Magdeburg: Was wir über den Tatverdächtigen bekannt ist

    Attacke auf Weihnachtsmarkt :Magdeburg: Was über den Beschuldigten bekannt ist

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    Nach der tödlichen Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt stellt sich die Frage, wer der mutmaßliche Täter ist. Was bisher zu dem 50-Jährigen bekannt ist - ein Überblick.

    Peter Kunz in Magdeburg
    Der mutmaßliche Täter in Magdeburg sei 2006 nach Deutschland gekommen, so ZDF-Reporter Kunz. Nach eigenen Aussagen sei er Islam-Kritiker, offenbar hat er sich seither radikalisiert.21.12.2024 | 1:06 min
    Nach der Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist ein Mann aus Saudi-Arabien festgenommen worden. Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 50-jährigen Facharzt für Psychiatrie, der in Bernburg lebe und arbeite.
    Wie Landesinnenministerin Tamara Zieschang (CDU) weiter mitteilte, habe der Mann einen unbefristeten Aufenthaltstitel gehabt.
    Nach bisherigen Erkenntnissen sei er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Nach Informationen von ZDF-Korrespondent Peter Kunz kam der mutmaßliche Täter 2006 im Rahmen seiner Facharztausbildung nach Deutschland.

    Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen

    Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen den mutmaßlichen Täter bislang wegen fünffachen Mordes. Dies teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens am Mittag auf einer Pressekonferenz mit.

    Gegenwärtiger Stand des Tatvorwurfes wäre praktisch fünffacher Mord, bislang, weil wir eben fünf Verstorbene haben und 205 mal versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperletzung. Das ist das was dem Tatverdächtigen gegenwärtig zur Last gelegt wird.

    Horst Walter Nopens, Oberstaatsanwalt

    Es handle sich um einen Täter. "Hinweise auf einen zweiten gibt es de dato nicht." Der mutmaßliche Täter sei festgesetzt und werde derzeit vernommen. "Nach Abschluss der Vernehmungen wird dann ein Haftbefehl gegen den Täter beantragt werden und anschließend werden wir ihn dann in die Justizvollzugsanstalt verbringen, das Verfahren weiter befördern", so Nopens.
    Der Beschuldigte Taleb A. habe sich zum Tatmotiv geäußert, sagte Oberstaatsanwalt Nopens, seine Äußerungen müsse man nun aber zunächst prüfen und aufarbeiten. Zur Motivation des mutmaßlichen Täters wolle er nur so viel sagen, "Hintergrund der Tat - wie soll ich das formulieren - Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen in Deutschland gewesen sein könnte."

    ZDF-Rechtsexpertin: Verdächtiger ein "atypischer Täter"

    Laut ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke sei der Verdächtige nach ersten Erkenntnissen der Behörden ein "atypischer Täter". Er sei älter, lebe seit fast 20 Jahren in Deutschland.

    So ein Mann aus Saudi-Arabien hat eine solche Tat in Deutschland bislang noch nicht begangen.

    Sarah Tacke, ZDF-Rechtsexpertin

    Zudem sei auffällig, dass der mutmaßliche Täter politisches Asyl in Deutschland bekommen habe, "weil er sich vom Islam abgekehrt hat, weil er den Behörden gesagt hat, dass er Atheist ist und dass er befürchtet, in Saudi-Arabien verfolgt zu werden".
    Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt
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    Tacke: Verdächtiger als Aktivist gegen Islamismus aufgetreten

    Er sei als Aktivist gegen Islamismus in Deutschland und in Europa aufgetreten, erklärt Tacke. "Seine Social-Media-Profile, aber auch Interviews, die er öffentlich gegeben hat, sagen ganz deutlich, 'Vorsicht vor Islamisierung in Deutschland'."
    Er habe dazu aufgerufen, die AfD zu wählen, so Tacke. Das spreche nicht dafür, dass man es mit einem "klassischen islamistischen Täter" zu tun habe, so die Einschätzung der ZDF-Rechtsexpertin.
    sgs schindler hayali
    Für Terrorismusexperte Schindler müsste ein "klassisches Anschlagsszenario" eigentlich unmöglich sein. Ihm zufolge muss es eine Lücke im Sicherheitskonzept gegeben haben.20.12.2024 | 6:20 min

    ZDF-Korrespondent: Was Mann zur Tat gebracht hat, noch unklar

    ZDF-Korrespondent Kunz erklärte weiter, der Verdächtige habe sich auch für aus Saudi-Arabien geflohene Frauen eingesetzt. Er "sagte von sich selbst, er sei der größte Islam-Kritiker", so Kunz.

    Offensichtlich hat er sich in diese Richtung immer weiter radikalisiert.

    Peter Kunz, ZDF-Korrespondent

    Nach Informationen von Kunz gibt in den sozialen Netzwerken Einträge von ihm, "der deutsche Staat sei islamistisch unterwandert, würde nicht genug gegen den Islam unternehmen". Was ihn nun zu der Tat gebracht habe, "was Wahrheit ist oder Wahnsinn, das ist noch nicht klar".

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, ZDF

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