Update
Update am Morgen:Tage des Zorns, Tage der Tränen
von Antje Pieper
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Guten Morgen,
über einen Monat sind die barbarischen Angriffe der Hamas inzwischen her. Taten, die auch wegen ihrer unmenschlichen Grausamkeit einen Einschnitt in der Geschichte Israels bedeuten und tiefe Spuren hinterlassen haben. Mit welchen Folgen ist noch nicht abzusehen.
Während israelische Soldaten weiter in den Gazastreifen vordringen, wird auch die Situation im palästinensischen Westjordanland immer gewalttätiger. Angriffe von israelischen Siedlern auf Palästinenser nehmen zu. Beispiel: Qusra. In dem palästinensischen Dorf mit knapp 7.000 Einwohnern wurden gerade zwei junge Männer beerdigt, die von jüdischen Siedlern erschossen wurden.
"Es wird immer gefährlicher bei uns, einen haben sie auf dem Dach seines Hauses angeschossen und davor gab es bei Angriffen der Siedler sechs Tote", sagt der Verwaltungschef Mohamad Akel. Statt einzugreifen, schaue die Armee den Übergriffen tatenlos zu, klagt er.
Gleichzeitig ist die Sorge bei den jüdischen Siedlern im Westjordanland groß, dass auch sie und ihre Familien von Killerkommandos überfallen und massakriert werden könnten. Es herrscht neuerdings Hochbetrieb auf dem Schießstand, wo sich jeder und jede über 18 von Ex-Militärs im Umgang mit Handfeuerwaffen ausbilden lassen kann.
Auch Rivka Levin in der Siedlung Ma'ale Shomron hat sich vor ein paar Tagen eine Pistole gekauft:
Man spüre das Gewicht der Verantwortung, fügt Rivka Levin hinzu. "Aber nach dem 7. Oktober sagte ich mir: Ich hole mir eine, ich lasse mich nicht abschlachten."
Alles Vertrauen ist nach dem Angriff der Hamas zerstört. Der Stacheldraht als Schutz, die Patrouillen der Reservisten reichen vielleicht nicht mehr. Unsere Reporterin Katrin Eigendorf war für das auslandsjournal in Ma'ale Shomron und berichtet von bewaffneten Patrouillen aus Zivilisten: "Die Siedler haben hier eigene Beobachtungsposten aufgebaut, die die palästinensischen Dörfer hier in der Umgebung 24 Stunden, also auch in der Nacht, beobachten."
Wie weiter zusammenleben? Die Landkarte im Büro des Ortsvorstehers von Qusra zeigt die neu entstandenen jüdischen Siedlungen in Blau. Die Bürger fühlen sich zunehmend eingekreist. Und immer wieder kommt es in den Olivenhainen rund um Qusra zu Konfrontationen, weil sich israelische Soldaten zwischen die Bauern und ihre Bäume stellen: "Sie dürfen hier keine Oliven mehr ernten. So lautet der Befehl."
Im auslandsjournal berichten wir heute über die dramatische Situation im Westjordanland, in Gaza und Israel. Autor Gert Anhalt, der zusammen mit Katrin Eigendorf auch eine ausführliche Dokumentation gemacht hat, schließt mit den Worten: "So werden ihre Oliven wohl bald an den Bäumen verdorren und mit ihnen die Olivenzweige - Friedenssymbole seit biblischer Zeit, für die kein Platz ist in diesen Tagen des Zornes und der Tränen."
Kommen Sie gut durch den Tag in der Hoffnung auf Zeichen des Friedens und der Versöhnung!
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was im Nahen Osten passiert ist
Opfer-Schauspieler für die Hamas? Ein Influencer verbreitet hochemotionale Kriegs-Videos aus dem Gazastreifen an Millionen Follower bei Instagram. Kritiker werfen ihm vor, ein Schauspieler zu sein. Mein Kollege Oliver Klein hat aufgeschrieben, was an den Vorwürfen dran ist.
Israels Truppen in Gaza-Stadt vorgedrungen: Einen Monat nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel sind Bodentruppen der israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben "tief" in die Stadt Gaza vorgedrungen. Die Einheiten übten "großen Druck" auf die dort herrschende Hamas aus, sagte Militärsprecher Daniel Hagari gestern Abend.
Bas für Solidarität mit Israel ausgezeichnet: Die Bundestagspräsidentin ist von der jüdischen Gemeinschaft Chabad Lubawitsch für ihren Einsatz zur Stärkung jüdischen Lebens ausgezeichnet worden. Der israelische Botschafter Ron Prosor dankte der 55-jährigen SPD-Politikerin unter anderem für ihre klare Verurteilung des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober.
