Tschonhar-Brücke - die Verbindungsbrücke zwischen Cherson und der Krim. (Archivfoto)
Quelle: Imago
Die russischen Besatzungstruppen seien nun gezwungen, ihren Verkehr wegen der Schäden an den Autobrücken von Tschonhar und Henitschesk über die längeren Wege im Westen der Krim umzuleiten, teilte das
US-Institut für Kriegsstudien ISW in Washington am Sonntag (Ortszeit) mit.
Die Schläge gegen die wichtigen Verkehrslinien schafften die Bedingungen für künftige entscheidende Einsätze der laufenden ukrainischen Gegenoffensive, hieß es.
Wieso die Gegenoffensive der Ukraine nun besser läuft:
Transport von Personal und Material erschwert
Die russischen Truppen im besetzten Teil des Gebiets Cherson erhalten den Nachschub vor allem auch über die von Russland schon 2014 annektierte Krim. Zuvor hatte die Ukraine auch die Krimbrücke von Kertsch nach Russland beschossen, um die Truppen in Cherson von der wichtigen Versorgungslinie abzuschneiden. Der Straßen- und Schienenverkehr lief dort aber weiter.
Die Schläge gegen die Brücken von Tschonhar und Henitschesk erschwerten nun auf unbestimmte Zeit auch den Transport von Personal, Material und Ausrüstung für die russischen Verteidigungsstellungen im Westen des Gebiets Saporischschja und im Grenzgebiet Saporischschja-Donezk, hieß es in der ISW-Analyse.
Die Tschonhar-Brücke ist eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee.
Quelle: ZDF
Es sei unklar, wie schnell den russischen Besatzern eine Reparatur gelingen werde. Ebenfalls nicht klar sei, ob die Ende Juli beschossene Bahnbrücke bei Tschonhar bereits wieder repariert und einsatzfähig sei.
US-Experten: Ukraine setzt auch auf Seeziele
Die US-Experten wiesen auch darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte allem Anschein nach ihre Anstrengungen, den russischen Nachschub zu stoppen, auch auf Seeziele im Schwarzen Meer ausgeweitet hätten. In der Nacht zum Samstag war ein russischer Tanker vor der Krim mit einer Seedrohne beschossen und im Maschinenraum schwer beschädigt worden.
Am Wochenende griff die Ukraine Ziele im Schwarzen Meer an:
Der Tanker soll auch das russische Militär mit Treibstoff versorgt haben. An dem Schiff liefen den russischen Behörden zufolge Reparaturarbeiten.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten mit massiver westlicher Militärhilfe gegen den
russischen Angriffskrieg. Bei der aktuell laufenden Gegenoffensive will Kiew alle von Moskau besetzten Gebiete befreien, darunter die Halbinsel Krim.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa