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Update am Morgen:Dealmaker Trump? Was auf Deutschland zukommt
von Florian Neuhann
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Guten Morgen,
jetzt liegt also nur noch ein Wochenende dazwischen - zwischen der Zeit, in der wir uns in Deutschland auf einen transatlantisch gesinnten US-Präsidenten namens Joe Biden verlassen konnten - und der neuen Ära. Am Montag, 18 Uhr deutscher Zeit, wird Donald Trump zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt.
Egal, mit wem aus der deutschen Wirtschaft ich in den vergangenen Wochen und Monaten über die schwache Konjunktur und die Aussichten für 2025 sprach - es dauerte oft nur wenige Minuten, bis ein Satz fiel: "Ja, und dann kommt ja auch noch Trump dazu".
Also: Zu all den strukturellen Herausforderungen, zu den hausgemachten Problemen, die die deutsche Wirtschaft 2024 ins zweite Rezessionsjahr in Folge geführt haben, kommt jetzt also auch noch eine externe Bedrohung. Was, wenn Trump seine Wahlkampfversprechen ("Zoll, das ist mein Lieblingswort") wahrmacht - und Zölle auf europäische Produkte einführt?
Dass das eine exportorientierte Wirtschaft wie die deutsche hart trifft, liegt auf der Hand. Vor allem in den Branchen, die besonders viel in die USA exportieren, muss man sich auf harte Zeiten einstellen: von der Pharmabranche über den Maschinenbau, von der ohnehin krisengeschüttelten Autoindustrie bis zur Chemiebranche.
Und schon kursieren Horrorzahlen: Das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie etwa berechnete dieser Tage (zuerst von der SZ berichtet), dass Trumps Zölle 300.000 Jobs in Deutschland vernichten könnten. In Worten: Dreihunderttausend. Auch das als arbeitgebernah geltende "Institut der deutschen Wirtschaft" kam in einer Prognose zu einem möglichen Schaden von 180 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft - für die gesamte Dauer der vierjährigen Amtszeit wohlgemerkt.
Ob es wirklich so viel werden? Denn der zweite Satz, den meine Gesprächspartner und -partnerinnen aus der Wirtschaft dann immer anfügten, war nämlich dieser: "Trump ist doch ein Dealmaker". Einer, mit dem man handeln könne.
Um auf Zölle zu reagieren, hat die EU schon Pläne für entsprechende Gegenmaßnahmen in der Schublade. Die Hoffnung: dass allein die Drohung damit schon dazu führt, dass Trump es sich nochmal anders überlegt. Und den Spruch von der Hoffnung, die immer zuletzt stirbt, kennen Sie natürlich.
Ich wünsche Ihnen einen hoffnungsvollen Tag!
Florian Neuhann, Leiter des ZDF-Teams Wirtschaft und Finanzen
Lage im Nahost-Konflikt
Es sei eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt worden, teilte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am frühen Freitagmorgen mit. Netanjahu habe angeordnet, dass das Sicherheitskabinett im Laufe des Tages einberufen werde. Die Regierung werde laut einem Sprecher Netanjahus am Samstagabend zusammentreten, um das Abkommen mit abschließend zu billigen, berichtete die "Times of Israel". Bei dem Abkommen zwischen der Hamas und Israel geht es um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und jederzeit hier im Liveblog.
Was heute noch wichtig ist
Russland und Iran unterzeichnen Abkommen: Die beiden Länder wollen nach Angaben aus Moskau eine "umfassende strategische Partnerschaft" vereinbaren. Präsident Wladimir Putin werde den iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in Russland empfangen und zusammen mit ihm ein entsprechendes Abkommen unterzeichnen. Der iranischen Botschaft in Russland zufolge soll das Abkommen "die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit" sowie "Fragen der Verteidigung und Sicherheit" betreffen.
Urteil gegen Nawalny-Anwälte erwartet: In einem russischen Prozess gegen drei Verteidiger des 2024 in Haft gestorbenen russischen Oppositionellen Alexej Nawalny soll nach Medienberichten heute das Urteil gesprochen werden. Moskau wirft den Anwälten des Kremlgegners die Zugehörigkeit zu einer extremistischen Vereinigung vor - gemeint ist der von Nawalny gegründete Fonds zur Bekämpfung von Korruption. Die Juristen sollen verbotene Botschaften ihres Mandanten aus der Haft an die Öffentlichkeit gebracht haben.
Politische Aufarbeitung des Terroranschlags von Solingen: Fünf Monate nach dem tödlichen Terroranschlag von Solingen beginnt der Parlamentarische Untersuchungsausschuss des Düsseldorfer Landtags um 10 Uhr mit der Beweisaufnahme. Geladen sind drei Sachverständige aus dem Bereich der Rechts- und Politikwissenschaften. Der U-Ausschuss soll den Anschlag vom 23. August vorigen Jahres politisch aufarbeiten.
Handballer treffen bei WM auf Außenseiter Schweiz: Die deutschen Handballer können mit ihrem zweiten WM-Sieg vorzeitig in die Hauptrunde einziehen. Im Duell mit der Schweiz (20:30 Uhr/live im ZDF) ist die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason klarer Favorit. Im Vorjahr hatte der Olympia-Zweite beide Spiele gegen die Eidgenossen klar für sich entschieden. Außerdem kann das DHB-Team wohl auf Spielmacher Juri Knorr zurückgreifen. Die Knieblessur, die sich der 24-Jährige zum Auftakt gegen Polen zugezogen hatte, scheint nicht so schlimm zu sein.
Ausführlich informiert
Der künftige US-Präsident Trump kündigt an, den Ukraine-Krieg schnellstmöglich beenden zu wollen. ZDFheute live blickt mit Militärexperte Keupp auf die aktuelle Lage:
16.01.2025 | 37:28 min
Weitere Schlagzeilen
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Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden17.01.2025 | 1:50 min
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So wird das Wetter heute
Quelle: ZDF
Der Freitag beginnt oft neblig, später ist es vielerorts heiter oder sonnig. Nur in einigen Tälern bleibt es länger trüb. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus ein Grad im Allgäu und plus 6 Grad an der Ostsee.
Zusammengestellt von der ZDFheute-Redaktion.
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