Umfrage zu Corona: Wo die Pandemie Spuren hinterlassen hat
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ZDF-Umfrage mit 26.000 Befragten:Wo Corona Spuren hinterlassen hat
von Patrick Müthing
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Hat sich das Leben fünf Jahre nach dem ersten Lockdown wieder normalisiert? Eine Umfrage von ZDFmitreden zeigt, dass Veränderungen spürbar sind, vor allem zwischenmenschlich.
Vor fünf Jahren befand sich Deutschland zum ersten Mal im Lockdown. Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen.
Quelle: dpa
Der erste Lockdown in Deutschland im März 2020 wegen des Coronavirus brachte das öffentliche Leben zum Erliegen und war der Startschuss für eine Reihe von Maßnahmen, die das Leben der kommenden Jahre veränderten. Tiefe Einschnitte in die Freiheitsrechte, die bis heute nicht unumstritten sind - obwohl die Fallzahlen sanken und Leben gerettet wurden.
Vor fünf Jahren wurde das Covid-19-Virus erstmals in China entdeckt. Innerhalb weniger Monate wurde es zur weltweiten Pandemie. Ein Rückblick auf das Jahr 2020.
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Hygieneregeln und Abstandsgebote beherrschten den Alltag. Maskenpflicht und Zugangsbeschränkungen wurden zum neuen Standard. Wer konnte, verlagerte seine Arbeit ins Homeoffice, kaufte online ein, musste Möglichkeiten finden, mit dem eigenen Umfeld in Kontakt zu bleiben, ohne in Kontakt zu kommen. Doch die Isolation, Vorschriften und die Diskussionen darüber gingen an vielen nicht spurlos vorüber.
ZDFmitreden hat mehr als 26.000 Menschen dazu befragt. Die Ergebnisse sind nach soziodemografischen Merkmalen gewichtet worden und aussagekräftig für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren.
ZDFmitreden
Bei ZDFmitreden kann jede Person teilnehmen, die ihren Wohnsitz in Deutschland hat und mindestens 16 Jahre alt ist. Die Registrierung erfolgt per E-Mail-Adresse. Bei der Anmeldung werden auch Informationen wie z.B. das Geburtsjahr und das Geschlecht erfasst, um Informationen über die Zusammensetzung der Community zu erhalten.
Da die Befragten selbst entscheiden, ob sie Teil von ZDFmitreden werden möchten und nicht zufällig ausgewählt werden, sind die Ergebnisse nicht automatisch repräsentativ. Durch wissenschaftliche Methoden wird jedoch darauf geachtet, möglichst aussagekräftige Ergebnisse für die Bundesrepublik zu erzielen. Dazu werden die Antworten der ZDFmitreden-Community nach soziodemografischen Merkmalen wie zum Beispiel Alter, Geschlecht und Haushaltsgröße gewichtet. Zusätzlich werden die Ergebnisse regelmäßig mit externen Datenquellen abgeglichen, um mögliche Abweichungen zu identifizieren.
Bei der Anwendung und Auswahl der verschiedenen statistischen Methoden wird das ZDF von Wissenschaftlern beraten und unterstützt. Dieser Prozess wird durch unabhängige Sachverständige überprüft.
Fünf Jahre ist der erste Corona-Lockdown mittlerweile her. Waren alle Entscheidungen damals richtig? Die Aufarbeitung der Pandemie ist noch längst nicht abgeschlossen.28.12.2024 | 11:33 min
Negative Veränderungen in der Gesellschaft
Auf die Frage, ob heute noch große Veränderungen des alltäglichen Lebens aufgrund der Pandemie feststellbar sind, antworten die Befragten ausgewogen. Die meisten geben an, keine oder wenig Veränderungen zu spüren.
Kannst Du heute noch große Veränderungen deines alltäglichen Lebens auf Grund der Pandemie feststellen?
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Anders sieht es bei der Frage nach einer Veränderung in der Gesellschaft allgemein aus. Gerade mal sechs Prozent stellen eine Veränderung ins Positive fest, 81 Prozent hin zum Negativen. Diese Tendenz zieht sich mit kleinen Abweichungen durch alle Bereiche der Gesellschaft unabhängig von Alter, Bildungsstand, Haushaltsgröße oder Geschlecht.
Wie hat, Deiner Meinung nach, die Corona-Pandemie die Gesellschaft allgemein verändert?
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Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in Bezug auf soziale Isolation. Rund 70 Prozent sehen hier eher eine Zunahme. Im Vergleich der Altersgruppen ist dieses Gefühl bei jungen Menschen stärker ausgeprägt als bei Älteren.
