Umfragen sahen die Labour-Partei mit Spitzenkandidat Starmer deutlich vorne.04.07.2024 | 1:37 min
In
Großbritannien ist gewählt worden: Wie erwartet liegt die oppositionelle Labour-Partei vorn. Laut Nachwahl-Befragungen am Donnerstag kommt sie auf 410 der 650 Sitze im Unterhaus.
Parteichef Keir Starmer kann damit rechnen, nächster Premierminister zu werden.
Die regierenden Tories landen abgeschlagen bei 131 Sitzen. Für sie ist es das schlechteste Ergebnis in ihrer fast 200-jährigen Geschichte.
Auf X bedankte sich Starmer mit einer kurzen Nachricht: "Allen, die bei dieser Wahl für Labour Wahlkampf gemacht haben, allen, die für uns gestimmt und Vertrauen in unsere veränderte Labour-Partei gesetzt haben, gilt mein Dank."
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Bis zur Auszählung aller Stimmen dürfte es aber noch Stunden dauern. Doch am wichtigsten Ergebnis der Wahl zweifelt niemand mehr: Die 14 Jahre währende Dominanz der konservativen Tories ist zu Ende.
Sitzverteilung in Großbritannien
ZDFheute Infografik
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Keine Begeisterung für Labour - Verdruss über Tories
Verantwortlich für den klaren Ausgang der Wahl ist nach Ansicht des renommierten Meinungsforschers John Curtice von der Universität Strathclyde in Glasgow jedoch nicht in erster Linie Begeisterung für Labour, sondern Verdruss über die bisherige Regierungspartei.
Rishi Sunak war bereits der dritte Regierungschef seiner Partei in der vergangenen Legislaturperiode, die von wirtschaftlicher Stagnation und stark steigenden Lebenshaltungskosten geprägt war.
Die Briten erlebten in den 14 Jahren der Tory-Regierungen fünf konservative Premiers, 2022 waren es drei binnen vier Monaten. "Ich bin gerade aus Australien zurückgezogen und ich habe das Gefühl, dass alles in diesem Land schief gelaufen ist und viele Leute unzufrieden sind", sagte die 32-jährige Autorin Lanthe Jacob nach ihrer Stimmabgabe in Hackney in Ostlondon.
Vor der Parlamentswahl in Großbritannien liegt die Labour-Partei in den Umfragen weit vorn. "Das Duell zwischen Sunak und Starmer bleibt bis zum Schluss hoch spannend", so ZDF-Korrespondent Wolf-Christian Ulrich.04.07.2024 | 1:22 min
Tories führten Negativ-Wahlkampf
Die Tories hatten vor allem einen Negativ-Wahlkampf geführt, vor Steuererhöhungen durch eine Labour-Regierung gewarnt und ein härteres Vorgehen hinsichtlich
Migration und Sicherheit angekündigt. Dabei bekamen sie am Dienstag überraschende Unterstützung durch Ex-Premierminister
Boris Johnson.
Auf einer Versammlung in London hatte dieser die Partei aufgefordert, die prognostizierte Wahlniederlage nicht als "ausgemachte Sache" zu betrachten.
Drei Wochen vor der Wahl sind die Tories weit abgeschlagen. Das Land steuert auf eine Labour-Regierung zu Und Rechtspopulist Farage ist zurück.13.06.2024 | 1:20 min
Labour warb für Rückkehr zur Seriösität
Labour-Chef Starmer warb für eine Rückkehr zur Seriosität in der britischen Politik, versprach ein langfristiges Wirtschaftswachstum und präsentierte sich vor allem als Diener des Landes.
Über Nacht werden nach und nach die Ergebnisse der 650 britischen Wahlbezirke eintreffen.
Quelle: dpa, AP