Kopenhagen: Feuer in historischer Börse unter Kontrolle

    "Notre-Dame-Moment" Dänemarks:Kopenhagens alte Börse: Feuer unter Kontrolle

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    Stundenlang brennt die historische Börse in Kopenhagen lichterloh, der markante Turm des 400 Jahre alten Gebäudes stürzt ein. Jetzt ist die Lage laut Feuerwehr unter Kontrolle.

    Firefighters battle the fire at the old Stock Exchange (Boersen) in Copenhagen
    Die Bilder erinnern an die Brände von Notre Dame in Paris. Seit dem Morgen brannte die alte Börse lichterloh. Inzwischen ist der Brand unter Kontrolle.16.04.2024 | 1:20 min
    In Kopenhagen haben die Einsatzkräfte das Feuer an der historischen Börse am Dienstagnachmittag unter Kontrolle gebracht. Chef der Einsatzkräfte, Jakob Vedsted Andersen, sagte vor Journalisten in der dänischen Hauptstadt:

    Der Brand ist unter Kontrolle. Wir sind jetzt dabei, ihn endgültig zu löschen.

    Jakob Vedsted Andersen, Chef der Einsatzkräfte

    Die Hälfte der Börse sei mehr oder weniger niedergebrannt, hieß es. Etwa 135 Kräfte seien im Einsatz gewesen.

    Ursache des Feuers noch unklar

    Das Feuer in dem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert hatte für dramatische Szenen gesorgt. Meterhohe Flammen und dichter schwarzer Rauch schlugen aus der Börse. Vor den Augen entsetzter Bewohnerinnnen und Bewohner stürzten die Reste des markanten Turms des 54 Meter hohen Bauwerks auf die Straße. 
    Der Brand brach nach Angaben der Einsatzkräfte gegen 7.30 Uhr unter dem Kupferdach des roten Backsteingebäudes aus und breitete sich vom Dach nach unten aus. Die Ursache des Feuers war zunächst unklar, an dem Gebäude finden seit einiger Zeit Bauarbeiten statt. Die Kopenhagener Polizei geht davon aus, dass das Gebiet für längere Zeit abgesperrt bleiben wird.
    Archivbild: Ein Blick auf die Alte Börse in Kopenhagen
    Die historische Börse in Kopenhagen vor Renovierung und Brand.
    Quelle: dpa

    Die Börse im Zentrum von Kopenhagen war von 1619 bis 1640 im Auftrag des dänischen Königs Christian IV. gebaut worden und zählt zu den bekanntesten Gebäuden der Stadt. Das Gebäude, in der sich heute die dänische Handelskammer befindet und die auch Eigentümerin ist, beherbergt unter anderem eine große Kunstsammlung. Die Höhe des Schadens war zunächst unklar. Brian Mikkelsen, Geschäftsführer der dänischen Handelskammer, sagte:

    Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Börse auf jeden Fall wieder aufbauen werden.

    Brian Mikkelsen, Geschäftsführer der Handelskammer

    "Unser eigener Notre-Dame-Moment"

    Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen hat sich betroffen über den Brand in der historischen Börse in Kopenhagen geäußert.

    Schreckliche Bilder aus Borsen. So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment.

    Troels Lund Poulsen, Verteidigungsminister Dänemark

    Auch der dänische König Frederik X. (55) reagierte bestürzt: "Heute Morgen bot sich uns ein trauriger Anblick", hieß es in einer Mitteilung in sozialen Medien. "Ein wichtiger Teil unseres architektonischen Kulturerbes" stehe in Flammen. Seit 400 Jahren sei das Gebäude von Christian IV. ein wichtiges Wahrzeichen für Kopenhagen. Die markante Drachenspitze habe das Stadtbild mit geprägt und dazu beigetragen, Kopenhagen als "Stadt der Türme" zu definieren. Frederik dankte den Helfern für ihren Einsatz.
    Dem Dank schloss sich auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen an und sprach von "schrecklichen Bildern". "Ein Stück dänische Geschichte" stehe in Flammen.

    Instagram-Post der Ministerpräsidentin

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    Passanten helfen beim Retten von Kunstgegenständen

    Aus dem brennenden Gebäude konnten mehrere Kunstwerke gerettet werden, darunter das Gemälde "Von der Kopenhagener Börse" von P.S. Kroyer. Fernsehaufnahmen zeigten am Dienstagmorgen, wie Menschen unter anderem historische Gemälde wegtragen. Kulturminister Jakob Engel-Schmidt sagte dem Sender DR, es sei berührend, dass selbst Passanten den Einsatzkräften beim Retten von Kunstgegenständen zu Hilfe geeilt seien. Ein Mann sprang auf dem Weg zur Arbeit vom Fahrrad, um zu helfen. Auch Handelskammerpräsident Mikkelsen legte mit Hand an. Er sprach von einer nationalen Katastrophe.
    Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt und ist eines der ältesten Gebäude Kopenhagens. Der Bau wird derzeit restauriert und ist daher eingerüstet. Die Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben.
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    Quelle: dpa, AFP

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