute Qualität erkennen Sie auch an Prüfsiegeln wie dem DIN-Zeichen oder dem deutschen GS-Prüfzeichen. Sie bedeuten, dass das Werkzeug die gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf Lebensdauer, Funktion und Sicherheit erfüllt.

Ergonomie ist ein weiteres Kriterium. Griffe mit Kunststoffummantelung oder aus griffsicherem Metall machen das Arbeiten sicher. Daher das Werkzeug vor dem Kauf testen: Liegt es gut in der Hand? Haben Sie das richtige Werkzeug gefunden, lohnt sich der Preisvergleich. Dabei sollten Sie auf die Vergleichbarkeit des Set-Zubehörs achten.

Auch die Garantieleistung ist ein Kriterium für Qualität: Manche Hersteller gehen über die vorgeschriebene Leistung von zwei Jahren hinaus und bieten eine lebenslange Garantie. "Bei Schnäppchen besteht das Risiko, dass es kleine, unbekannte Firmen sind. Wenn dann innerhalb der Garantie etwas dran ist, ist es schwieriger, einen Ansprechpartner zu bekommen oder Ersatzteile", warnt Schreiner Wewers.

Bei Elektrogeräten wie Bohrmaschine oder Akkuschrauber sind technische Daten entscheidend. Grundsätzlich können robuste Akkubohrer einfache Bohrarbeiten wie Verschrauben oder Bohren in weichen Materialien gut bewältigen. Dafür sind ein verstellbares Metallgetriebe und verschiedene Aufsätze aus gehärtetem Stahl nötig. Beim Bohren in Betonwänden oder Mauerziegeln rät Mick Wewers zu Schlagbohrmaschine oder Bohrhammer mit speziellen Aufsätzen. Auch beim Bohrfutter empfiehlt der Profi-Handwerker Metall. Denn grundsätzlich sei Kunststoff anfälliger für Verschleiß und könne schneller zerbrechen.

Wichtiges Kriterium beim Kauf ist die Handhabung: Mit einer Schnellspannfunktion lassen sich Aufsätze mit einer Hand auswechseln. Stufenlos einstellbare Drehmomente sind wichtig für die Kraftübersetzung. Für mehr Sicherheit sorgt außerdem eine Schnellstopp-Funktion. Bei elektrischen Geräten sollte es einen Hinweis auf die Art des Motors geben: mit Bürsten oder ohne (Brushless).

Für den Einsatz im Hobbybereich reichen vergleichsweise günstige Geräte mit Grundausstattung oft aus. Als Hobbyhandwerker muss man abwägen, welche "Sonderausstattung" man wirklich braucht. "Nicht alles an Zubehör muss man kaufen. Zubehör oder Geräte, die man selten benutzt, lieber in Profi-Qualität ausleihen. Für Hobby-Handwerker sind die sonst schnell zu teuer", empfiehlt Mick Wewers.

Premium-Werkzeuge können sich rechnen, wenn sie regelmäßig und intensiv genutzt werden und wenn Sie Wert auf einen guten Kundendienst legen. Markenhersteller bieten oft Ersatzteilbestellung an, das leisten Discounter oder das Internet nicht unbedingt. So lassen sich Kosten sparen und die Lebensdauer der Geräte verlängern.