Nach Kritik von Israel: Heusgen bedauert Aussagen im ZDF

    Israels Botschaft empört:Nach Kritik: Heusgen bedauert Aussagen im ZDF

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    Aussagen von Sicherheitskonferenz-Chef Heusgen im heute journal sorgen für Empörung. Israels Botschaft wirft ihm eine "toxisch-naive Sicherheitsexpertise" vor - Heusgen reagiert.

    Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hat nach der Kritik zu Aussagen im ZDF heute journal vom Dienstag sein Bedauern ausgedrückt. "Sollte ich die Gefühle der Opfer und ihrer Angehörigen verletzt haben, tut mir das aufrichtig leid", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
    Heusgen hatte sich im heute journal hinter UN-Generalsekretär António Guterres gestellt, der mit seiner Kritik an Israels Vorgehen in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates für einen Eklat gesorgt hatte.
    Guterres hatte mit Blick auf eine "erdrückende Besatzung" durch Israel angeführt, die blutigen Angriffe der Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober hätten "nicht im luftleeren Raum" stattgefunden. Heusgen gab Guterres im Interview mit Moderatorin Dunja Hayali Recht - nannte ihn einen "sehr besonnenen Mann".
    Die israelische Botschaft widerspricht Heusgen auf der Plattform X (früher Twitter) - und wirft ihm eine "toxisch-naive Sicherheitsexpertise" vor.

    Die Terroristen der Hamas haben nicht aus einem Vakuum heraus agiert, sondern seit der letzten gewonnen Wahl vor 18 Jahren ihren gesamten Fokus auf die Vernichtung des jüdischen Staates gelegt.

    Israels Botschaft

    Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, bezeichnete Heusgens Äußerungen zum Nahost-Konflikt am Mittwoch zudem als "ungeheuerlich".

    Posting der israelischen Botschaft

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    Botschaft: Hamas will nicht verhandeln, "sondern Israel vernichten"

    Heusgen sprach sich im heute journal zudem gegen eine Bodenoffensive Israels als Antwort auf den Terrorangriff der Hamas aus - Israel solle "jetzt aus Zorn und Hass" nicht überreagieren. Man müsse "verhindern, dass es einen Flächenbrand gibt, also keinen Einmarsch der israelischen Truppen im Gazastreifen."
    Vielmehr solle man sich nun um eine diplomatische Lösung und eine Zwei-Staaten-Lösung bemühen - "da muss Israel auch mitmachen". Auch hier widerspricht die Botschaft Israels.

    Dabei ignoriert er, dass jeder diplomatische Vermittlungsversuch am Unwillen der Hamas scheitern würde. Die Hamas will nicht mit Israel verhandeln, sondern Israel vernichten.

    Israels Botschaft

    Heusgen wolle zwar eine Rückkehr zur Zwei-Staaten-Lösung, "aber sagt keinen Ton darüber, dass die Hamas für Israel ausschließlich eine Kein-Staaten-Lösung vorsieht", so die Botschaft.

    Heusgen: Hätte von Terror sprechen müssen

    Zu seiner Formulierung "Hamas-Aktion" sagte Heusgen dem RND: "Ja, ich hätte das als Terroraktion darstellen müssen. Und natürlich liegt mir nichts ferner, als diesen Zivilisationsbruch, wie man den barbarischen Überfall der Hamas-Kämpfer auf die Zivilisten bezeichnen kann, nicht klar zu benennen."
    Auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb Heusgen zudem, er "verurteile den abscheulichen Terror der Hamas gegen Israel auf das Schärfste", sei vom "enormen menschlichen Leid" bestürzt.
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    Weiter teilte er mit, Israel habe "selbstverständlich das Recht auf Selbstverteidigung" und Deutschland müsse dabei unterstützen.

    Laschet kritisiert Heusgen und Guterres: "Inakzeptabel"

    Der ehemalige Vorsitzende der CDU, Armin Laschet wirft Heusgen und Guterres einen "Tabubruch" vor. Der "Bild" sagte er:

    Das bestialische Abschlachten und Schänden von 1.400 unschuldigen Zivilisten mit dem Gerede von politischen Umständen zu relativieren, ist ein Tabubruch und inakzeptabel, sowohl für einen UNO-Generalsekretär als auch für Herrn Heusgen.

    Armin Laschet, ehemaliger CDU-Vorsitzender

    Kritik kommt auch aus der SPD. Außenpolitiker Michael Roth pocht gegenüber "Bild" trotz "aller notwendigen Debatte um einen dauerhaften Frieden und das zukünftige Verhältnis zwischen Israel und den Palästinensern" auf das Recht Israels zur Selbstverteidigung. Israel habe "das Recht und die Pflicht, dem Hamas-Terror ein für allemal die Grundlage zu entziehen", so Roth mit Blick auf Heusgens Haltung zur Bodenoffensive.

    FDP-Außenexperte: Forderung Heusgens "unglücklich"

    Die Berliner Zeitung zitiert Kritik an Heusgen auch von Ulrich Lechte, dem außenpolitischen Sprecher der Fraktion der FDP im Bundestag: "Die Äußerungen von Christoph Heusgen muss man definitiv einordnen: Sicherlich bin ich der Meinung, dass man Israel knapp drei Wochen nach den schrecklichsten Anschlägen der israelischen Geschichte nicht in ihrem Vorgehen belehren sollte."

    Die Forderung Heusgens nach Eindämmung des Flächenbrands Richtung Israel ist ebenfalls unglücklich formuliert, schließlich ist es die Hamas, die genau diesen Flächenbrand forciert.

    Ulrich Lechte, außenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion

    Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere Menschen wurden laut Israels Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter mehrere Deutsche. Vier Geiseln kamen bisher insgesamt frei.

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