Magdeburg: Wissing beantragt Millionen-Hilfe für Opfer

    Attentat auf Weihnachtsmarkt:Magdeburg: 25 Millionen Euro für Opfer geplant

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    Die Opfer des Attentats in Magdeburg sollen finanziell entschädigt werden. Dafür hat Bundesjustizminister Volker Wissing nun ein Sonderbudget beantragt.

    Trauernde Person in Magdeburg am 27.12.2025.
    Trauer in Magdeburg: Für die Betroffenen des Anschlags sollen 25 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
    Quelle: AFP

    Bundesjustizminister Volker Wissing hat für die Opfer des Attentats auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ein Sonderbudget in zweistelliger Millionenhöhe beantragt. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte am Samstag in Berlin, der parteilose Ressortchef habe den Deutschen Bundestag um die Bewilligung von Haushaltsmitteln zur Unterstützung der Opfer von Magdeburg in Höhe von 25 Millionen Euro ersucht.
    Zuvor hatte das Magazin "Der Spiegel" berichtet, Wissing habe Ende der Woche eine sogenannte außerplanmäßige Ausgabe von bis zu 25 Millionen Euro beim Haushaltsausschuss des Parlaments beantragt.
    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier legt einen Kranz vor der Johnanniskirche in Magdeburg nieder.
    Im Innen-Ausschuss wurden neue Details zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt bekannt. Zeitgleich besuchte Bundespräsident Steinmeier die Stadt, um den Menschen Trost zu spenden.16.01.2025 | 1:46 min

    Bereits mehr als 700 Betroffene des Anschlags registriert

    Weiter hieß es in dem "Spiegel"-Bericht, derzeit seien rund 700 Betroffene der Amokfahrt registriert. Polizei und Bundeskriminalamt rechneten jedoch mit einer Zunahme der Zahl auf bis zu 1.000 Betroffene. Die Ministeriumssprecherin bestätigte, dass die Geschäftsstelle des Bundesopferbeauftragten bislang Kenntnis von mehr als 700 Betroffenen des Anschlags habe.
    Normalerweise stelle der Bundeshaushalt dank einer Richtlinie automatisch Geld für Entschädigungen für Opfer von terroristischen und extremistischen Taten bereit, berichtet der "Spiegel" aus Wissings Schreiben. Auf die Mittel könne jedoch nicht zugegriffen werden, da das Motiv des Täters von Magdeburg derzeit noch ermittelt werde. Darum habe er um die außerplanmäßige Ausgabe gebeten.
    In Deutschland stehen nahen Angehörigen, die beispielsweise ihren Ehepartner, einen Elternteil oder ein Kind bei terroristischen oder extremistischen Taten verloren haben, laut besagter Richtlinie 30.000 Euro zu.
    16.01.2025, Sachsen-Anhalt, Magdeburg: Frank-Walter Steinmeier (l-r), Bundespräsident, Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Bundesopferbeauftragte Roland Weber und Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesumweltministerin und Vertreterin der Bundesregierung, stehen bei einer Gedenkveranstaltung auf dem Alten Markt.
    Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg soll in einem Untersuchungsausschuss aufgearbeitet werden. Ministerpräsident Haseloff kündigte eine "rückhaltlose" Aufklärung an.22.01.2025 | 1:30 min

    Sechs Tote und etwa 300 Verletzte bei Anschlag

    Am 20. Dezember war ein 50-jähriger Mann ungebremst mit einem Auto durch eine Budengasse auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. Dadurch starben sechs Menschen, etwa 300 wurden verletzt.
    Der Mann, ein aus Saudi-Arabien stammender und seit 2006 in Sachsen-Anhalt lebender Arzt, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Sein Motiv ist noch unklar. Der Mann war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen.
    Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt
    Vor Weihnachten ist ein Mann mit dem Auto über den Weihnachtsmarkt gerast und hat sechs Menschen getötet, Hunderte verletzt. Die Tat hallt besonders in Magdeburg noch immer nach.16.01.2025 | 2:28 min
    Quelle: epd, ZDF

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