Russische Angriffe: Landesweit Luftalarm in der Ukraine

    Russische Angriffe:Landesweit Luftalarm in der Ukraine

    |

    Auch zu Weihnachten macht der Krieg in der Ukraine keine Pause. Im ganzen Land wurde wegen der russischen Luftangriffe in der Nacht Alarm ausgelöst.

    Ukrainische Soldaten feiern Weihnachten in Pokrowsk - mit Kerzen und einerm gedeckten Tisch
    Auch am ersten Weihnachtsfeiertag hat Russland die Ukraine mit Raketen und Drohnen angegriffen. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst und Bewohner mussten Schutzräume aufsuchen.25.12.2024 | 0:20 min
    Russland hat die Ukraine auch am Weihnachtstag mit massiven Luftangriffen überzogen. Wegen der schweren russischen Raketen- und Drohnenangriffe wurde landesweit Alarm ausgelöst. Russische Kampfflugzeuge vom Typ Tu-95 MS schossen über dem Schwarzen Meer zahlreiche Marschflugkörper auf das Land ab, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte.

    Angriff auf Energiesystem in der Ukraine

    Aufgrund des anhaltenden massiven Raketenbeschusses wurden Maßnahmen zur Begrenzung des Stromverbrauchs ergriffen, berichtete das Nachrichtenportal Ukrinform unter Berufung auf den Stromnetzbetreiber Ukrenerho. "Der Feind greift wieder massiv das Energiesystem an", schrieb Energieminiester Herman Haluschtschenko auf Facebook.
    Ukraine-Krieg - Energieinfrastruktur
    Im dritten Kriegswinter in der Ukraine griff Russland schon mehrfach Energieanlagen an. Die Menschen leiden unter Strommangel.13.12.2024 | 1:41 min

    Verletzte bei Angriff auf Großstadt Charkiw

    Auch Charkiw stand unter starkem Raketenbeschuss. In der Großstadt im Osten der Ukraine wurden bei den Angriffen mindestens vier Menschen verletzt, wie die Behörden mitteilten.
    "Die russische Armee hat mindestens sieben Angriffe durchgeführt", berichtete der Militärgouverneur der Region, Oleh Synjehubow. Mehrere Brände seien ausgebrochen, es gebe Schäden an der zivilen Infrastruktur.

    Selenskyjs Heimatstadt unter Beschuss

    Bereits an Heiligabend hatte Russland die Ukraine angegriffen - getroffen wurde die südostukrainische Stadt Krywyj Rih. Mindestens ein Mensch wurde getötet, gut ein Dutzend weitere Menschen wurden verletzt. Die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von zerstörerischen Raketen- und Drohnenangriffen.
    Ukraine Krieg Weihnachten
    Bereits das dritte Weihnachtsfest steht in der Ukraine im Zeichen des Krieges. Russland lässt in seinen Angriffen nicht nach, in der Nacht gab es rund um Kiew Drohnenbeschuss. 23.12.2024 | 1:28 min
    In der Ukraine feiern mittlerweile viele Menschen nach dem Vorbild der in die EU und in die Nato strebenden Führung Weihnachten nach westlichem Muster. Der Brauch wurde im Zuge des Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg eingeführt. Dennoch beschenken sich viele Menschen in der Ukraine weiter nach langer Tradition am Silvesterabend unter dem Weihnachtsbaum und feiern das orthodoxe Weihnachtsfest in der Nacht zum 7. Januar wie in Russland.

    Selenskyj fürchtet um Pokrowsk im Gebiet Donezk

    Präsident Selenskyj lobte in seiner Weihnachtsansprache, dass die Ukrainer nun wie die Menschen im Westen feierten. "Weihnachten vereint alle Ukrainer", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. "Heute stehen wir Seite an Seite", sagte er. "Und so lange wir das tun, hat das Böse keine Chance", sagte Selenskyj weiter. "Wir wollen Frieden", betonte er. Über dem Land solle der Weihnachtsstern leuchten - und es sollten nicht Drohnen iranischer Bauart und Raketen einschlagen.
    Der ukrainische Präsident erwähnte in seiner Ansprache auch die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, die russische Truppen in Kürze einnehmen könnten. Selenskyj äußerte die Hoffnung, dass es dazu nicht komme - und dass Soldaten lebend nach Hause zurückkehrten.

    Dritter Winter im Krieg

    Die Ukraine erlebt ihren dritten Kriegswinter. Das Land verteidigt sich seit Februar 2022 mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Die russischen Truppen sehen sich indes weiter auf dem Vormarsch und wollen vor möglichen Verhandlungen so viele Ortschaften einnehmen wie möglich.
    Der Kreml in Moskau warf derweil Kiew erneut vor, Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts abzulehnen. Da die Ukraine keine Bereitschaft zeige zu Gesprächen, verfolge Russland seine Kriegsziele weiter, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Wir sehen die Dynamik, sie spricht für sich selbst. Also bewegen wir uns weiter vorwärts", sagte er. Das von Russland überfallene Land verlor in diesem Jahr die Kontrolle über zahlreiche Ortschaften.
    Wladimir Putin
    Bei seiner Jahres-Pressekonferenz erklärte Präsident Putin, Russland erreiche seine Ziele im Ukraine Krieg. Gleichzeitig zeigte er eine Bereitschaft zu "Verhandlungen und Kompromissen".19.12.2024 | 1:42 min
    Kremlchef Wladimir Putin hatte zwar zuletzt auch erklärt, zu Kompromissen bereit zu sein in dem Konflikt. Er ließ aber offen, was er damit meint. Putin hatte die Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk annektiert, obwohl er sie nicht komplett kontrolliert. Er fordert unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf ihre Gebiete. Zudem soll das Land blockfrei bleiben und auf einen Nato-Beitritt verzichten.
    All diese russischen Forderungen lehnt Selenskyj kategorisch ab. Die beiden Konfliktparteien werfen sich immer wieder gegenseitig vor, kein echtes Interesse an Verhandlungen für eine Lösung des Konflikts zu haben.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Update
    Quelle: dpa

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine