Sorge vor Angriff durch Russland:EU einigt sich auf massive Aufrüstung bis 2030
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Mithilfe neuer Kredite und Schuldenregeln will die EU bis 2030 massiv aufrüsten. Darauf hat man sich bei einem Gipfel in Brüssel geeinigt. Es geht um Hunderte Milliarden Euro.
Die EU-Staaten wollen alles daransetzen, um Europas Verteidigungsbereitschaft in den nächsten fünf Jahren entscheidend zu stärken. Darauf haben sich Kanzler Scholz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten beim Gipfeltreffen in Brüssel geeinigt.21.03.2025 | 2:01 min
Die Europäische Union will bis zum Ende des Jahrzehnts massiv aufrüsten. Die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten entschieden bei ihrem Frühjahrsgipfel, alles daranzusetzen, um Europas Verteidigungsbereitschaft in den nächsten fünf Jahren entscheidend zu stärken, wie aus einer am Abend veröffentlichten Erklärung hervorgeht.
Dafür sollen unter anderem die Arbeiten an den jüngsten Vorschlägen der EU-Kommission zügig vorgetrieben werden.
Die Behörde unter der Führung von Präsidentin Ursula von der Leyen will für Aufrüstungsprojekte unter anderem EU-Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro vergeben und Verteidigungsausgaben von den strengen EU-Schuldenregeln ausnehmen. So sollen dem Plan zufolge allein in den kommenden vier Jahren insgesamt 800 Milliarden Euro mobilisiert werden und die Ukraine sowie die Rüstungsbranche gestärkt werden.
Zudem ist unter anderem vorgesehen, Auflagen und Vorschriften für die Rüstungsindustrie zu lockern. Die Pläne sollen es auch ermöglichen, die von Russland angegriffene Ukraine künftig noch stärker militärisch zu unterstützen.
Der ukrainische Präsident habe beim EU-Gipfel um Unterstützung in Höhe von fünf Milliarden Euro geworben. Doch nun gehe er praktisch leer aus, sagt ZDF-Korrespondent Ulf Röller.20.03.2025 | 2:55 min
EU schließt russischen Angriff nicht mehr aus
Hintergrund der Planungen ist, dass sich die EU nach Einschätzung der Europäischen Kommission umgehend auf die Möglichkeit eines großangelegten Krieges mit Russland vorbereiten muss. Die Kommission warnte in einem kurz vor dem Gipfel vorgelegten Strategiepapier zur Zukunft der europäischen Verteidigung:
Die Geschichte wird uns Untätigkeit nicht verzeihen.
„
Europäische Kommission
Sollte Russland seine Ziele in der Ukraine erreichen, werde das Land seine territorialen Ambitionen darüber hinaus ausdehnen. Als möglicher Zeitraum dafür wird das Jahr 2030 genannt.
"Sicherheit muss man durch militärische Mittel garantieren", so Luxemburgs Premierminister Luc Frieden.20.03.2025 | 5:24 min
Trotz Trumps Kurs: EU bekennt sich zur Nato
Als besonders gefährlich gilt die Situation, weil US-Präsident Donald Trump angekündigt hat, dass die atomare Supermacht USA künftig nicht mehr bedingungslos als Garant für Frieden in Europa zur Verfügung zur stehen wird. In der Gipfelerklärung wird allerdings deutlich gemacht, dass die EU dennoch auf ein Überleben der Nato setzt.
Eine verteidigungsfähige EU leiste einen "positiven Beitrag zur globalen und transatlantischen Sicherheit und eine Ergänzung zur Nato," heißt es in dem Text. Für die 23 EU-Staaten, die auch Nato-Mitglied seien, bleibe diese weiterhin die Grundlage ihrer kollektiven Verteidigung.
Die künftige Bundesregierung steht vor Herausforderungen. Ist die Nato am Ende?05.03.2025 | 10:49 min
Noch-Kanzler sieht Deutschland auf Kurs
Der scheidende deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz verwies in Brüssel darauf, dass in der Bundesrepublik derzeit bereits ein riesiges neues Finanzpaket für Aufrüstung geplant werde. Es sei ein gutes Zeichen, dass der Bundestag in Berlin dafür in dieser Woche eine sehr umfassende Verfassungsänderung beschlossen habe, sagte er.
Für ihn wird die Reise nach Brüssel vermutlich die letzte zu einem regulären EU-Gipfel gewesen sein.
Das milliardenschwere Finanzpaket von Union und SPD ist im Bundestag verabschiedet worden.18.03.2025 | 2:48 min
Ungarn hält gegen Mehrheit der EU-Staaten
Überschattet wurde der Gipfel von der Ankündigung Ungarns, keinerlei neue EU-Entscheidungen zugunsten der Ukraine zu akzeptieren. Deswegen konnte kein gemeinsamer EU-Text dazu angenommen werden.
Die ungarische Regierung begründet ihre Haltung damit, dass sie den Kurs des neuen US-Präsidenten Donald Trump unterstütze. Dieser will auch mit Druck auf die Ukraine eine Waffenruhe im Krieg erzwingen, den Russland mit seinem Angriff auf das Nachbarland im Februar 2022 begonnen hatte.
Quelle: dpa
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