Die radikalislamische Hamas hat Jahia al-Sinwar zum Nachfolger des getöteten Politchefs Hanija ernannt. Er gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs auf Israel vom 7. Oktober 2023.07.08.2024 | 0:19 min
Knapp eine Woche nach der
Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija hat die islamistische Terrorgruppe den Hamas-Führer im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, zum neuen Anführer der Organisation bestimmt. Das teilte die Hamas auf der Plattform Telegram mit. Er sei nun der Leiter des politischen Büros der Hamas, hieß es.
Sinwar gilt als Drahtzieher des Terrorangriffs der Hamas vom 7. Oktober 2023 auf
Israel. Dabei wurden im Süden Israels rund 1.200 Menschen getötet.
Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den
Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Sinwar: Im Visier Israels
Sinwar steht ganz oben auf der israelischen Abschussliste. Er lebt an einem unbekannten Ort im
Gazastreifen - es wird vermutet, dass er sich in den Tunneln der Organisation unter dem Küstengebiet versteckt hält. Sein Vorgänger Hanija residierte in Katars Hauptstadt Doha und galt als Chefdiplomat der Hamas.
Sinwars früherer Stellvertreter Mohammed Deif, der Kommandeur der Al-Kassam-Brigaden und damit des militärischen Flügels der Hamas, war im Juli Ziel eines israelischen Raketenangriffs geworden. Israel hatte ihn in der vergangenen Woche für tot erklärt. Hanija wiederum war vergangene Woche bei einem Attentat in der iranischen Hauptstadt Teheran getötet worden.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen wurde der in Teheran getötete Hamas-Chef Hanija in Katar beigesetzt.02.08.2024 | 1:39 min
Zwei Jahrzehnte in israelischer Haft
Sinwar gehört zur Gründergeneration der Hamas. Er wurde 1962 im Flüchtlingslager von Chan Junis im Süden des Gazastreifens geboren. Seine Familie stammt aus der Gegend der Küstenstadt Aschkelon, heute auf israelischem Staatsgebiet. Er saß mehr als zwei Jahrzehnte lang in israelischer Haft und lernte in der Zeit fließend Hebräisch. 2011 kam er im Rahmen eines Gefangenenaustauschs frei.
Während Tausende Libanesen versuchen, ihr Land zu verlassen, hat Iran einen Vergeltungsschlag gegen Israel angekündigt.06.08.2024 | 1:38 min
Als sich die Hamas während des ersten Palästinenseraufstands, der Intifada, Ende der 1980er Jahre im Kampf gegen die israelische Besatzung formierte, war Sinwar auch am Aufbau des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden, beteiligt. In den Anfangsjahren der islamistischen Bewegung war Sinwar für den Kampf gegen mutmaßliche Kollaborateure mit Israel in den eigenen Reihen zuständig. Dabei ging er so brutal vor, dass er als "Schlächter von Chan Junis" bekannt wurde.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa, AFP