Update am Abend: Ein "historisches" Gesetz

die Bundesregierung hat heute das neue Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet. Jeder volljährige Mensch in Deutschland kann damit sein Geschlecht per Vorsprache beim Standesamt ändern lassen. Auch seinen Vornamen kann man selbst festlegen. Wer zwischen 14 und 18 Jahre alt ist, braucht die Zustimmung seiner Eltern.

Für Trans-, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen ist das ein großer Schritt - und eine große Erleichterung. Denn bisher ging einer Geschlechtsangleichung ein langwieriges Prozedere voraus: Es brauchte einen gerichtlichen Beschluss und der Begutachtung von Sachverständigen.

Die damit einhergehenden Befragungen seien für sie entwürdigend gewesen, so schildern es viele Betroffene. Fragen zu sexuellen Vorlieben oder dem Masturbationsverhalten seien dabei gestellt worden, zutiefst private Themenbereiche. Wie Kranke seien Trans-, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen bisher behandelt worden, sagte Justizminister Marco Buschmann (FDP). Dieser Gruppe von Menschen solle das Gesetz das Leben leichter machen.

Sven Lehmann (Grüne), der Queerbeauftragte der Bundesregierung, nannte das neue Gesetz "historisch".

Allerdings gibt es auch an dem neuen Gesetz Kritik. So befürchten manche, dass es genutzt werden könnte, um sich Zugang zu Schutzräumen für Frauen zu erschleichen, beispielsweise zu Frauenhäusern oder Saunen. Buschmann wies das heute jedoch zurück: Es solle Betreibern nach wie vor möglich sein, Personen unter Gebrauch des Hausrechts den Zugang zu verwehren.

Eine Neuregelung für geschlechtsändernde medizinische Maßnahmen beinhaltet das neue Gesetz nicht. Laut Entwurf kann das Gesetz im November kommenden Jahres in Kraft treten.

ZDFheute live: Geschlechtseintrag ändern - Was das Selbstbestimmungsgesetz ermöglicht und was nicht, 20 Uhr

Russland kämpft mit Kriegsfolgen: Die russische Wirtschaft steht unter Druck, obwohl sie trotz Sanktionen und Krieg wächst. Experten bezweifeln jedoch die Nachhaltigkeit dieses Wachstums. Denn an vielen Stellen kriselt es.

Russische Munitionslieferungen leiden unter Umwegen: Wegen der Angriffe auf mehrere Krim-Brücken hat Russland Probleme mit seinem Nachschub an Waffen und Munition. Davon geht der britische Geheimdienst aus. Die russischen Kräfte seien nun teilweise auf einen langen Umweg über Armiansk auf der nördlichen Krim angewiesen.

Weitere Drohnenangriffe auf Moskau: Russischen Angaben zufolge hat die Ukraine die russische Hauptstadt mit Drohnen angegriffen - wie auch schon in den Wochen zuvor. Zwei Drohnen seien in der Nacht abgeschossen worden, bei einer dritten sei das Steuerungssystem gestört worden. Es habe keine Opfer gegeben.

China möchte "führende Nation sein": Experte Guntram Wolff geht davon aus, dass China eine führende Rolle in der Welt einnehmen will. Dazu wolle das Land auch den Brics-Gipfel nutzen. Ziel sei es, Einfluss auszubauen und die Welt neu zu prägen.

Indische Sonde landet erfolgreich auf dem Mond: "Chandrayaan-3" ist laut der indischen Raumfahrtbehörde erfolgreich auf dem Mond gelandet. Die Sonde war Mitte Juli von der Satish Dhawan Space Station im Bundesstaat Andhra Pradesh gestartet. Indien ist das vierte Land überhaupt, dem eine Mondlandung gelingt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat ihren Gesetzentwurf zu neuen Regeln für die Einbürgerung in Deutschland verteidigt. Er wurde heute im Bundestag verabschiedet. Faeser selbst sagt, das neue Gesetz sei ein entscheidender Teil, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die Höhepunkte des Tages kompakt zusammengefasst. Unter anderem mit Vorläufen über 200 und 800 Meter und die Qualifikationen im Stabhochsprung und im Weitsprung der Männer:

Rund 50 Millionen Menschen weltweit sind "moderne Sklaven". Darunter fällt Zwangsarbeit, Zwangsheirat, Leibeigenschaft, Zwangsprostitution, Menschenhandel oder Kinderarbeit.

Drei Tage hat ein Mann nach dem Kentern seines Segelboots auf der Insel Cay Sal ausgeharrt, teilt die Küstenwache Key West in Florida mit. Um Retter auf sich aufmerksam zu machen, hatte er riesige Buchstaben in den Sand gemalt. Außerdem hatte er eine Leuchtpistole dabei. Schließlich konnte ihn die Küstenwache wohlbehalten finden.

Kann Kreativität die Welt retten? Dieser provozierenden Frage geht die gleichnamige Arte-Doku nach. Was macht eine Idee zu einer guten Idee - und woher kommt das Konzept "Kreativität" überhaupt? Denn gerade in Zeiten von Kriegen und Klimakatastrophe brauchen wir neue Lösungen. (61 Minuten)

Kim und Maja jobben als Hostessen bei einer exklusiven Veranstaltung der Wirtschaftselite. Doch der Abend nimmt ein schlimmes Ende: Am Morgen wacht Maja orientierungslos und nackt in einem Hotelzimmer auf. Ihre Anzeige wegen Vergewaltigung läuft ins Leere. Kim will sich damit nicht abfinden und beginnt im Krimidrama "So laut du kannst" auf eigene Faust zu ermitteln. (88 Minuten)

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