Zeitumstellunng: Wann wie an der Uhr zu drehen ist

    FAQ

    Zeitumstellung:Wann wie an der Uhr zu drehen ist

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    Zweimal im Jahr muss jeder in Deutschland an der Uhr drehen - wenn auf Sommerzeit oder auf Winterzeit gestellt wird. Woher das kommt und wie man sich die Richtung merken kann.

    Niedersachsen, Schönhagen: Blick auf die Uhr am Turm der Martin-Luther-Kirche.
    Jeweils am letzten Sonntag im Oktober wird in Deutschland die Uhr von drei auf zwei Uhr zurückgestellt.
    Quelle: dpa-Bildfunk

    Wann wird die Zeit umgestellt?

    Am jeweils letzten Sonntag im März wird in Deutschland von Winterzeit auf Sommerzeit umgestellt, die Uhr wird dabei nachts um 2 Uhr eine Stunde auf 3 Uhr vorgestellt. Dieses sind die Daten für die kommenden drei Jahre:
    • 30. März 2025
    • 29. März 2026
    • 28. März 2027
    Zurückgestellt auf Winterzeit, die eigentliche "Normalzeit", wird die Uhr am jeweils letzten Sonntag im Oktober. Dann ist der Tag eine Stunde länger, weil um 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt wird. In den kommenden drei Jahren ist das an folgenden Daten zu tun:

    • 26. Oktober 2025
    • 25. Oktober 2026
    • 30. Oktober 2027
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    Welche Eselsbrücke zum Merken gibt es?

    Viele Menschen sind unsicher, wann sie wie an der Uhr drehen müssen. Helfen kann eine Eselsbrücke, die Straßencafe-Faustregel: Im Sommer stellen Straßencafes ihre Stühle vor das Lokal - auch die Uhr wird eine Stunde vorgestellt. Im Winter stellen die Cafes die Stühle zurück, so wie Uhrenbesitzer ihre Zeitmesser.
    Wie wird an der Uhr gedreht? Das zeigt eine Grafik zur Zeitumstellung. Die Uhr wird immer in Richtung Sommer umgestellt: Vom Frühling aus eine Stunde vor, vom Herbst aus betrachtet eine Stunde zurück.
    Zeitumstellung - so geht es: Die Uhr wird immer in Richtung Sommer umgestellt - im Frühling eine Stunde vor, im Herbst eine Stunde zurück.
    Quelle: ZDF

    Was bedeutet die Zeitumstellung für Technik?

    Rein technisch ist der Zeitwechsel unproblematisch. Taktgeber für die Zeit sind in Deutschland die Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. Über Sender werden die Signale übertragen, durch die sich die Funkuhren automatisch an die Zeitumstellung anpassen.

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    Wieso wird die Uhr umgestellt?

    Ab 1916 führte das Kaiserreich eine Sommerzeit ein, um das Tageslicht in Landwirtschaft und Rüstungsindustrie besser nutzen zu können. Drei Jahre lang stellte Deutschland die Uhren von Ende März bis Ende September eine Stunde vor. 1919 wurde diese Maßnahme wieder rückgängig gemacht. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Sommerzeit 1940 wieder eingeführt.
    Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1949 gab es verschiedene Regelungen. 1947 wurde nicht auf die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) umgestellt, sondern im Mai auch auf die Mitteleuropäische Hochsommerzeit (MEHSZ), im Juni und im Oktober wurden die beiden Stunden wieder zurückgestellt. Doch es war ein einmaliges Experiment.
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    Zwischen 1950 bis 1979 drehte Deutschland nicht an den Uhren. Doch schließlich veränderte die Ölkrise erneut den Takt: Durch eine bessere Nutzung des Tageslichts sollte Energie gespart werden. Weil Frankreich und andere europäische Staaten vorgeprescht waren, wurde am 6. April 1980 in beiden deutschen Staaten erneut die Sommerzeit eingeführt.
    Bis 1996 wurden die unterschiedlichen Sommerzeitregelungen in der EU vereinheitlicht. Seitdem stellt auch Deutschland die Uhren von Ende März bis Ende Oktober um.

    Seit Jahren zeigen Umfragen, dass die Zeitumstellung in vielen europäischen Ländern sehr unbeliebt ist. In einer Online-Umfrage der EU sprachen sich 2018 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer, darunter drei Millionen Deutsche, für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus.

    Als Konsequenz schlug die EU-Kommission vor, die Zeitumstellung in Europa zu beenden und den Mitgliedstaaten die Entscheidung zu überlassen, ob sie dauerhaft die Winter- oder die Sommerzeit haben möchten. Das Europaparlament sprach sich dafür aus, die Umstellung 2021 abzuschaffen - was aber ohne Konsequenzen blieb. Es gibt im Kreis der EU-Staaten keine einheitliche Position, welche Zeit künftig gelten soll. Ein Flickenteppich unterschiedlicher Zeitzonen könnte aber neue Hindernisse für Wirtschaft, Verkehr und grenzüberschreitenden Alltag bedeuten.

    Seit wann richten wir uns nach der Uhr?

    Dass Uhren den Lebensrhythmus bestimmen und Arbeitszeit und Freizeit definieren, ist historisch ziemlich neu. Bis weit ins 19. Jahrhundert richteten sich Bauern, Arbeiter und Handwerker nach Sonnenstand, Klima, Wachstumsperioden der Natur oder nach der anfallenden Arbeit: Sie verrichteten ihr "Tagwerk" oder bestellten ihren "Morgen" Land.
    Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts hatte zudem jeder Ort seine eigene Zeit, die sich am Stand der Sonne orientierte. Uhren an Kirchtürmen und kommunalen Glockentürmen gaben den Zeitrhythmus für die unmittelbare Umgebung vor. Die Hauptstädte der deutschen Staaten beanspruchten, den Takt für ihr Herrschaftsgebiet vorzugeben.
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    Aber mit dem Ausbau des europaweiten Eisenbahnnetzes wurde eine einheitliche Zeitrechnung immer wichtiger. Eine globale Vereinheitlichung wurde erstmals 1884 angestrebt, als in Washington die Einteilung der Welt in 24 Zeitzonen beschlossen wurde.
    Für das Deutsche Reich trat am 1. April 1893 ein von Kaiser Wilhelm II. unterzeichnetes Gesetz in Kraft, mit dem die "mittlere Sonnenzeit des fünfzehnten Längengrades östlich von Greenwich" im gesamten Reich zur einzig gültigen Uhrzeit bestimmt wurde - heute ist sie als Mitteleuropäische Zeit bekannt.

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    Quelle: Mit Material von KNA, AFP, Reuters

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