Netanjahu räumt Verantwortung für Angriff auf Hilfskonvoi ein
Sieben Tote bei Hilfskonvoi:Netanjahu: "Unbeabsichtigter Angriff"
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Israels Ministerpräsident Netanjahu hat die Verantwortung für die Attacke auf Mitarbeiter einer Hilfsorganisation eingeräumt. Es sei ein ein "unbeabsichtigter Angriff" gewesen.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Verantwortung des israelischen Militärs für einen tödlichen Angriff auf Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen eingeräumt.
Netanjahu und Herzog bedauern Zwischenfall
"Leider ist es gestern zu einem tragischen Zwischenfall gekommen, bei dem unsere Streitkräfte unbeabsichtigt unschuldige Menschen im Gazastreifen trafen", sagte Netanjahu in Jerusalem, als er nach einer Operation das Krankenhaus verließ.
Das passiert im Krieg, wir prüfen es gründlich.
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Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident Israel
Die israelische Regierung stehe mit den Regierungen der betroffenen Personen in Kontakt und werde "alles tun, damit so etwas nicht noch einmal passiert", so Netanjahu weiter.
Auch Israels Präsident drückte sein Bedauern aus: Isaac Herzog sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Sein Büro erklärte am Dienstag, Herzog habe mit dem Gründer der Hilfsorganisation, José Andrés, telefoniert und "seine tiefe Trauer und aufrichtige Entschuldigung angesichts des tragischen Verlusts" ausgedrückt.
Sieben WCK-Mitarbeiter wurden getötet
Die Hilfsorganisation World Central Kitchen hatte Israel zuvor für den Tod von sieben ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen durch einen Luftangriff verantwortlich gemacht. Das WCK-Team soll laut eigenen Angaben "in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug" unterwegs gewesen sein.
"Die israelische Regierung muss dieses wahllose Töten stoppen", schrieb der Gründer der Organisation, der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés, am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X.
Post von "World Central Kitchen"
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Australiens Premierminister bestätigt Tod von Mitarbeitern
Der australische Premierminister Anthony Albanese bestätigte den Tod einer australischen Mitarbeiterin der Hilfsorganisation und verurteilte den Angriff scharf. "Dies ist eine Tragödie, die niemals hätte passieren dürfen", zitierten australische Medien Albanese. Die israelische Regierung sei direkt kontaktiert worden und man habe auch den israelischen Botschafter um einen Anruf gebeten.
Die sieben Opfer stammten laut WCK aus Australien, Polen, Großbritannien und den Palästinensergebieten - zudem habe eines der Opfer die US-amerikanische und kanadische Staatsbürgerschaft. Der Vorfall habe sich nach Angaben eines Sprechers der Hamas im Zentrum des Gazastreifens, in Deir al-Balah, ereignet.
240 Tonnen ungenutzte Hilfsgüter
Das WCK stellte ihre Arbeit im Gazastreifen nach dem Angriff mit sofortiger Wirkung ein. An Bord der Hilfsschiffe seien noch etwa 240 Tonnen Hilfsgüter, die nicht verteilt worden seien. Diese sollen nach Zypern zurückkehren.
Zypern hat eine zentrale Rolle bei dem Versuch eingenommen, von seinem Hafen Larnaka aus auf dem Seeweg Hilfsgüter für die Hunger leidende Bevölkerung in den Gazastreifen zu bringen und zu verteilen.
Dies ist eine Tragödie. Humanitäre Helfer und Zivilisten sollten niemals ein Ziel sein. Niemals.
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Hilfsorganisation "World Central Kitchen"
Auf X erklärte WCK, dass ihre Teams bisher täglich im gesamten Gazastreifen unterwegs gewesen waren, um Essen an Palästinenser zu verteilen. In "mehr als 60 Küchen" habe die Organisation bisher täglich "Hunderttausende von Mahlzeiten" gekocht, so WCK.
Der Gründer und Leiter der Organisation, Andres, erklärte, er sei untröstlich und trauere um die Familien und Freunde. Andres forderte die Regierung in Israel auf, das "wahllose Töten" zu stoppen.
Sie muss aufhören, humanitäre Hilfe einzuschränken, aufhören, Zivilisten und Helfer zu töten, und aufhören, Lebensmittel als Waffe einzusetzen.
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José Andres, Gründer von "World Central Kitchen"
Israels Militär spricht Anteilnahme aus
Das israelische Militär kommentierte den tödlichen Vorfall und erklärte, eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durchführen zu wollen. Israels Armee sei an internationales Recht gebunden.
Wir sind verpflichtet, unsere Einsätze gründlich und transparent zu untersuchen.
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Daniel Hagari, Militärsprecher Israel
Zudem sprach er seine Anteilnahme aus und betonte die entscheidende Bedeutung der Arbeit der Organisation WCK. Man habe bei der Verteilung von Hilfsgütern an die Bevölkerung im Gazastreifen eng mit WCK zusammengearbeitet.
Post der Israel Defense Forces
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Mit dem Hamas-Angriff auf Israel eskalierte der Nahost-Konflikt. Anfang des Jahres konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. Nun fliegt Israel wieder Angriffe in Gaza.
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