Groß, größer, mega: Chinas neuer Megahafen in Peru umstritten
Gigantisches Projekt in Peru:Neuer Megahafen: "China geht es um Dominanz"
von Anne-Kirstin Berger
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Groß, größer, mega: China eröffnet bei Lima seinen Megahafen für Riesen-Containerschiffe. Peru ist gespalten: Die einen hoffen auf Aufschwung, andere warnen vor Pekings Dominanz.
China hat einen neuen Baustein auf dem Weg zu noch mehr Einfluss auf die Weltwirtschaft eingeweiht: Einen Hafen für Mega-Containerschiffe in Peru.15.11.2024 | 1:32 min
In Perus Wüste tanzen die Drachen, bei der Einweihungsfeier für Chinas Vorzeigeprojekt auf dem südamerikanischen Kontinent. Nahe der Hauptstadt Lima hat China einen riesigen Hafen gebaut, mit Platz für die größten Frachtschiffe der Welt.
Zur Einweihung ist Chinas Staatschef Xi Jinping nach Lima gereist, wo in diesen Tagen die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft APEC tagt. Neben China und mehreren lateinamerikanischen Staaten sind auch die USA Teil des Verbunds - doch deren Einfluss in Südamerika nimmt ab, ganz anders als der Chinas.
Seit Jahren investiert China im Rahmen der "Neuen Seidenstraße" in strategische Infrastruktur rund um die Welt, um seinen Einfluss zu stärken.
In Südamerika bauen chinesische Staatsunternehmen Kraftwerke, Stromleitungen und Straßen. Schon heute ist China der wichtigste Handelspartner. Seit 2000 ist das Handelsvolumen zwischen den Regionen um das 26-Fache gestiegen, und es wird weiterwachsen, so das Weltwirtschaftsforum.
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Südamerika braucht Auslands-Investitionen
Bis heute müssen etwa peruanisches Kupfer oder Avocados umständlich über Mexiko und Kalifornien verschifft werden, um dann den Pazifik zu überqueren. Etwa 40 Tage dauert das - künftig nur noch 28, so die Regierung in Lima. Der peruanische Ökonom Carlos Aquino freut sich deshalb über den neuen Hafen. "Nirgendwo sonst in der Region ist so viel investiert worden." Peru sei auf dem Weg zu einem regionalen Hub.
Länder wie Peru, aber auch Brasilien und Argentinien, sind auf Investitionen aus dem Ausland angewiesen. Dass essenzielle Infrastruktur, wie Stromtrassen oder Kraftwerke, von ausländischen Investoren gebaut werden, ist nicht die Ausnahme, sondern Regel.
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China hat 30 Jahre Vorrecht zur Hafen-Nutzung
Dennoch gibt es auch in Südamerika Bedenken gegenüber Chinas Investitionen. Man könne die nicht mit klassischen Investitionen vergleichen, sagt der argentinische Publizist Agustín Barletti. "Bei klassischen Investitionen geht es darum, zu investieren, und dafür eine bestimmte Rendite zu bekommen.
Der Hafen in Chancay sei das beste Beispiel: Wenige Monate vor der Eröffnung wurde bekannt, dass der staatliche Logistikkonzern Chinas - COSCO - sich für 30 Jahre das Vorrecht gesichert hat, den Hafen zu nutzen - eine Klausel im Kleingedruckten des Vertrags, von der die peruanische Regierung nichts gewusst haben will und die mit dem geltendem Recht nicht vereinbar war. Das peruanische Parlament änderte kurzum das Gesetz.
Aquino: Außer China will niemand investieren
Was in Peru passiert, hat auch Folgen für Europa. Denn China sichere sich in Südamerika den Zugriff auf strategische Ressourcen und manifestiere damit seine Vormachtstellung vor den USA und Europa, so der Ökonom Henning Vöpel:
Europas Zurückhaltung bleibt in Peru nicht unbemerkt. "Peru und Lateinamerika wollen ja, dass die USA oder Europa hier investieren", so der peruanische Ökonom Carlos Aquino. "Dass Chinas Präsenz hier größer ist, liegt nur daran, dass außer China niemand investieren will."
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Gelegenheit für Investitionen sehen Ökonomen zuhauf. Der Hafen an Perus Küste etwa ist vor allem für eine Exportnation interessant: Brasilien. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis Straßen oder Bahnlinien von Perus Küste über die Anden und durch den Regenwald nach Brasilien gebaut werden. China dürfte es freuen.
Anne-Kirstin Berger berichtet für das ZDF-Auslandstudio Rio de Janeiro aus Südamerika.
Quelle: ZDF
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