Mitinitiator des FDP-Mitgliederentscheids warnt vor Spaltung
Mitgliederbefragung zu Ampel-Aus:Initiator des FDP-Votums warnt vor Spaltung
von Dominik Rzepka
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Fast die Hälfte der FDP-Mitglieder hat für das Ende der Ampel gestimmt. Einer der Initiatoren der Mitgliederbefragung fordert nun eine Kurskorrektur und warnt vor einer Spaltung.
Bei der FDP-Mitgliederbefragung waren etwa 48 Prozent gegen den Verbleib in der Ampel.
Quelle: dpa
Für Matthias Nölke beginnt das Jahr eigentlich mit einer Niederlage. Der FDP-Mann aus Kassel, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Ampel-Gegner hat die Mitgliederbefragung seiner Partei zum Verbleib in der Koalition mitinitiiert. Doch nur knapp 48 Prozent haben für das Ende der Ampel gestimmt.
Aber als Verlierer fühlt sich Nölke nicht:
Viele, die bei der Befragung für die Ampel gestimmt haben, hätten dies nur getan, weil sie unsicher seien, was danach käme. "Ich glaube sogar, dass wir inhaltlich eigentlich eine Mehrheit gegen die Ampel in der Partei haben."
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Droht der FDP die Spaltung?
13.614 Mitglieder der FDP stimmten für den Verbleib in der Ampel, 12.444 dagegen. Auf dieses Ergebnis müsse die Parteiführung nun reagieren. Die Gegner der Ampel dürften keinesfalls ignoriert werden, sagt Nölke ZDFheute:
Um eine Spaltung zu vermeiden, müsse die FDP einen Kurswechsel vollziehen. Nölke fordert, die Partei müsse sich für die Einhaltung der Schuldenbremse in diesem Jahr einsetzen. Außerdem müsse der Solidaritätszuschlag nach 30 Jahren abgeschafft werden. Und Nölke kritisiert auch die Abschaltung der Atomkraftwerke und eine "Zuwanderung in die Sozialsysteme".
Eine knappe Mehrheit der FDP-Mitglieder steht weiter hinter der Regierungskoalition mit SPD und Grünen. Das Ergebnis der Mitgliederbefragung im Überblick.
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Ein "Warnsignal" für die Ampel
Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach sieht in dem Ergebnis der FDP-Mitgliederbefragung "ein Stück weit ein Warnsignal". Zwar sei es zunächst eine Bestärkung für die Ampel. Doch insgesamt sei die Zustimmung zur Koalition nicht üppig ausgefallen.
Das Ergebnis mache auch deutlich, dass viele Mitglieder der FDP mit der Regierungsbeteiligung hadern, schon seit längerem. Doch trotz der Unzufriedenheit in den eigenen Reihen: Reuschenbach geht nicht davon aus, dass die FDP bei nächster Gelegenheit die Ampel verlassen wird, weil das politisch unklug wäre.
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Doch zur Frage am Tag danach, ob die Partei angesichts von 48 Prozent Ampel-Gegnern in den eigenen Reihen gespalten sei, will sich die Parteispitze nicht äußern. Schriftlich teilt die Partei ZDFheute lediglich mit:
FDP-Fraktionsvize hält an Ampel fest
Deutlicher wird am Tag danach FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle. Im Sender phoenix verweist er auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Energiekrise. Die Ampel habe Deutschland durch schwierige Zeiten gebracht, dafür werde man sich nicht entschuldigen. Das müsse man auch den eigenen Leuten sagen.
phoenix-Interview mit Konstantin Kuhle nach der FDP-Mitgliederbefragung zum Verbleib der Liberalen in der Ampel-Koalition.02.01.2024 | 6:21 min
Und noch eine Botschaft sendet Kuhle an die Ampel-Kritiker in der eigenen Partei. Wer glaube, dass man sich zurücklehnen könne, der sei auf dem Holzweg. Übersetzt bedeutet das, die FDP solle lieber regieren als nicht regieren.