London: Russland bereitet sich auf Gegenoffensive vor

    Britischer Geheimdienst:Russland bereitet sich auf Gegenoffensive vor

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    Russland erwartet eine baldige Gegenoffensive der Ukraine. Laut britischem Geheimdienst werden Verteidigungsanlagen gebaut, um einen Durchbruch der Ukraine zu verhindern.

    Russische Soldaten in einer Verteidigungsstellung in der Region Cherson
    Zurzeit heben Soldaten Gräben und Panzergräben aus, bauen Unterstände und errichten Feuernester, um die Verteidigungslinie am linken Ufer des Dnjepr zu sichern.
    Quelle: imago/ITAR-TASS

    Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland nach Angaben britischer Geheimdienste starke Verteidigungsanlagen an der Front errichtet, aber auch in besetzten ukrainischen Gebieten und teils tief im eigenen Land. In einer Mitteilung heißt es:

    Bilder zeigen, dass Russland besondere Anstrengungen unternommen hat, um die nördliche Grenze der besetzten Krim zu befestigen.

    Britischer Geheimdienst

    Zudem seien Hunderte Kilometer Schützengräben auf international anerkanntem russischen Territorium ausgehoben worden, darunter in den Gebieten Belgorod und Kursk, die an die Ukraine grenzen.

    Mögliche Gründe für russische Verteidigungsanlagen

    In London wurden zwei mögliche Begründungen für die Defensivanlagen genannt. Die Abwehranlagen unterstreichen die tiefe Besorgnis der russischen Führung, dass die Ukraine einen großen Durchbruch erzielen könnte.
    "Einige Arbeiten wurden aber wahrscheinlich von lokalen Kommandeuren und Politikern in Auftrag gegeben, um die offizielle Linie zu unterstützen, dass Russland von der Ukraine und der Nato 'bedroht' wird", hieß es weiter.
    Russland plant darüber hinaus, etwa 400.000 Freiwillige anzuwerben. Nach britischer Einschätzung seien diese nur ein Deckmantel für neue Zwangseinziehungen.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast einem Jahr unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Updates zum Kriegsverlauf.

    Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

    Quelle: dpa

    Prigoschin warnt Moskau vor Gegenoffensive

    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin warnte Moskau vor den Folgen der geplanten ukrainischen Offensive.

    Diese Gegenoffensive könnte zu einer Tragödie für unser Land werden

    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin

    Er rechne Mitte Mai mit dem Beginn der ukrainischen Truppenbewegungen, sagte er in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit einem russischen Militärblogger.
    In der Ukraine ist die Wagner-Gruppe derzeit in erster Linie an der Schlacht um Bachmut beteiligt. Die erbitterten Kämpfe um die Stadt im Osten der Ukraine dauern seit Monaten an.

    Ukraine bereitet sich auf Gegenoffensive vor

    Auch die Ukraine selbst äußerte sich zu der geplanten Gegenoffensive. Am Freitag erklärte Verteidigungsminister Olexij Resnikow, die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss. Die Streitkräfte seien "zu einem hohen Prozentsatz bereit".
    Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte am Sonntag an, die Offensive gegen Russland auch ohne einige von westlichen Ländern bereits zugesagte Waffen zu beginnen. Eine Sprecherin des südlichen Militärkommandos sagte, die Unterwanderung von Russlands Logistik sei dafür eines "der Elemente".

    Angriff auf Treibstofflager auf der Krim

    Sie bezog sich auf den Ausbruch eines Feuers, bei dem auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim am Samstag ein großes Treibstofflager zerstört worden sein soll. Der Brand habe beim russischen Militär große Besorgnis ausgelöst, zitierten ukrainische Medien Natalia Humenjuk.

    "Die Tatsache, dass die Logistik des Feindes unterwandert wird (…) diese Arbeit bereitet die breite, großangelegte Offensive vor, auf die alle warten."

    Natalia Humenjuk, Sprecherin des ukrainischen Militärs

    Der Feind merke, dass seine Ressourcen unterwandert würden. "Und er beginnt zu lavieren." Russland sprach von einem Drohnenangriff auf das Treibstofflager. Das ukrainische Militär beakknte sich nicht direkt dazu, erklärte aber, dass dabei zehn Öltanks mit einer Kapazität von ungefähr 40.000 Tonnen Treibstoff für Russlands Schwarzmeerflotte zerstört worden seien.
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    Quelle: dpa, Reuters
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