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Start-up Isar Aerospace:"Spectrum"-Rakete gestartet - und abgestürzt
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Ein Absturz als Erfolg? Eine "Spectrum"-Weltraumrakete des bayerischen Start-ups Isar Aerospace ist kurz nach dem Start abgestürzt, das Raumfahrtunternehmen ist trotzdem zufrieden.
Das bayerische Start-up Isar Aerospace hat erstmals eine Weltraumrakete von europäischem Boden gestartet. Der Flug dauerte allerdings nicht lange: Zwar hob die zweistufige "Spectrum" des jungen Unternehmens aus Ottobrunn bei München am Sonntag gegen 12:30 Uhr vom norwegischen Weltraum-Bahnhof Andoya ab. Bei der Live-Übertragung war jedoch zu sehen, wie sie unmittelbar danach abstürzte.
Post von NASASpaceflight.com
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Isar Aerospace bezeichnete den Start der Rakete auf der Plattform X trotzdem als großen Erfolg. "Unser erster Testflug hat alle unser Erwartungen erfüllt", wird Unternehmenschef Daniel Metzler zitiert.
Post von Isar Aerospace
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Die Trägerrakete habe sich etwa 30 Sekunden in der Luft befunden, bevor sie ins Meer gestürzt sei. Die Startrampe sei intakt geblieben, so eine erste Einschätzung des Unternehmens. Durch den Testflug könnten wertvolle Daten gewonnen werden, hieß es von Isar Aerospace. An einer zweiten und dritten Spectrum-Rakete werde bereits gebaut.
Start als "Meilenstein" und "wegweisender Schritt"
Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, Deutschland habe mit dem Start der Spectrum-Rakete eindrucksvoll bewiesen, dass es ein wichtiger Standort für die Entwicklung von Raumfahrttechnologie sei. Er sprach von einem "Meilenstein" für die Wettbewerbsfähigkeit in der Raumfahrt.
Als wegweisenden Schritt für die deutsche Raumfahrt bezeichnete Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, die Mission.
Dieser Test einer hochkomplexen, in Deutschland gefertigten Rakete hat enorm viele Daten erbracht, die uns weitere Fortschritte ermöglichen.
Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie
Um wettbewerbsfähig und unabhängig zu sein, würden finanzstarke Budgets für die Raumfahrt benötigt, sagte von Hahn. Konkret seien 500 Millionen Euro für das nationale Raumfahrtprogramm und 6 Milliarden für die Europäische Weltraumorganisation (ESA) nötig. Europa müsse Souveränität im All sicherstellen:
Elon Musks Starlink ist nicht alternativlos - und darf es auch nicht sein.
Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie
"Spectrum" soll mittelgroße Satelliten ins Weltall bringen
Die Trägerrakete kann den Angaben zufolge eine Nutzlast von bis zu einer Tonne befördern und soll künftig kleine und mittelgroße Satelliten ins Weltall bringen. Der Testflug sollte allerdings von Anfang an nur dazu dienen, Daten und Erfahrungen zu sammeln. "Spectrum" ist 28 Meter lang und gehört zu den sogenannten Microlaunchern.
Zum Vergleich dazu ist die "Falcon 9" von SpaceX, der Weltraumfirma des Trump-Beraters und Tesla-Chefs Elon Musk, 70 Meter lang und kann bis zu 22,8 Tonnen transportieren. Die größere Version der "Ariane 6" des europäischen Raumfahrtkonzerns Airbus misst 62 Meter und hat eine Nutzlast von bis zu 21,6 Tonnen. Letztere startet von Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana aus ins All.
Ein erfolgreicher Start von "Spectrum" ist auch ein Fortschritt für die europäische Raumfahrt: Der Weltraum-Bahnhof Andoya liegt auf einer Insel nördlich des Polarkreises, die zu Norwegen gehört. Von dort sind bislang suborbitale Raketen gestartet, die unter anderem für Forschungsmissionen verwendet werden. Mit dem heutigen Testflug startete erstmals eine orbitale Trägerrakete in Europa
Isar Aerospace ist eines von mehreren deutschen Raumfahrt-Start-ups, die SpaceX Konkurrenz machen wollen. Das Unternehmen hat bislang mehr als 400 Millionen Euro an Kapital eingesammelt. Zu den Geldgebern zählt auch der Volkswagen-Hauptaktionär Porsche SE.
Quelle: Reuters, ZDF
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