Dramatische Verschlechterung des Bildungsniveaus

    Bildungsmonitor 2023:Bildungsniveau: Dramatische Verschlechterung

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    Zum 20. Mal untersucht der "Bildungsmonitor" das Niveau deutscher Schüler. In den ersten zehn Jahren stieg die Leistung in vielen Bereichen, seitdem geht sie kontinuierlich zurück.

    Das Bildungsniveau in Deutschland hat sich laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Vor allem in Sachen Schulqualität, Integration und Bildungsarmut gebe es negative Entwicklungen, hält der "Bildungsmonitor 2023" der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) fest.
    Im Langzeitvergleich des Monitors, der zum 20. Mal erscheint, ist das Bildungsniveau bis 2013 in vielen Felder gewachsen, dann allerdings kontinuierlich zurückgegangen. Dabei hat sich die Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft vertieft.
    Der Monitor vergleicht die Bildung anhand verschiedener Indikatoren wie Lernerfolg, Bildungsinfrastruktur oder Betreuungsrelation.

    Neues Schulmodell
    :Lernen ohne Leistungsdruck

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    Alemanenschule in Baden-Württemberg
    1:27 min

    Kitas und Schulen müssen sich stärker auf Bildungsferne einstellen

    Einen Grund für die Entwicklung sieht IW-Studienautor Axel Plünnecke darin, "die Kitas und Schulen haben noch keine gute Antwort darauf gefunden, dass die Schülerschaft in den vergangenen Jahren deutlich heterogener wurde, ein steigender Anteil zu Hause nicht Deutsch spricht oder nur wenige Bücher im Haushalt besitzt".
    So seien die Ergebnisse von Kindern aus bildungsfernen Haushalten oder mit Migrationshintergrund besonders stark gesunken.
    Leichte Verbesserungen beim Ausbau frühkindlicher Bildung, der Ganztagsinfrastruktur sowie der Betreuungsrelation konnten dies laut Studie nicht ausgleichen. Internationale Vergleiche zeigten, anderen Ländern gelinge es besser, den Bildungserfolg von der familiären Herkunft zu entkoppeln.

    Es fehlt an Qualität beim Ganztag und an gezielter Förderung.

    Axel Plünnecke, IW-Studienautor

    Rote Laterne bei Brandenburg, Berlin und Bremen

    Die Durchschnittswerte im Lesen und Zuhören bei Viertklässlern lagen im Langzeitvergleich 2021 im Bundesdurchschnitt auf dem Niveau des schlechtesten Bundeslandes Bremen im Jahr 2011. Das Gleiche gilt für den Umgang mit Risikogruppen.
    Aktueller Ländervergleich:
    • Sachsen, Bayern und Thüringen schneiden erneut am besten ab. Allerdings sank in den beiden östlichen Bundesländern das Bildungsniveau gegenüber dem Vorjahr und stieg nur in Bayern "minimal" .
    • Hamburg, Baden-Württemberg und das Saarland, sowie ein "breites Mittelfeld". Hamburg udn das Saarland konnten deutlich zulegen. Gegenüber 2013 hat Baden-Württemberg im Ländervergleich am stärksten verloren.
    • Auf Platz sieben folgt Niedersachsen, und danach Hessen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.
    • Schlusslichter sind demnach im aktuellen Vergleich Brandenburg, Berlin und Bremen.

    Forscher des IW machen Vorschläge zur Verbesserung der Lage

    Die Forscher des IW forderten den Ausbau frühkindlicher Bildung, mehr Selbstbestimmung für Schulen, jährliche bundesweite Vergleichsarbeiten in allen Klassenstufen sowie die gezielte Förderung von Schülern und mehr hochwertige Ganztagsangebote.
    INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben beklagte, dass Deutschland in der Bildungspolitik den Anschluss an die Weltspitze verliere. Besonders kritisch seien dabei die mangelnden Sprachkenntnisse in der Grundschule. Er verlangte eine Vorschulpflicht für alle Kinder, die schlecht Deutsch sprechen.
    Quelle: KNA, ZDF
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