Gegenoffensive: Ukraine meldet Erfolge in der Donezk-Region

    Ukrainische Gegenoffensive:Kiew meldet Erfolge in der Donezk-Region

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    Ukrainische Kräfte haben nach eigenen Angaben ein Dorf in der von Russland besetzten Region Donezk zurückerobert. Der russische Statthalter dementiert.

    Ukrainische Militärangehörige in der Nähe der Frontstadt Bachmut, Region Donezk  am 9.6.2023
    Ukrainische Militärangehörige in der Nähe der Frontstadt Bachmut, Region Donezk. (Archivbild)
    Quelle: Reuters

    Ukrainische Soldaten haben nach Militärangaben aus Kiew im größtenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk den Ort Blahodatne befreit. Das Dorf liegt rund 40 Kilometer südwestlich der Gebietshauptstadt Donezk, unweit der Bahnstrecke zur Hafenstadt Mariupol. Die Truppen veröffentlichten am Sonntag ein Video, auf dem das Hissen der ukrainischen Flagge auf einem halbzerstörten Gebäude zu sehen ist. Es seien auch Gefangene genommen worden, hieß es.

    Russische Militärblogger bestätigen Befreiung

    Der russische Statthalter in der Nachbarregion Saporischschja, Wladimir Rogow, sagte hingegen, es sei unklar, wer dort die Kontrolle habe und sprach von "grauen Zonen". Ein anderes Dorf in Donezk hätten russische Truppen nach kurzer Zeit wieder zurückerobert. Allerdings meldeten auch kremlnahe russische Militärblogger, dass Blahodatne aufgegeben worden sei, weil Moskaus Kämpfer dort eine Einkesselung befürchtet hätten. Demnach wurde zudem das Dorf Neskutschne eingenommen. Auch das Dorf Lobkowe im Gebiet Saporischschja soll von russischer Besatzung befreit sein.
    Die ukrainischen Streitkräfte führen seit Tagen unter anderem in den Regionen Donezk und Saporischschja massive Angriffe, um ihre besetzten Gebiete zu befreien. Zuvor hatten Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) mitgeteilt, dass die Ukraine kleinere Geländegewinne verzeichne bei ihrer Gegenoffensive.
    Die russischen Truppen hätten zudem Kampfeinheiten aus dem Gebiet Cherson abgezogen, um so Kontingente an anderen Teilen der Front etwa im Gebiet Saporischschja und in Bachmut im Gebiet Donezk zu verstärken, sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Kiew.

    Zerstörter Staudamm: Kiew und Moskau beschuldigen sich gegenseitig

    Sie sagte einmal mehr, Russland habe den Kachowka-Staudamm am Dienstag absichtlich zerstört, um das Gebiet Cherson zu fluten und so ungangbar für die ukrainische Offensive zu machen. Ziel Moskaus sei es gewesen, auf diese Weise eigene Kräfte freizuschlagen für andere Einsätze.
    Die Flut nach dem Dammbruch hatte allerdings auch russische Verteidigungsstellungen zerstört. Aus dem Ufergebiet setzten sich dort verlegte Minen frei, die durch das Wasser weggeschwemmt wurden.
    Russland behauptet, die ukrainischen Streitkräfte hätten den Staudamm durch Raketenbeschuss zerstört. Ziel Kiews soll es laut russischen Militärbloggern gewesen sein, nach Absinken des Hochwassers leichter in den von Kiew nicht kontrollierten größeren Teil des Gebiets Cherson vorzustoßen.
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    Quelle: dpa, AP
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