Schadensregister für die Ukraine - was geplant ist

    FAQ

    Schadensregister für Ukraine:Wie Europa mit Russland abrechnen will

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    Für die in der Ukraine verursachten Schäden will der Europarat ein Schadensregister einrichten. Was darunter zu verstehen ist und wie die Pläne genau aussehen.

    Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hatte am 14. November 2022 den Auftrag erteilt, die in der Ukraine entstandenen Schäden zu dokumentieren. Das Minister-Komitee des Europarates entschied am 12. Mai, ein solches Register unter dem Dach der Organisation aufzubauen.

    Welche Daten werden gesammelt?

    In dem geplanten Schadensregister sollen Informationen und Beweise über Schäden, Verluste und Verletzungen erfasst werden, die Personen, Einrichtungen oder der ukrainische Staat auf allen Ebenen nach dem 24. Februar 2022 - dem Tag des russischen Überfalls - durch russische Angriffe erlitten haben.
    Dies gilt für das gesamte Gebiet der Ukraine, also auch die von den pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete im Osten oder die Halbinsel Krim.
    Der Ukraine-Krieg in Satellitenbildern:
    Satellitenbild: Petriwka vor der Zerstörung am 24.8.2022
    Satellitenbild: Zerstörung in Petriwka am 13.2.2023
    Satellitenbild: Theater in Mariupol vor der Zerstörung am 10.3.2022
    Das Satellitenbild vom März 2022 zeigt das Theater in Mariupol nach der Bombardierung.
    Satellitenbild: Brücke in Bachmut vor der Zerstörung am 1.8.2022
    Satellitenbild: Zerstörte Brücke in Bachmut am 4.1.2023
    Das Satellitenbild zeigt Soledar vor der Zerstörung, am 1. August 2022
    Satellitenbild: Zerstörte Schule und Gebäude in Soledar am 10.1.2023
    Satellitenbild: Lagerhäuser in Jakowliwka vor der Zerstörung am 1.8.2022
    Das Satellitenbild zeigt zerstörte Lagerhäuser in Jakowliwka am 11. Januar 2023

    Satellitenbilder aus der Ukraine

    Das Dorf Petriwka liegt in der Region Donezk im Osten der Ukraine.

    Quelle: Satellite image © 2023 Maxar Technologies


    Wo soll das Schadensregister angelegt werden?

    Das Schadensregister soll in Den Haag in den Niederlanden angesiedelt werden, aber eine Außenstelle in der Ukraine erhalten. Es soll zunächst für die Dauer von drei Jahren eingerichtet werden und sowohl niederländischem als auch ukrainischem Gesetz unterliegen.
    Die Führung soll unabhängig von Nationalstaaten oder internationalen Organisationen agieren können. Geplant ist eine Finanzierung durch Beiträge der Mitglieder.

    Wer ist Mitglied?

    An dem Register können alle Mitglieder und Beobachter des Europarates teilnehmen sowie andere Länder, die dies beantragen und zugelassen werden. Bisher wollen 40 von 46 Staaten des Europarats dem Register beitreten oder haben dies in Zukunft vor, darunter auch Deutschland und die Europäische Union.
    Keine solche Absicht bekundeten die Europaratsstaaten Armenien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Serbien, die Türkei und Ungarn.
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) befürwortet die Initiative zum Schadensregister. Der Europarat leiste damit "einen wesentlichen Beitrag zu den internationalen Bemühungen, Russland für die Folgen seines brutalen Handelns zur Rechenschaft zu ziehen", sagte er in Reykjavik.
    [Ratsgipfel zum Ukraine-Krieg: Europa vergewissert sich seiner selbst.]

    Was ist zu Entschädigungen geplant?

    Darüber hinaus soll eine neue internationale Einrichtung geschaffen werden, die künftige Entschädigungen möglich macht. Diese soll sowohl über eine Kommission verfügen, bei der Kompensationswünsche angemeldet werden können, als auch über einen Entschädigungsfonds.
    Die Zerstörung der Kleinstadt Staryj Saltiw:
    Das genaue Format müsse aber noch festgelegt werden. Offen ist etwa, woraus sich dieser Entschädigungsfonds speist. Denkbar ist, dass dafür beschlagnahmte russische Vermögenswerte im Ausland herangezogen werden - was aber juristisch als sehr schwierig gilt.
    Das Schadensregister soll der erste Schritt auf dem Weg zu einem umfassenden internationalen Entschädigungsmechanismus sein.
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
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    Quelle: Reuters
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