Update am Morgen: Europas Zeitenwende

    Update

    Update am Morgen:Europas Zeitenwende

    von Wulf Schmiese
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    Wulf Schmiese

    Guten Morgen,

    heute beginnt ein seltsamer Gipfel im ärmsten Land Europas: In Moldau, dem wortwörtlich zerrissenen Staat zwischen Russland und Europa, werden die Regierenden aus fast 50 europäischen Staaten zusammenkommen. "Moldau ist nicht allein" ist das Motto dieses Treffens, an dem auch alle EU-Staaten teilnehmen - für Deutschland kommt der Bundeskanzler.
    Der sieht darin ein Zeichen "gegen den russischen Imperialismus". Doch das muss sich erst noch zeigen. Denn etliche dieser Länder sind regelrecht abhängig vom Kreml. Oder derart in Angst vor einem russischen Übergriff, dass zu heftiger Flirt mit Europa geradezu gefährlich sein könnte.
    Diese Staaten will Europa stärker an sich binden. Dafür hatte Frankreichs Präsident Macron vor einem Jahr diese "Europäische Politische Gemeinschaft" ins Leben gerufen, die EPG. Als Antwort auf Russlands Überfall der Ukraine. Dieser lose Staatenbund tagte damals in Prag und heute nun erstmals außerhalb der EU.
    "Natürlich gibt es auch Kritik an der EPG", sagt mein Kollege Martin Brixius, unser Auslandsplaner im heute journal, der in ständigem Austausch mit unseren Studios rund um die Welt ist. Diese neu geschaffene Gemeinschaft werde "als eine Art Wartezimmer der EU gesehen, weil der Erweiterungsprozess insbesondere für die Beitrittskandidaten quälend langsam verläuft". Ein Hilfskonstrukt also, weil die EU selbst einen raschen Beitritt der Ukraine, Moldaus und der Balkanstaaten derzeit politisch nicht verkraften würde. Tatsächlich wird die EPG keine Beschlüsse fassen oder gar weitreichende Entscheidungen fällen, dazu hat sie kein Mandat. Ein offizielles Abschluss-Kommuniqué wird schon deshalb nicht erwartet.
    Dennoch werde hier ein deutliches Zeichen gegen Putin gesetzt, sagte mir im heute journal update unser Brüssel-Korrespondent Ulf Röller.
    Denn der brutale Angriff auf die Ukraine habe dem Ansehen des Kreml-Führers selbst in den Russland-freundlichen Staaten geschadet. Russland führe Krieg, doch die EU werbe mit Rechtstaatlichkeit und wirtschaftlicher Unterstützung, so Ulf Röller. "Jetzt ist eben auch hier eine Zeitenwende."
    Wir werden berichten.
    Einen guten Tag wünscht
    Wulf Schmiese, Leiter heute journal

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Drei Tote in Kiew: Bei dem jüngsten nächtlichen Angriff sind offiziellen Angaben zufolge drei Menschen, darunter zwei Kinder, getötet und 14 weitere verletzt worden. 
    Millionenschwere Militärhilfen aus den USA: Das US-Verteidigungsministerium kündigte ein weiteres Militär-Paket im Umfang von umgerechnet rund 280 Millionen Euro an.
    Moskau will ukrainische Luftabwehr schwächen: Das ist die Analyse des Militärexperten Christian Mölling zu den verstärkten Drohnen- und Raketenangriffe auf Kiew.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Bericht zur Nutzung erneuerbarer Energien: In Paris legt die Internationale Energieagentur IEA die neuesten Daten und Analysen zum Ausbau der Kapazitäten für erneuerbare Energien vor.
    US-Außenminister Antony Blinken zu Besuch in Finnland: Bei Gesprächen mit Ministerpräsidentin Sanna Marin und Außenminister Pekka Haavisto soll es auch um Finnlands jüngst vollzogenen Beitritt
    zur Nato gehen.

    Ausführlich informiert

    ZDFheute live: Fünf Jahre und drei Monate Haft gegen Linksextremistin Lina E. - das Urteil wird kontrovers diskutiert. ZDFheute live hat darüber mit einem Strafrechtler gesprochen.
    auslandsjournal: Diese Woche berichtet das auslandsjournal über die politische Lage der Türkei, das Vorgehen gegen die queere Community in Tennessee, trauernde Frauen der Ukraine und den Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien.

    Zahl des Tages

    271.877.796. So viele Warnungen wurden von der Corona-Warn-App währed der Pandemie verschickt. Heute endet der Betrieb, die App wechselt in den Schlafmodus. Was kann die App jetzt noch? Wie viel hat sie gekostet? Und brauchen die Nutzer sie jetzt noch? Antworten hat mein Kollege Dominik Rzepka.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Donnerstag ziehen über den Norden zeitweise Wolken. Sonst scheint die Sonne, allerdings kann es zum Abend hin an den Alpen einzelne Gewitter geben. Die Temperatur erreicht an der Nordsee 15, sonst im Norden 17 bis 24 Grad. Im Süden liegen die Höchstwerte zwischen 24 und 28 Grad.
    Wetterkarte: Vorhersage für den 01.06.2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider
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