07.11.2023 | 2:12 min
EU-Hilfe für Gaza: Weitere 25 Millionen Euro sollen für humanitäre Hilfe fließen. Vom belgischen Ostende ist außerdem der achte Flug mit Hilfen für Gaza gestartet. Die Frage ist, ob und wann die Hilfsgüter wirklich die Menschen dort erreichen.
Aktuelle Nachrichten und Reaktionen darauf finden Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zur Lage in Israel.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
EU-Kommission will Bericht vorlegen: Der ukrainische Präsident Selenskyj dringt auf einen Start der Beitrittsgespräche mit der EU bis Jahresende. Heute gibt die EU-Kommission dazu ihre Empfehlung bekannt. Warum die Ukraine hoffen kann und welche weiteren Reformen Kiew der EU zusichert.
Berlin setzt KSE-Vertrag mit Moskau aus: Zwischen Moskau und Berlin herrscht Eiszeit. Abrüstungsverträge der vergangenen 30 Jahre werden deshalb eingefroren oder gekündigt. Nun betrifft das das internationale Rüstungsabkommen KSE.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
G7-Außenminister beraten über Ukraine und Indopazifik: Die Außenministerinnen und Außenminister der G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien setzen ihr Treffen in Japan an diesem Mittwoch mit Beratungen über die Lage in der Ukraine und im Indopazifik fort.
Bundestag berät über Begrenzung der irregulären Migration: Der Bundestag berät an diesem Mittwoch über die Begrenzung der irregulären Migration nach Deutschland. Die CDU/CSU-Fraktion hat dazu eine Aktuelle Stunde beantragt. Sie fordert, jetzt entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Migrationszahlen deutlich zu senken.
Wirtschaftsweise justieren Konjunkturprognosen nach: In ihrem Jahresgutachten erörtern die Experten des Sachverständigenrats die aktuelle wirtschaftliche Lage unter anderem vor dem Hintergrund der Inflation und Zinsentwicklung.
Ausführlich informiert
Netanjahus Plan für Gaza: Israel will laut Netanjahu nach Kriegsende für unbestimmte Zeit die Kontrolle über die Sicherheit Gazas behalten. ZDFheute live ordnet ein, welche Folgen das hat.
Zahl des Tages
362
So viele verschiedene Bakterienarten fühlen sich in einem Spülschwamm wohl. Einige von ihnen sind pathogen, können also Krankheiten verursachen. Heute ist Weltputztag. Zeit, mal den Lappen zu wechseln?
So viele verschiedene Bakterienarten fühlen sich in einem Spülschwamm wohl. Einige von ihnen sind pathogen, können also Krankheiten verursachen. Heute ist Weltputztag. Zeit, mal den Lappen zu wechseln?
Ein Lichtblick
07.11.2023 | 2:12 min
Josep Pascual fährt seit 50 Jahren regelmäßig mit seinem kleinen Boot an der Costa Brava raus aufs Meer, um die Temperatur zu messen. Es ist die längste Serie von Temperaturaufzeichnungen im Mittelmeer - selbst die Wissenschaft greift auf die Daten zurück.
Gesagt
Die Linksfraktion im Bundestag will nächste Woche ihre Auflösung beschließen und dann auch ein Datum dafür festlegen. Dies teilte Fraktionschef Dietmar Bartsch nach einer Fraktionssitzung in Berlin mit. Hintergrund ist der Bruch mit Sahra Wagenknecht und neun weiteren Abgeordneten.
Weitere Schlagzeilen
- Um die Finanzierung wird weiter gestritten: So geht's weiter mit dem Deutschlandticket
- Nach Bruch mit Wagenknecht: Linksfraktion will ihre Auflösung beschließen
- Nach Bayern-Klatsche: Dortmund siegt souverän gegen Newcastle
- Sieg bei Roter Stern Belgrad: Leipzig jubelt über Einzug ins Achtelfinale
- Nouripour bei "Markus Lanz": Einwanderungs-Stopp nicht möglich
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden23.11.2024 | 1:53 min
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch gibt es im Süden viel Sonne. Sonst ist es wechselnd bewölkt und ganz im Norden ziehen Schauer durch. Am Nachmittag werden die Wolken im Westen dichter und es beginnt zu regnen. Die Höchstwerte erreichen sieben bis 13 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Nicola Frowein
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