Haushaltsurteil: Habeck will Großprojekte weiter fördern

    Trotz Haushaltsurteil:Habeck will Klima-Großprojekte weiter fördern

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    Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist die Finanzierung vieler Großprojekte unsicher. Die Wirtschaftsminister von Bund und Ländern wollen aber an den Plänen festhalten.

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (B'90/Grüne) will nach dem Haushaltsurteil an der Förderung von Wirtschaftsprojekten in Milliardenhöhe festhalten. Der Grünen-Politiker sieht dazu auch einen Schulterschluss mit den Ländern.
    "Es gibt eine gemeinsame Suche, jetzt Wege zu finden" sagte Habeck am Montag nach Beratungen der Wirtschafts- und Energieminister von Bund und Ländern in Berlin. Die Projekte, die mit dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) verbunden seien, beträfen den "wirtschaftlichen Kern Deutschlands".

    Wirtschaftsminister der Länder schließen sich an

    Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sprach von "unverzichtbaren" und "existenziell wichtigen" Projekten, damit "der Wirtschaftsstandort Deutschland in eine wettbewerbsfähige Zukunft geht".
    Armin Willingmann (SPD), Energieminister von Sachsen-Anhalt, betonte, dass nicht bei einzelnen Vorhaben Abstriche gemacht werden könnten.

    Ein Ranking zu stellen, schließt sich schlicht aus.

    Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt Sachsen-Anhalt

    Unsicherheit nach Haushaltsurteil

    Das Bundesverfassungsgericht hatte eine Umschichtung von 60 Milliarden Euro im Haushalt von 2021 für verfassungswidrig erklärt. Der Bund darf zur Bekämpfung der Corona-Krise gedachte Gelder damit nicht für den Klimaschutz nutzen.
    Aus dem Fonds sollten zum Beispiel Programme für mehr Klimaschutz, für die Ansiedlung von Zukunftstechnologien und die Entwicklung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft finanziert werden - vom Aufbau eines Wasserstoffnetzes bis zu Subventionen zur Ansiedlung von Chip-Herstellern.







    Suche nach einer Lösung

    Habeck sagte mit Blick auf Unternehmen, es müsse nun Vertrauen geschaffen werden, dass alle Projekte, die mit dem Fonds erarbeitet worden seien, auch möglich gemacht werden sollten.

    Es hat sich durch den Klimatransformationsfonds in Deutschland ein Ökosystem des Aufbruchs etabliert, eine Haltung in den Betrieben, in die Zukunft zu investieren.

    Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister

    Die drei Minister betonten, dass beim Treffen der Wirtschafts- und Energieminister partei- und regionübergreifende Einigkeit geherrscht habe, dass diese Mittel anderswo aufgetrieben werden müssen. Sie riefen die Bundesregierung und den Bundestag auf, gemeinsam eine Lösung zu finden.

    Streitpunkt: Schuldenbremse

    Dazu, wie eine solche Lösung aussehen könnte, machten sie im Detail keine weiteren Angaben. Habeck und Willingmann sprachen sich offen dafür aus, für das laufende und auch das kommende Jahr eine wirtschaftliche Notlage zu erklären, um die Schuldenbremse auszusetzen. An dieser Stelle gebe es unterschiedliche Auffassungen unter den Parteien, sagte Willingmann.
    Auch Aiwanger schloss eine Finanzierung über neue Schulden nicht aus.

    Man wird dann diskutieren, ob man die Schuldenbremse anfasst, ob man Abstriche bei anderen Projekten macht, ob man sich neue Finanzierungsmöglichkeiten einfallen lässt. Whatever.

    Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister Bayern

    Aber auf alle Fälle müssten die wirtschaftspolitischen Projekte ins Ziel geführt werden, sagte der Bayer.
    Quelle: dpa, AFP

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