"Mein politisches Projekt" - Machtkampf im BSW?

    Nach Kritik von der Parteispitze:Wolf: "Das BSW ist mein politisches Projekt"

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    In Thüringen ringen BSW, CDU und SPD um eine mögliche Koalition. Nach Kritik der Parteispitze um Sahra Wagenknecht pocht BSW-Landeschefin Katja Wolf auf eigene Entscheidungen.

    Thüringen, Erfurt: Katja Wolf, BSW-Fraktionschefin in Thüringen, spricht zu Journalisten vor Beginn eines Mitgliedertreffens des BSW-Landesverbands.
    In Thüringen ist der BSW-Landesverband zusammengekommen. Hierbei soll es um die Kritik der Parteichefin Wagenknecht an einer möglichen Erfurt-Koalition mit CDU und SPD, gehen. 02.11.2024 | 0:24 min
    BSW-Landeschefin Katja Wolf erhofft sich nach der anhaltenden Kritik von der Bundesspitze vor den anstehenden Koalitionsgesprächen in Thüringen Rückenwind von der Basis. "Ich habe ein Mandat, in Koalitionsverhandlungen zu gehen, und das werde ich tun", sagte Wolf vor einem Mitgliedertreffen in Erfurt, bei dem unter anderem intern über das Sondierungspapier diskutiert wird, auf sich das BSW mit der CDU und SPD geeinigt hatten.

    Wir haben eine Präambel verhandelt und gehen jetzt in Koalitionsgespräche und beides passt ineinander aus meiner Sicht.

    Katja Wolf, BSW-Landeschefin

    "Wenn wir ein sehr klares Stimmungsbild kriegen, dass die Partei eine Konkretisierung der Friedensformulierungen erwartet, dann werden wir das in die Koalitionsverhandlungen selbstverständlich mitnehmen, ist doch logisch."
    Katrin Lange (SPD, l-r) Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), Robert Crumbach, Landesvorsitzender des BSW Brandenburg, und Niels-Olaf Lüders (BSW), bei der Landespressekonferenz im Brandenburger Landtagsgebäude. SPD und BSW sind in Brandenburg auf dem Weg zu Koalitionsverhandlungen einen wichtigen Schritt vorangekommen.
    In Thüringen und Brandenburg stehen die Zeichen auf Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht. Es wären die ersten Regierungsbeteiligungen der neuen Partei.28.10.2024 | 2:28 min

    Parteispitze kritisiert Einigung zu Ukraine-Position

    Die BSW-Spitze um Sahra Wagenknecht hatte zuletzt Bedingungen für die Regierungsbildung in Thüringen formuliert. Der Bundesvorstand forderte in einem auf der Homepage der Partei veröffentlichten Beschluss den Thüringer BSW-Landesverband auf, in den Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD außenpolitische Positionen zu konkretisieren. Gelinge dies nicht, solle man in die Opposition gehen, hieß es.
    Wagenknecht hatte das Thüringer Kompromisspapier, das die unterschiedlichen Positionen der Parteien bei dem Thema festhält, als Fehler bezeichnet. Sie beharrte bereits vor der offiziellen Einigung auf eine Präambel, die statt Waffenlieferungen für die angegriffene Ukraine mehr Diplomatie zur Beendigung des Kriegs verlangt und sich gegen die geplante Stationierung von US-Raketen in Deutschland zur Abschreckung Russlands ausspricht.
    SGS Lembcke Gökdemir
    Wagenknecht kritisiere die Pläne in Thüringen wegen der Wahl 2025. Spitzenkandidatin Wolf müsse aber kompromiss- und damit koalitionsfähig zu bleiben, so der Politologe Lembcke.02.11.2024 | 4:37 min
    Darüber hinaus kritisiert der BSW-Parteivorstand, dass das Sondierungspapier bei Themen wie dem sozialen Wohnungsbau, einer besseren Kontrolle des Verfassungsschutzes oder dem Erhalt von Klinikstandorten "äußerst vage" bleibe. Auch ein Corona-Amnestiegesetz werde im Sondierungspapier nicht erwähnt, so der Parteivorstand in seinem Beschluss. Wer in der Pandemie gegen die Corona-Regeln verstieß, musste mit Bußgeldern, Berufsverboten oder im schlimmsten Fall sogar Freiheitsstrafen rechnen. Ein Amnestiegesetz würde derartige Strafen rückgängig machen bzw. Entschädigungen ermöglichen.

    "Lasse mich nicht auseinanderdividieren"

    Zur anhaltenden Kritik sagte Wolf, sie hätte sich gewünscht, dass mehr miteinander geredet werde.

    Das BSW ist ein wichtiges politisches Projekt, das BSW ist mein politisches Projekt, ich lasse mich da auch nicht auseinanderdividieren.

    Katja Wolf, BSW-Landeschefin

    BSW-Generalsekretär Christian Leye zeigte sich trotz der internen Auseinandersetzungen vor dem Austausch mit etwa 60 Mitgliedern in Erfurt zuversichtlich: "Wir werden die Kuh vom Eis kriegen." Ziel müsse es sein, dass die Partei geschlossen in eine Richtung laufe.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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