Kampfflugzeug wirft in Südkorea versehentlich Bomben ab

Militärübung in Südkorea:Kampfflugzeug wirft versehentlich Bomben ab

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Bei einer Militärübung in Südkorea wurden versehentlich Bomben über einem zivilen Gebiet abgeworfen. Zahlreiche Menschen wurden teils schwer verletzt und mehrere Häuser zerstört.

Ein Soldat steht vor einem Haus in Trümmern. Das Haus wurde bei einem versehentlichen Kampfjet-Bombenabwurf auf ziviles Gebiet beschädigt.
Ein südkoreanisches Kampfflugzeug hat versehentlich Bomben über zivilem Gebiet abgeworfen.
Quelle: dpa

Bei einer Militärübung im südkoreanischen Pocheon sind durch einen irrtümlichen Bombenabwurf mindestens sieben Personen verletzt worden. Wie Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, warf der Pilot eines südkoreanischen Kampfflugzeuges versehentlich acht Bomben über einem Dorf ab.
Mindestens zwei Menschen wurden schwer verletzt. Zudem wurden mehrere Gebäude durch den Bombenabwurf beschädigt, darunter auch eine Kirche.
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Pilot gab wohl falsche Koordinaten ein

Das Unglück fand im Rahmen einer regelmäßig von Streitkräften Südkoreas und der USA durchgeführten Militärübung nahe der Grenze zu Nordkorea statt.
Ein Vertreter der südkoreanischen Luftwaffe sagte laut Yonhap, dass ein Pilot bei der Flugvorbereitung falsche Koordinaten eingegeben habe, wodurch die Bomben unmittelbar außerhalb des militärischen Sperrgebiets eingeschlagen seien.
Die Agentur AP spricht noch von einem zweiten Piloten, der anschließend aus ungeklärtem Grund ebenfalls Bomben abwarf.
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Seit Jahren Proteste gegen Militärübungen

Das Militär leitete laut der Agentur Reuters eine Untersuchung ein, die Schießübungen mit scharfer Munition wurden vorerst eingestellt. Anwohner wurden Yonhap zufolge wegen der Suche nach möglichen Blindgängern in Sicherheit gebracht. Eine Untersuchung des Vorfalls sei eingeleitet worden, berichtet AFP. Es würden "alle erforderlichen Maßnahmen" ergriffen, dazu gehöre auch Schadensersatz.
Der Bürgermeister von Pocheon, Baek Si Jang, forderte in einer ersten Stellungnahme vor der lokalen Presse, die Militärübungen in der Region vollständig einzustellen. Bereits seit Jahren protestieren einige Anwohner und Gruppen aus der Zivilgesellschaft aus Sicherheitsbedenken gegen die Militärübungen.

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Quelle: dpa

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Quelle: dpa, AP, Reuters, AFP

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