Flut in Spanien: Eingesperrt im eigenen Haus

    Mehr als 150 Tote :Spanien: Autos versperren den Weg nach draußen

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    Nach den Unwettern in Spanien fehlen vielerorts Wasser, Strom und Lebensmittel. Viele Menschen werden noch vermisst - und die Unsicherheit bei den Angehörigen ist groß.

    Personen laufen durch die Straßen in der Region Valencia am 31.10.2024.
    Nach den extremen Regenfällen in Spanien fehlt es an vielen Orten weiterhin an Lebensmitteln, Wasser und Strom.01.11.2024 | 2:17 min
    Unsicherheit - mit diesem Gefühl gehen viele Menschen in Spanien in den dritten Tag nach der Flutkatastrophe. Denn sie wissen nicht, was aus ihren Angehörigen geworden ist. Das berichtet ZDF-Korrespondent Thomas Walde aus dem Katastrophengebiet.
    Weiterhin werden Dutzende Menschen vermisst. "Es gibt eine provisorische Leichenhalle in Valencia. Dort sind 90 Leichen aufgebahrt", berichtet Walde. "Aber davon sind bislang erst 14 identifiziert worden." Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf mindestens 158 gestiegen.
    Menschen vor einer zerstörten Brücke bei Cheste, Valencia.
    Menschen vor einer zerstörten Brücke bei Cheste, Valencia.
    Quelle: Susana Vera/Reuters

    Lebensmittel fehlen nach Flut in Spanien

    Außerdem fehlen an vielen Orten Lebensmittel, Wasser und Strom. "Viele mussten sehr weite Wege gehen, um Lebensmittel einkaufen zu können", sagt Walde.

    Wir mussten einen Supermarkt ausräumen, um Lebensmittel an die Bevölkerung zu verteilen.

    Juan Ramón Adsuara, Bürgermeister von Alfafar

    Andere wiederum haben Probleme, "ihre Häuser zu verlassen", erklärt Walde. "Viele sind eingeschlossen, weil sich Autos vor ihren Türen verkeilt haben."
    Vor einem Haus wurden wegen der Flut mehrere Autos aufeinander geschoben.
    Vor einem Haus wurden wegen der Flut mehrere Autos aufeinander geschoben.
    Quelle: Eva Manez/Reuters

    Plünderungen in Einkaufszentren

    Einwohner, freiwillige Helfer und Rettungsdienste schafften Schlamm, Schutt und weggespülte Autos von den Straßen. Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur und der Räumung blockierter Straßen habe man zwar Fortschritte gemacht, erklärte der spanische Minister für Territorialpolitik, Ángel Víctor Torres.
    Die Situation sei allerdings weiterhin schwierig, sagte der Minister. Zehntausende Haushalte seien weiterhin ohne Strom. Spaniens Regierung kündigte an, von Freitag an weitere 500 Soldaten in die betroffene Region zu entsenden, um die Logistik und die Verteilung von Hilfsgütern sicherzustellen.
    Menschen transportieren nach der Flut in Spanien Wasser.
    Menschen transportieren nach der Flut in Spanien Wasser.
    Quelle: Miguel Angel Polo/epa

    Nach Plünderungen in Geschäften und Häusern werde die Polizei mehr Präsenz zeigen. Medienberichten zufolge wurden in Einkaufzentren, die nach der Katastrophe unbewacht waren, unter anderem elektronische Geräte, Schmuck und Parfüm gestohlen. 39 Verdächtige sind nach Angaben der Nationalpolizei festgenommen worden.

    "Historische Unwetter" in Spanien

    Die schweren Unwetter vom Dienstag hatten vor allem in der Mittelmeerregion Valencia gewütet. Die extremen Niederschläge hatten binnen weniger Stunden zahlreiche Flüsse in reißende Ströme und Straßen in Flüsse verwandelt, die Häuser zerstörten und Bäume, Menschen sowie Fahrzeuge mit sich rissen.
    Der Wetterdienst Aemet sprach von einem "historischen Unwetter", dem schlimmsten der Art in der Region Valencia. Die Behörden stehen in der Kritik, die Bevölkerung zu spät vor möglichen Folgen der starken Regenfälle gewarnt zu haben.
    Als Starkregen gilt Niederschlag ab 15 l/qm pro Stunde bzw. 20 l/qm in sechs Stunden. Der Klimawandel macht solche Wetterextreme häufiger und intensiver. Denn bei steigenden Temperaturen verdunstet mehr Wasser. Pro 1 °C Erwärmung kann die Luft 7 % mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Die Folge: große Regenwolken und heftige Niederschläge.
    Quelle: dpa, AFP, ZDF

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