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Update am Abend:Alles Bio, oder was?
von Thorsten Duin
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Guten Abend,
da geht noch was: 30 Prozent der Agrarfläche sollen nach dem Willen der Regierung bis Ende des Jahrzehnts ökologisch bewirtschaftet werden. Der Anteil stieg zuletzt aber eher langsam: Ende vergangenen Jahres waren es 11,2 Prozent nach 10,9 Prozent im Jahr davor - also ungefähr 80.000 Fußballfelder und rund 600 Bio-Höfe mehr, wie das Agrarministerium das heute in absolute Zahlen übersetzt.
Überhaupt nicht bio findet die Bio-Branche indes die neuen Pläne der EU-Kommission: Die will den Einsatz sogenannter Neuer genomischer Verfahren (NGT) erleichtern. Wie aus dem heute vorgestellten Gesetzentwurf hervorgeht, sollen die strengen Kennzeichnungspflichten wegfallen, wenn per hochpräziser Genschere entwickelte Sorten auch durch natürliche oder konventionelle Kreuzung hätten entstehen können - Details dazu haben wir hier zusammengestellt.
Die Behörde hält die neuen Methoden für unbedenklich und verspricht sich eine schnellere Entwicklung von Pflanzen, die etwa widerstandsfähiger gegen Trockenheit oder Schädlinge sein könnten. Es gehe dabei "auch um einen riesigen Markt", erläutert ZDF-Korrespondent Ulf Röller. Denn in Nordamerika und China werde die neue Technologie schon großflächig eingesetzt.
Bayer, weltweit größter Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln, spricht bereits von einer wegweisenden Entscheidung. Auch der Bauernverband reagiert wohlwollend, verspricht sich raschere Innovationen auf den Feldern.
Kritiker dagegen warnen vor dem wachsenden Einfluss der großen Konzerne. Auch seien die neuen Methoden noch nicht ausreichend erforscht. Von einer "Risikotechnologie mit ungewissem Ausgang" spricht Grünen-EU-Parlamentarier Martin Häusling. "Die Bürger müssen wissen, was in ihrem Essen ist." Sein Parteikollege Karl Bär warnte jüngst gar vor dem Ende der Öko-Landwirtschaft, wenn immer mehr verändertes Saatgut auf ihre Felder wehe. Denn für die Bio-Landwirtschaft gilt weiterhin: Gentechnik bleibt Tabu - laut EU-Gesetzentwurf damit auch die neue.
Was darüber hinaus wichtig ist
Kabinett bringt Haushalt auf den Weg: Nach langem Ringen billigt das Kabinett den Haushaltsentwurf von Finanzminister Lindner. Der FDP-Politiker erwartet auch in den nächsten Jahren harte Etatverhandlungen. Gewerkschaften und der Sozialverband VdK kritisieren vor allem die geplanten Einsparungen im Sozialbereich.
Klinikreform beschäftigt Gesundheitsminister: Nach dem Willen des Bundes soll nicht mehr jede Klinik alles anbieten, auch eine Teilabkehr von den Fallpauschalen ist geplant. Doch es gibt Kritik. Auf ihrer zweitägigen Konferenz in Friedrichshafen wollen Bund und Länder Streitfragen ausräumen.
Orkanböen im Norden: Sturmtief "Poly" fegt über die Küstenregion hinweg. Der DWD spricht vor einem "extremen Sommersturm" in Teilen Niedersachsens, Schleswig-Holsteins und Hamburgs. Auch in den Niederlanden wütet der Sturm. Zwei Menschen kommen ums Leben. Für die Jahreszeit sei so ein Sturm schon "ungewöhnlich", erklärt ZDF-Wetterexperte Özden Terli:
05.07.2023 | 2:07 min
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Bestrafung von Surowikin laut London riskant: Seit dem Wagner-Aufstand fehlt von "General Armageddon" jede Spur. Eine Bestrafung des hochrangigen Militärs wäre aber riskant für den Kreml, heißt es im täglichen britischen Geheimdienst-Briefing.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Weitere Schlagzeilen
- Elterngeld-Pläne: Wen die Neuregelung treffen würde
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Gesagt
Der Haushaltsentwurf habe Prioritäten, "die offensichtlich sind", sagt Bundeskanzler Olaf Scholz im Bundestag. Entsprechend sei der Verteidigungsetat zentraler Schwerpunkt der Planungen - "und natürlich bedeutet das auch Herausforderungen für den gesamten übrigen Haushalt".
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Mehr als jeder dritte Büro-Angestellte ist auch im Sommerurlaub für Chefs oder Kollegen erreichbar, so eine Yougov-Umfrage für das Technologieunternehmen Slack.
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Streaming-Tipps für den Feierabend
Achtung, Essen! Die frontal-Doku-Reihe beleuchtet, was hinter Wein, Fleisch, Brot oder Zucker steckt. Die neue Folge beschäftigt sich mit Fisch: Fast 15 Kilogramm isst jeder Deutsche durchschnittlich pro Jahr. Er gilt als gesund und klimafreundliche Alternative zu Fleisch - was ist dran? (40 Minuten)
04.07.2023 | 40:49 min
Steckt das Böse in jedem von uns? Oder ist das Böse nur eine Frage der Definition? Die Biologin Jasmina Neudecker sucht in der neuen Terra-Xplore-Staffel Was macht uns gut oder böse? nach Antworten. (drei Folgen à 27 Minuten vorab, Folge drei ab Donnerstag)
16.07.2023 | 27:00 min
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