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Nach kriegsbedingter Knappheit:Sonnenblumenöl keine Mangelware mehr
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Lange Zeit war Sonnenblumenöl wegen des Ukraine-Kriegs in Supermärkten weitgehend ausverkauft. Mittlerweile hat sich die Lage wieder normalisiert.
In Supermärkten ist Sonnenblumenöl wieder erhältlich.
Quelle: dpa
Ein gutes Jahr nach Beginn des Ukraine-Kriegs ist ein vorübergehend zur Mangelware gewordenes Produkt wieder voll verfügbar: Sonnenblumenöl. Die Versorgung mit Speiseölen habe sich trotz des anhaltenden Konflikts normalisiert, heißt es beim Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid).
Der Deutsche Bauernverband geht davon aus, dass in diesem Jahr in Deutschland wieder weniger Sonnenblumen angebaut werden, nachdem die Landwirte in der Hoffnung auf hohe Erzeugerpreise ihre Anbaufläche im vergangenen Sommer verdoppelt hatten.
Ovid: Sonnenblumenöl-Exporte auf Vorkriegsniveau
Eine Folge des russischen Überfalls auf das kleinere Nachbarland war zunächst Mangel an Sonnenblumenöl in mehreren europäischen Ländern. Im internationalen Handel stieg der Preis nach EU-Daten innerhalb kürzester Zeit von 700 auf über 1100 Euro pro Tonne. Denn vor dem Krieg war die Ukraine der weltgrößte Exporteur, von dem die EU einen großen Teil ihrer Einfuhren bezog.
Dementsprechend war im Frühjahr 2022 Sonnenblumenöl in den Supermärkten über Wochen kaum noch erhältlich, die Regale waren leer geräumt. Davon kann derzeit keine Rede mehr sein:
Raps-Anbaufläche auf 1,1 Millionen Hektar gestiegen
Zur Entspannung der Lage hat nicht nur beigetragen, dass die Ukraine mehr nach Westeuropa exportiert als zu Kriegsbeginn befürchtet. "Viele Lebensmittelhersteller haben Rezepturen entweder von Sonnenblumen- auf Rapsöl umgestellt, oder setzen vermehrt auf Pflanzenölmischungen", sagt der Ovid-Sprecher.
Denn bei Raps ist Deutschland weniger importabhängig als bei Sonnenblumen. Die Raps-Anbaufläche stieg laut Ovid 2022 im vierten Jahr in Folge auf rund 1,1 Millionen Hektar. Vollständig deckt das laut Ölsaatenindustrie den Inlandsverbrauch jedoch nicht.
Speiseöl-Produzenten kämpfen mit hohen Energiepreisen
Geschadet hat der Ukraine-Krieg in jedem Fall den Speiseöl-Produzenten. Nach Ovid-Zahlen verarbeiteten die deutschen Ölmühlen 2022 etwa zwölf Millionen Tonnen Ölsaaten, rund eine Million Tonnen weniger als im Jahr zuvor. Die hohen Energiepreise machen den Unternehmen zu schaffen, denn Ölmühlen sind energieintensiv.
Die enorm gestiegenen Energiepreise stellen viele Unternehmen vor erhebliche Probleme - teils bis hin zur Insolvenz.07.09.2022 | 3:11 min
Die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gegenüber anderen Standorten gehe "schleichend verloren", sagt der Verbandssprecher. "Wie andere Industriezweige verzeichnen wir die konkrete Gefahr der Abwanderung vom Standort Deutschland, denn wenn die Produktionskosten dauerhaft signifikant höher liegen, ist Abwanderung die Konsequenz."
Quelle: dpa
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