Belarus: Lukaschenko warnt vor Zusammenbruch Russlands
Wagner-Aufstand:Lukaschenko warnt vor Zusammenbruch Russlands
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Der belarussische Machthaber Lukaschenko hält einen Zusammenbruch Russlands für eine große Gefahr. Während des Aufstands habe er sofort seine Truppen in Bereitschaft versetzt.
Der autoritär regierende belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat den kurzzeitigen Aufstand der Söldnertruppe Wagner als ernsthafte Bedrohung sowohl für sein Land als auch für Russland dargestellt. (Archivfoto)
Quelle: dpa
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat den kurzzeitigen Aufstand der Wagner-Söldnereinheiten als Gefahr für Russland bezeichnet. Lukaschenko sagte nach Angaben der staatlichen belarussischen Nachrichtenagentur Belta bei einer Auszeichnungszeremonie in Minsk für hochrangige Militärs:
Lukaschenko: Streitkräfte in Kampfbereitschaft versetzt
Er habe während des Wagner-Aufstandes in Russland die Streitkräfte seines Landes sofort in Kampfbereitschaft versetzt, sagte Lukaschenko. Die Armee sowie auch Polizei und Spezialeinheiten seien innerhalb eines Tages "in volle Gefechtsbereitschaft" gebracht worden.
Lukaschenko, der enger Verbündeter von Kremlchef Wladimir Putin ist, hatte in dem Konflikt mit dem Söldnerchef Jewgeni Prigoschin am Samstag vermittelt. Prigoschin soll nach Darstellung des Kremls in Belarus Zuflucht finden.
Alle Beteiligten haben laut Lukaschenko Situation unterschätzt
Lukaschenko räumte ein, dass alle Beteiligten die Gefahr der Eskalation des Konflikts anfangs falsch eingeschätzt hätten. Die Beteiligten hätten geglaubt, dass sich die Situation so lösen lasse.
Daher seien weder er noch Putin oder Prigoschin als "Helden" zu bezeichnen. Zwei Menschen seien "aufeinandergeprallt", sagte er mit Blick auf Putin und Prigoschin.
Aus dem Norden drohe Gefahr, "aber die Ukraine hat sich auf dieses Szenario vorbereitet und Verteidigungsanlagen an der Grenze zu Belarus angelegt", so ZDF-Korrespondent Dara Hassanzadeh.
27.06.2023 | 2:35 min
Ihr praktisch ungehinderter Vormarsch stoppte erst gut 200 Kilometer vor Moskau, weil Prigoschin aufgab. Zuvor war Lukaschenko als Vermittler eingeschaltet worden.
Putin dankte dem belarussischen Machthaber am Montagabend für dessen Vermittlung.
Das Angebot an die Wagner-Soldaten wirke fair, aber mit weiteren Folgen sei zu rechnen. Dass Putin Prigoschins Namen nicht nenne, sei "ein untrügliches Zeichen", so ZDF-Korrespondent Christian Semm.
27.06.2023 | 2:01 min
Vorwurf an den Westen für Eskalation
Lukaschenko gab auch dem Westen die Schuld an der Eskalation der Lage:
In der Region, auch nahe der belarussischen Grenzen, sei eine "neue Welle der Erweiterung der Nato und eine beispiellose Aufstockung der Kapazitäten der Bündnismitglieder" zu beobachten.
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