Die soziale Isolation in der Bevölkerung hat zugenommen
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Freunde treffen oder ein geselliger Konzertbesuch - immer mehr Menschen fehlt Austausch. Die Einsamkeit in der Gesellschaft nimmt zu. Wie ist wieder mehr Gemeinschaft möglich?20.03.2025 | 29:45 min
Konflikte im Umfeld
Hat durch die Pandemie die gegenseitige Rücksichtnahme zugenommen? Auch das war eine Frage, die von deutlichen 86 Prozent mit einer Tendenz zu "Nein" beantwortet wurde.
Dass bei diesen Fragen keine Zunahme des gesellschaftlichen Zusammenhalts festzustellen ist, muss aber nicht heißen, dass dieser automatisch schlechter geworden ist. Dennoch zogen sich Konflikte und Auseinandersetzungen - sei es gesellschaftlich oder privat - durch den Verlauf der Pandemie.
Ein Virus, das die Welt in Atem hält – und zum Stillstand bringt.20.05.2024 | 6:37 min
Rund 42 Prozent der Befragten erlebten im direkten Umfeld große Konflikte aufgrund unterschiedlicher Ansichten. Nicht zuletzt vermutlich auch aufgrund unterschiedlicher Meinungen zur Impfung und einer viel diskutierten Impfpflicht. 33 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten sich unter Druck gesetzt gefühlt, sich impfen zulassen. Am stärksten ist dieses Gefühl unter den Voll-Berufstätigen verbreitet (41 Prozent).
Wie beurteilst Du die damals getroffenen Corona-Maßnahmen aus heutiger Sicht?
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Aus den privaten und gesellschaftlichen Konflikten ergibt sich eine weitere Konsequenz der Pandemie: 55 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll zu, dass das allgemeine Vertrauen in die Politik abgenommen hat. Auch wenn diese Einschätzung mit steigendem Bildungsgrad etwas abnimmt, bleibt die Tendenz bei allen Befragten ähnlich.
Das allgemeine Vertrauen in die Politik hat abgenommen
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Neun Prozent der Befragten geben an, heute noch an den Folgen einer Corona-Erkrankung (z.B. Long Covid) zu leiden. Anteilig am meisten in der Altersklasse zwischen 45 und 55 Jahren. Rund vier Prozent geben an, an den Folgen einer Corona-Impfung (z.B. Herzmuskelentzündung oder Thrombosen) zu leiden.
Mit gut 92 Prozent ist die überwiegende Mehrheit der Befragten gegen Corona geimpft. Damit liegt die Zahl deutlich über der deutschen Corona-Impfquote. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit wurden rund 78 Prozent mindestens einmal geimpft.
Die höchsten Anteile der, nach eigenen Angaben, ungeimpften Personen, gibt es unter Schülerinnen und Schülern sowie bei nicht Berufstätigen. Elf Prozent der Befragten aus den ostdeutschen Bundesländern gaben an, nicht geimpft zu sein. Dem gegenüber stehen sechs Prozent aus Westdeutschland.
Der Großteil der Befragten (77 Prozent) gibt an, sich mit dem heutigen Wissensstand noch einmal gegen Corona impfen zu lassen. Knapp 40 Prozent der Befragten geben an, dass sie während der Pandemie Angst hatten, andere Menschen anzustecken. Unter den 16- bis 25-Jährigen sogar rund die Hälfte der Befragten.
Corona, Aids oder auch die Spanische Grippe haben viele Millionen von Toten gefordert. Weltweit versuchen Forschende, solche Pandemien in Zukunft besser vorherzusagen.19.09.2024 | 29:47 min
Aufarbeitung der Pandemie
Medien spielten während der Pandemie eine zentrale Rolle. Rund 19 Prozent der Befragten sagen allerdings heute, dass sie Nachrichten zu Corona aktiv vermeiden. Einer der angegebenen Gründe: "Zu Corona ist bereits alles gesagt."
Wenn Du aktiv Nachrichten zu Corona vermeidest, welche Gründe hat das?
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Mit Blick auf die Zukunft wird die Frage gestellt, ob die Befragten Angst vor einer neuen Pandemie haben. "Eher ja" sagen 27 Prozent, mit "Ja" antworten 17 Prozent.
Findest Du, dass die Zeit der Corona-Pandemie ausreichend aufgearbeitet wurde?
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Was laut Umfrage nach der Pandemie bleibt, ist die soziale Isolation, die Einschätzung, dass sich die Gesellschaft zum Negativen gewandelt hat, das Gefühl, das Vertrauen in die Politik verloren zu haben sowie der Wunsch nach Aufarbeitung.
Hast du heute Angst vor einer neuen Pandemie?
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Fünf Jahre nach der bisher verheerendsten Pandemie des 21. Jahrhunderts geht ein ZDF-Themenschwerpunkt der Frage nach, was aus der Corona-Pandemie für Lehren gezogen wurden und werden. In der Zeit vom 8. bis zum 21. März 2025 beschäftigen sich sowohl aktuelle Magazinsendungen als auch Doku-Formate mit dem Thema.
Wir bündeln alle Inhalte auf unserer Themenseite zum Coronavirus.